0195 - Der Sturz des Sterndiktators
anders. Die Leute, von denen ich rede, sind Will Heeph, Arnt Kesenby und Sono Aront." Iratio Hondro war völlig durcheinander. Jerk schmunzelte. Iratios Schreck war zu begreifen. Arnt Kesenby war Großadmiral der plophosischen Raumflotte, Will Heeph bekleidete das Amt des Ministers für Innere Angelegenheiten, und Sono Aront war der Chef der staatswissenschaftlichen Forschung. „Ich möchte, daß du dich auch um diese Sache kümmerst", sagte der Obmann. „Mhm", machte Jerk, „das dachte ich mir."
„Ich möchte so rasch wie möglich Bescheid wissen!" Jerk stand auf. „Immer mit der Ruhe, mein Freund", warnte er. „Es besteht die Möglichkeit, daß die Sache völlig harmlos ist, und wir möchten niemand vor den Kopf stoßen, nicht wahr?"
Der Obmann gab keine Antwort. Jerk nahm seine Mappe auf und verließ den Raum. Zurück ließ er einen Mann, der tiefsinnig über die unerfreuliche Entwicklung der Dinge im allgemeinen und über seine merkwürdigen Beziehungen zu Jerk Hansom im besonderen nachdachte.
Kazmer Tureck kam sich vor wie die Katze, die sich in den eigenen Schwanz beißt. Als Guri Tetronas Fachmann für Verfahrensfragen hatte er den Plan zur Kontaktaufnahme mit den Neutralisten auf Plophos selbst entworfen und war überzeugt davon, daß es keine bessere Methode gab. Auf diese Überzeugung bauend, hatte Guri Kazmer damit beauftragt, seinen eigenen Plan auszuführen. Nun war der Plan zwar, wie Kazmer glaubte, von allen denkbaren der beste, aber im großen und ganzen war er immer noch miserabel. Es bedurfte nur einer einzigen falschen Reaktion von selten des Mannes, den Tureck aufzusuchen im Begriff stand, und er war geliefert.
Kazmer Tureck trug die Uniform eines plophosischen Flottenoffiziers. Den grobgeschnittenen Schädel bedeckte eine dunkelblaue Tuchmütze mit den Rangabzeichen eines Captains.
Der Gleiter, in dem Tureck fuhr, hatte allerdings private Kennzeichen. Tureck hatte sich aus Gründen des Risikos dazu entschlossen, obwohl ein amtliches Nummernschild der Raumflotte an seinem Wagen ihn noch echter hätte aussehen lassen. Tureck parkte auf dem langgestreckten Platz vor dem weitläufigen Komplex der Flottenverwaltung. Beim Aussteigen warf er dem schnittigen Wagen einen traurigen Blick zu und fragte sich, ob er ihn jemals wiedersehen würde. Schon im nächsten Augenblick beanspruchte ihn die Konzentration auf seine Aufgabe voll und ganz. Auf dem Parkplatz herrschte reger Verkehr. Hunderte von Uniformierten bewegten sich zwischen den Fahrzeugen und auf den breiten Rollbändern, die vom Südende des Platzes quer durch eine wohlgepflegte Rasenlandschaft auf das wuchtige Portal des Gebäudekomplexes zuglitten.
Vielleicht, dachte Kazmer, war meine Idee doch nicht so besonders gut. Es muß endlich lange dauern, bis man vorgelassen wird. Das Band entlud, ihn und seine Mitpassagiere in eine mächtige Halle mit lichtdurchfluteter Kuppeldecke. Ringsum in den Wänden leuchteten die rotumrandeten Schachtmündungen der Antigravlifts. In der Mitte der Halle stand ein Kreis von Auskunftsschaltern. Kazmer Tureck wandte sich dort hin und erfuhr von einem primitiven Kastenrobot, daß die Büros der obersten Flottenverwaltung sich im fünfzehnten Stockwerk befanden. Kazmer durchquerte das Gewühl der Riesenhalle und nahm einen der Expreßlifts, die zur fünfzehnten Etage hinaufführten. Er landete auf einem weiten, hellerleuchteten Gang mit Türen rechts und links, kleinen Wartebänken an den Wänden und erstaunlich wenig Publikumsverkehr. Er wartete, bis sich eine der Türen öffnete und ein Sergeant mit einem Stapel Mappen unter dem Arm auf den Gang trat. Kazmer fragte nach dem Büro für Anmeldungen und erhielt genaue Auskunft. Das Büro lag fünfzig Meter weiter unten im Gang. Kazmer trat ein und fand sich in einem kleinen, quadratischen Raum, in dem ein junger Leutnant und ein älterer Captain der weiblichen Hilfsgarde ihre Zeit mit privaten Gesprächen totschlugen. Kazmer war ein wenig stürmisch eingetreten und hatte den beiden keine Zeit gelassen, ihre Nachlässigkeit zu tarnen. Der Leutnant sprang auf und grüßte ein wenig zu stramm. Der Captain, eine rundliche Frau von etwa fünfund-dreißig Jahren, bedachte Kazmer mit einem verlegenen Lächeln.
„Kazmer Tureck vom Außenposten", sagte Kazmer knapp. „Ich komme aus eigenem Antrieb, jedoch in einer wichtigen dienstlichen Angelegenheit. Ich stelle Antrag auf eine Unterredung mit dem Kommandierenden Admiral."
Der Leutnant stand immer noch hinter
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