Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0195 - Der Sturz des Sterndiktators

Titel: 0195 - Der Sturz des Sterndiktators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
seinem Schreibtisch. Als er Kazmers Anliegen hörte, lächelte er verlegen.
    „Es steht mir nicht zu, Sir, Ihnen Ratschläge zu erteilen", begann er voller Unbehagen, „aber in diesem Falle..."
    „Ja, Leutnant?"
    „Der Chef empfängt niemand, der einfach hier hereingeschneit kommt. Der Antrag muß den üblichen Weg gehen, Sie verstehen?
    Sie füllen ein Formular aus und senden es ein. Dann wird Ihr Gesuch nach Wichtigkeit klassifiziert und..."
    „... und mittlerweile ist der ganze Außenposten zum Teufel gegangen", unterbrach ihn Kazmer grob. „Nein, das ist nicht, was ich vorhatte. Unterbreiten Sie dem Chef mein Gesuch." Er suchte in der Tasche und brachte eine Faltbörse zum Vorschein, der er ein kleines, rechteckiges Stück Plastik entnahm. „Hier, legen Sie meine Identifikation vor. Mehr als nein kann der Chef nicht sagen, und wenn er das tut, wird er sich irgendwann die Folgen selbst zuschreiben müssen." Der Leutnant versuchte einen letzten Einwand. „Könnten Sie Ihr Anliegen nicht schriftlich vortragen, Sir?" fragte er. „Nein!" schrie Kazmer zornig. „Und jetzt nehmen Sie die Beine unter den Arm, oder ich sorge dafür, daß Sie ab morgen auf einem Kriegsschiff Dienst tun!"
    Sekunden später hatte der Leutnant den Raum verlassen.
    Kazmer zog sich einen Stuhl heran und plazierte ihn vor den Schreibtisch des Captains. Gemächlich ließ er sich nieder, stützte den Ellbogen auf die Tischplatte und lächelte die Frau an.
    „Sagen Sie, was ist Arnt Kesenby eigentlich für ein Mann?" wollte er wissen.
    Arnt Kesenby hatte nicht die geringste Absicht, einen derart unverschämten Besucher zu empfangen. Während er jedoch das kleine Plastikviereck der Identifikation in der Hand drehte, kam ihm der Verdacht, daß der Mann etwas wirklich Wichtiges auf dem Herzen haben könnte. Der Außenposten garantierte die Sicherheit von Plophos und achtete darauf, daß kein Fremder die allgemeine Einreisesperre durchbrechen konnte. Vielleicht wäre es unklug, den Mann abzuweisen.
    Arnt Kesenby war ein mittelgroßer, untersetzter Mann mit einem mächtigen Schädel, den eine spiegelnde Glatze krönte. Wer Arnt Kesenby sah, der spürte einen Hauch der Härte und Entschlußkraft, die Arnt auf den Posten des Oberkommandierenden der Raumflotte gebracht hatten. Er gehörte zu jenen seltenen Menschen, die wichtige Entscheidungen rasch und richtig treffen.
    Das Plastikviereck glitt in - einen Schlitz am rechten unteren Ende der Schreibtischplatte. Arnt Kesenby hatte sich entschlossen, den unverschämten Captain zu empfangen, aber zuvor wollte er mehr über ihn wissen. Im Kellergeschoß des Gebäudekomplexes stand die Speicher-positronik und hielt Informationen über jeden Angehörigen der Raumflotte auf Abruf bereit. Die Ausweiskarte war der Schlüssel, der die Maschine zum Auswurf der Informationen über einen bestimmten Angehörigen veranlaßte.
    Arnt Kesenby schaute auf den Auswurfschlitz und trommelte ungeduldig auf die Platte desTischs.
    Mit kratzendem Geräusch glitt eine Karte aus dem Schlitz und rutschte ein Stück weit über die glatte Tischplatte. Arnt nahm die Karte auf und betrachtete sie. Es stand nur wenig Text darauf, aber selbst die paar Worte reichten aus, um dem Admiral den Atem zu nehmen.
    ÜBER CAPTAIN KAZMER TURECK LIEGEN KEINE INFORMATIONEN VOR Ein paar Sekunden lang saß Arnt Kesenby wie betäubt. Dann erwachte er mit einem Ruck zu plötzlicher Aktivität. Wenn die Maschine erklärte, sie hätte keinerlei Informationen über Kazmer Tureck, dann gab es in der Raumflotte keinen Kazmer Tureck. Der Ausweis, der dicht hinter der Karte ebenfalls aus dem Schlitz geworfen wurde, war gefälscht. Obwohl Arnt dessen völlig sicher war, beschloß er doch, die Ansicht der Maschine zu hören. Er beförderte das Plastikstück also ein zweites Mal hinunter und befahl der Positronik, die Echtheit des Ausweises zu prüfen. Er war des Ergebnisses so sicher, daß er, anstatt auf die Antwort zu warten, sich anschickte, Vorkehrungen zu treffen, die in einem solchen Fall erforderlich waren.
    Dann flog die Antwortkarte auf den Tisch, und dicht hinter der Karte kam der Ausweis. Auf der Karte stand: AUSWEIS GENÜGT DEN ECHTHEITSKRITERIEN Und als Amt Kesenby das gelesen hatte, mußte er seine Tätigkeit unterbrechen und sich tief in seinen Sessel zurücklehnen, um den Schock zu überwinden.
    Es gab in der Raumflotte keinen Captain Kazmer Tureck, aber der Ausweis, den der Mann dieses Namens vorlegte, war echt.
    Also, schloß der

Weitere Kostenlose Bücher