0196 - Gangsterschlacht in Norfolk Street
paar Minuten palavert hatten, dass er versprach, zu tun, um was ich ihn bat.
Ich legte auf, und in diesem Moment hörte ich ein Geräusch, das mich veranlasste, eiligst nach draußen zu laufen.
Es war der Klang eines Motors, der zu scharf und mit zu viel Gas gestartet wurde. Es war jedoch kein fremder Motor, sondern einer, dessen Ton ich aus Hunderten herausgehört hätte, der Jaguar Jerrys.
Als ich hinauskam, sah ich den Jaguar, als er gerade schlitternd in die Linkskurve in Richtung Jerome Avenue bog.
Irgendetwas war das schiefgegangen. Sollten die beiden Gangster trotz der Handschellen die Flucht ergriffen haben und war Jerry ihnen auf den Fersen? Das klang einfach unmöglich.
Die Kerle waren aneinandergefesselt, und mein Freund hatte den Schlüssel in der Tasche.
Ich konnte mir nur eines denken, nämlich dass ein dritter Mobster Jerry überrumpelt, niedergeschlagen oder vielleicht sogar umgebracht hatte und nun am Steuer seines Jaguar das Weite suchte.
Ich war in Versuchung, einen Mann, der gerade in seinem Chevrolet gegenüber vorbeifuhr, zu ersuchen oder zu zwingen, mir den Wagen zu überlassen und hinter den Flüchtigen herzujagen. Beizeiten fiel mir dann noch ein, dass der Chevrolet niemals imstande sein würde, den Jaguar einzuholen.
Ich rannte also zurück ins Haus, rief im Office an und ließ mich mit Mr. High verbinden.
»Jerry ist soeben in der Nelson Avenue von zwei oder drei Gangstern in seinem eigenen Wagen entführt worden. Die Entführer flüchteten in Richtung Jerome Avenue.«
»Geben Sie mir Ihre Nummer und warten Sie.«
Ich las die Telefonnummer Stella Stereschs von dem Schildchen am Telefon ab und gab sie durch. Dann saß ich da und wartete. Das Warten fiel mir verdammt schwer, aber ich wusste, dass gerade jetzt alles nur Menschenmögliche getan wurde, um den Jaguar und damit Jerrys Entführer und ihn selbst aufzustöbern.
Es dauerte nur vier Minuten, bis Mr. High sich wieder meldete.
»Ich habe Großalarm gegeben. Alle Polizeistationen, alle Patrouillenwagen und alle Cops der Stadt sind auf der . ' 31 Suche nach Jerry. Ich habe alles getan, was ich konnte. Jetzt erzählen Sie mir aber bitte, wie es überhaupt zu dieser ungeheuerlichen Geschichte kommen konnte.«
Ich berichtete und vergaß auch nicht den Namen Jim Flix, Spitzname Ginger, und den zweiten Burschen, von dem ich nur wusste, dass er Blaubart genannt wurde. Ich gab die Personenbeschreibung der beiden, und dann hatte ich alles getan, was in meiner Macht stand.
Noch einmal, untersuchte ich das ganze Haus bis unters Dach, aber ich fand nichts, was mir hätte weiterhelfen können. Nur ein Kästchen, das eine ziemliche Menge wertvollen Schmucks enthielt, nahm ich mit. Ich hielt das für sicherer.
Wenn Stella mit heiler Haut davonkam, was ich bezweifelte, so sollte sie ihre Ringe und Armbänder unversehrt vorfinden.
Dann griff ich mir ein Taxi und fuhr ziemlich niedergeschlagen ins Office.
Dort war alles in großer Aufregung. Nochmals musste ich Mr. High berichten, der hinter die Fahndung nach dem Jaguar und seinen Insassen immer wieder von Neuem Druck setzte.
Dann wurde ich von meinen Kameraden bestürmt, soweit diese im Haus waren. Die meisten befanden sich auf der Suche nach Jerry.
Dann bekam mich der alte Neville zu packen. Er fasste mich am Arm und schleppte mich ohne Weiteres in sein Zimmer.
»Ich habe es ja immer gesagt, mit euch nimmt es noch mal ein schlechtes Ende«, polterte er. »Ich habe mir die Mühe gemacht, den ganzen Aktenwust, den ihr da zusammengetragen habt, zu überfliegen. Viel Vernünftiges habe 32 ich nicht gefunden. Die zwei Gauner ›Ginger‹ und ›Blaubart‹ kenne ich. Es sind Lumpen, die nicht einmal das haben, was man Ganovenehre nennt. Sie verkaufen sich jeweils an den, der am meisten zahlt, und wer das in diesem Fall ist, steht in den Sternen geschrieben, entweder das Syndikat oder die Gang, die die Glitzerchen aus Detroit nach New York geschafft und sie dem alten Carimian verkauft oder in Aufbewahrung gegeben hat. Was ich nicht ganz begreife, ist, dass man Amiglio persönlich ans Leder gegangen ist, denn dadurch bekommt keiner die Steine. Es könnte ein Racheakt sein. Man könnte ihn auch beseitigt haben, weil man sicher zu sein glaubte, er habe das Zeug zu Hause, und dann fand man es nicht. Es ist auch möglich, dass man ihn erledigt hat, um den Weg zu seiner Freundin Stella freizumachen, von der man annahm, dass sie die Steine aufbewahrte. Ich wüsste auch keinen anderen Grund für
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