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0193 - Duell der Magier

0193 - Duell der Magier

Titel: 0193 - Duell der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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komme zu dir rüber«, schlug Stanton vor und legte auf.
    Zehn Minuten später war er in Rolfs Wohnung. Der hängte sich ans Telefon, hatte die Nummer vom Château Montagne an der Loire auf einem Spickzettel vor sich liegen und drehte fröhlich die Wählscheibe.
    Dreimal hintereinander hatte er das Spielchen durchzuziehen, bis er endlich eine freie Leitung bekam, und dann hatte er Raffael Bois im Draht.
    »Pardon, Monsieur Michael, aber der Professor ist nach Deutschland abgereist. Er wollte sich die Bundesgartenschau in Kassel…«
    Rolf schmetterte den Hörer auf die Gabel und dachte sich nicht einmal etwas dabei, den guten Raffael möglicherweise damit tödlich beleidigt zu haben.
    »Eine Mark achtundfünfzig pro Minute«, knurrte er Stanton an. »Und Zamorra ist hier in Kassel! Ich glaube, es geht los!«
    Stanton grinste. »Schön, suchen wir ihn.«
    Rolf tippte sich an die Stirn. »Du irre, Amigo? Nix suchen. Denken, du verstehn?«
    »Ich nix denken«, konterte Stanton trocken. »Denken nur Pferd. Hat größeren Kopf.«
    »Deswegen fallen dir auch die Haare aus.« Rolf lehnte sich zurück. »Donner und Doria, wo könnte ein Mann wie Zamorra standesgemäß absteigen? Das Excelsior käme in Frage…«
    Sein Ahnungsvermögen war einmalig.
    Telefonisch verriet man ihm, daß ein Professor Zamorra mit Begleitung im Excelsior logierte. Aber anwesend sei er augenblicklich nicht.
    »Wenn er wieder aufkreuzt, halten Sie ihn fest. Wir kommen. Bestellen Sie ihm einen Gruß von seinem Freund Rolf, dem Barden vom Sänftentragen!«
    Er sprang auf und schlug Stanton auf den Rücken. »Komm, alter Junge. Gut, daß ich den Wagen noch nicht in die Garage gestellt habe. Wir fahren zum Excelsior. Da muß er irgendwann wieder auftauchen, weil er sich mit Sicherheit nicht die ganze Nacht um die Ohren schlagen wird.«
    Ein paar Minuten später fegte ein brauner Mercedes in Richtung Innenstadt.
    ***
    Goono hielt den jungen Mann fest, der aus dem Funkenring materialisiert war, und gab ihm keine Chance. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Jörg Tewes die knöchernen Hände an, die ihn hielten und aus deren stählernem Griff er sich trotz aller Anstrengung nicht befreien konnte, und dann den Zauberer in seiner blutroten Robe.
    »Was soll der Quatsch?« stieß er erschrocken hervor. »Wie komme ich hierher, Mann? Was haben Sie mit mir gemacht?«
    Buuga-Buuga beugte sich leicht vor. In seinen dunklen Augen loderte es gefährlich.
    »Du hast uns mit der Kraft deiner Gedanken gespürt«, murmelte der Zauberer dumpf. »Das ist dein Todesurteil, aber zuvor wirst du uns dein Wissen über diese Zeit preisgeben!«
    »Herr«, wandte Goono ein, aber mit einer raschen Handbewegung gebot ihm der Zauberer Schweigen.
    »Was soll ich getan haben?« stieß Jörg hervor. »Du hast wohl nicht mehr alle Trullys im Eierladen, Macker! Loslassen!«
    Aber der Knöcherne hielt ihn fest.
    Vor Jörgs Gesicht wurde die Fratze des schwarzhäutigen Zauberers immer größer. Der Unheimliche streckte die Hände aus. Seine Finger berührten Jörgs Schläfen.
    Es war, als durchzucke ihn ein Stromstoß.
    »Nein!« schrie er entsetzt. »Aufhöhren! Aufhören! Gehweg!«
    Doch der Zauberer ließ nicht von ihm ab.
    Irgendwie spürte Jörg noch, daß etwas aus ihm herausfloß und auf den Zauberer überging. Dann verschwamm das Bild des Rotgekleideten vor seinen Augen, wurde undeutlich und wich einer wesenlosen Schwärze.
    Jörg Tewes war gestorben, ohne zu wissen, warum.
    ***
    Als Zamorra, Nicole und die Zwillinge zum Hotel zurückkehrten, saß Bernd Rollenkamp wie versteinert in seinem Sessel in der Eingangshalle und sah mit starrem Blick durch die Glastüren hinaus auf die Straße.
    Zamorra hatte die beiden Mädchen in jener Gaststube gefunden. Sie alle hatten dort ihr Abendessen bestellt, und Monica und Uschi hatten ihr Erlebnis berichtet. Zamorra begann sich allmählich einiges zusammenzureimen. Von irgendwoher, vielleicht aus einem fernen Land oder einer fernen Zeit, mußte eine dämonische Wesenheit materialisiert sein, ausgerechnet hier in Kassel, und die Zwillinge hatten diese Wesenheit gespürt.
    Der seltsame Blitz, der eingeschlagen war…
    »Es ist, als zögen wir allein durch unsere Anwesenheit immer wieder alle möglichen Spielarten höllischer Mächte an«, hatte Zamorra behauptet, und mit einem Blick auf Nicole und an deren Bemerkung im Auto erinnernd, sagte Uschi spöttisch: »Anscheinend liegt es also nicht allein an unserer Bekleidung oder fehlenden

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