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0194 - Wenn Hexenhände töten

0194 - Wenn Hexenhände töten

Titel: 0194 - Wenn Hexenhände töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heran. Sicherlich gab es einen Wetterwechsel.
    Der Chinese war schon zwei Schritte gegangen, als ihm einfiel, daß er die Dämonenpeitsche vergessen hatte. Er kehrte noch einmal zurück und fand sie nach einigem Suchen unter den Trümmern der Treppe.
    Suko stellte die Peitsche aufrecht, und die Riemen rutschten wieder in das Rohr oder den Griff hinein.
    Der Chinese hatte sich längst entschlossen, seine Kollegen zu alarmieren. Ein Mord war geschehen, und der mußte von den Spezialisten untersucht werden.
    Ein Telefon würde er schnell finden.
    Als Suko die Tür des kleinen Turms aufdrückte und einen Fuß über die Schwelle setzte, wurden seine Augen groß. Er hörte Motorengeräusch, drehte den Kopf nach rechts und sah einen silbergrauen Wagen langsam heranfahren.
    Es war ein Bentley.
    Suko hatte einen Blick auf das Nummernschild geworfen. Er kannte es auswendig, und er wußte auch, wem der Bentley gehörte.
    John Sinclair.
    Aber der saß nicht im Wagen, sondern zwei völlig fremde Personen…
    ***
    Es ist immer ein dummes Gefühl, wenn man in die Mündung einer Waffe schaut. Und noch dümmer ist es, wenn es sich dabei um die eigene Waffe handelt.
    Wie eben bei mir.
    Der alte Gorman hielt meine Beretta in der rechten Hand. Auf seinem Gesicht lag ein wild entschlossener Ausdruck, die Augen funkelten, und der rechte Zeigefinger berührte den Abzug.
    Würde er schießen?
    »Überlegen Sie es sich«, sagte ich und hob warnend die rechte Hand. »Sie töten sonst einen Polizisten!«
    »Das ist mir egal!«
    »Nein, Dad!« Beide hörten wir die Stimme der Tochter. »Dad, das kannst du nicht tun. Wirklich nicht. Du versündigst dich. Ich..«
    »Halte den Mund!« Der alte Gorman kam zwei Schritte näher. Die Entfernung zwischen ihm und mir war allerdings noch immer so groß, daß ich sie mit einem Sprung nicht überwinden konnte, um ihm die Waffe aus den Fingern zu schlagen.
    Tief holte er Luft.
    »Sie sollten auf Ihre Tochter hören«, warnte ich den Mann. »Es ist besser.«
    »Nein, Sinclair. Sie haben sich hier eingemischt. Sie wollen uns verhaften. Sie sind gekommen, um…«
    »Jetzt machen Sie mal einen Punkt«, unterbrach ich ihn scharf. »Ich bin nicht gekommen, um Sie zu verhaften, sondern weil mich der Küster gerufen hat.«
    Der alte Mann war nicht zu belehren. »Das ist alles möglich, aber in Wirklichkeit haben Sie daran gedacht, uns aus dem Spiel zu ziehen. Das wird Ihnen nicht gelingen. Die Rache muß einmal durchgeführt werden. Tut mir leid für Sie.«
    »Welche Rache?«
    »Sie kennen die Fehde genau.«
    »Nein!«
    »Warum lügen Sie?« knirschte der verbitterte Mann. »Warum, zum Henker?«
    »Er lügt nicht, Dad. Wirklich nicht. Er hat mir das Leben gerettet. Die de Haivillands hätten mich sonst getötet. Sie griffen mich an. Mit ihren verdammten Degen. Wenn John Sinclair und sein Kreuz nicht gewesen wären, säße ich nicht mehr vor dir.«
    Der Alte schürzte die Lippen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer durchzuckte mich, denn ich wünschte, daß er vernünftig wurde und die Seiten wechselte..
    »Ihre Tochter lügt nicht«, sagte ich, wobei meine Stimme beruhigend klang. Ich ging sogar noch weiter und machte ihm einen anderen Vorschlag. »Am besten wäre es, wenn wir die Sache hier vergessen. Das heißt, ich halte Ihnen nicht vor, daß Sie mich in den Keller gesperrt haben, und Sie legen die Waffe aus der Hand. Gemeinsam könnten wir dann überlegen, was genau zu tun ist.«
    Das Lachen des alten Gorman klang spöttisch. »Sie wollen gegen die de Haivillands angehen?«
    »Warum nicht?«
    »Wissen Sie überhaupt, auf was Sie sich da einlassen, Polizist?«
    »Nicht genau, doch wenn Sie und ich zusammenarbeiten, werden Sie mir sicherlich die Sachlage erklären.«
    Der alte Gorman blieb stur. »Nein, das kann ich nicht. Das geht nicht. Diese Fehde interessiert nur die de Haivillands und die Gormans. Ein Fremder kann sich da nicht einmischen. Sie sind das Mehlkorn, das zwischen zwei Mühlsteine gerät und zerrieben wird.«
    »Sehen Sie das nicht zu verbohrt?«
    »Ich habe meine Erfahrungen.«
    Trotz ihrer Verletzung stemmte sich Maureen hoch. Sie wollte ihren Vater überzeugen: »Dad, bitte, nimm die Hilfe an. John Sinclair ist wirklich stärker als…aahhh…« Maureen stöhnte auf und ließ sich auf ihren Platz fallen. Dann weinte sie.
    Der alte Gorman überlegte. Deutlich war zu erkennen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete.
    Ich wartete ab. Dabei schaute ich auf meine Beretta, die sich jetzt in seiner Hand

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