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0199 - Phantom der Lüfte

0199 - Phantom der Lüfte

Titel: 0199 - Phantom der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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geradeaus - vielleicht noch fünf Minuten. Sagen Sie ihm, Dixie hätte Sie geschickt.«
    Bill bedankte sich, kurbelte das Fenster wieder hoch und murmelte etwas, das sich wie »Affenhitze« oder so ähnlich anhörte.
    Sie warteten, bis der Alte die Straße auf einem kaum sichtbaren Seitenweg verlassen hatte, und fuhren dann weiter.
    Das Haus der Gwendalls war wirklich nicht zu übersehen. Es war ein breites, wuchtiges Gebäude, das direkt aus der Dekoration eines Wildwestfilmes zu stammen schien. Ein halbes Dutzend glatter, mannsdicker Säulen trug das weit ausladende Dach, unter dem sich eine erstaunliche Zusammensetzung von Holz-, Wellblech- und Steinhaus befand. Offenbar hatte Gwendall oder irgend einer der früheren Bewohner des Hauses jedes nur auffindbare Baumaterial zusammengetragen, um das Gebäude vor dem Einstürzen zu bewahren. Hinter dem Haus stand eine windschiefe Hütte, vor der ein Hund und ein halbes Dutzend struppiger Hühner in der Sonne dösten.
    Bill stoppte den Wagen direkt vor dem Eingang, drückte dreißig Sekunden lang auf die Hupe und stieg aus. Hinter den Fenstern im Erdgeschoß wurde eine Bewegung sichtbar, dann schwang die Tür auf und eine schlanke, etwa fünfzigjährige Frau trat ins Freie.
    »Ja?«
    »Wir suchen Mister Gwendall«, sagte Mike.
    »Bob Gwendall? Das ist mein Mann. Aber er ist nicht da. Was wollen Sie von ihm?«
    »Einer Ihrer Nachbarn war so freundlich, uns bei einer Autopanne zu helfen«, sagte Zamorra, der mittlerweile ebenfalls ausgestiegen war. »Er meinte, Ihr Mann werde den Wagen wieder hinkriegen.«
    »Bob repariert alles«, nickte Mrs. Gwendall. »Aber nicht umsonst.«
    Zamorra schmunzelte. »Natürlich bezahlen wir für die Reparatur. Wir sind ja froh, wenn wir weiterfahren können. Wann erwarten Sie Ihren Mann zurück?«
    »Vielleicht in einer Stunde. Spätestens in zwei. Sie können im Haus auf ihn warten.«
    Zamorra tauschte einen fragenden Blick mit Bill. Der Amerikaner nickte. »Eine große Wahl haben wir ja nicht. Gibt es hier etwas zu trinken?«
    »Sicher. Kaffee kostet fünfzig Cent, ein Mittagessen drei Dollar. Wenn Sie wollen…«
    Bill nickte hastig. »Selbstverständlich.«
    Er setzte sich in Bewegung. Zamorra und Nicole folgten ihm hastig.
    Im Haus selbst war es überraschend kühl. Vor den schmalen, hohen Fenstern hingen gelb und rot gemusterte Vorhänge, die gleichermaßen Licht und Wärme aussperrten. Ein riesiger, antiquierter Ventilator unter der hohen Decke sorgte für einen kühlen Luftstrom.
    »Setzen Sie sich«, sagte Mrs. Gwendall, als sie durch einen schmalen Flur in die Küche gegangen waren. »Ich hole Ihnen gleich etwas zu trinken. Kaffee oder lieber etwas Kaltes?«
    »Kaffee«, sagte Zamorra.
    »Für mich eine Cola.« Bill zog sich einen Stuhl zurück, ließ sich ächzend hineinplumpsen und stützte den Kopf auf die Hände. »Ich hoffe, dieser Dixie hat nicht übertrieben«, sagte er, nachdem ihre Gastgeberin aus dem Zimmer gegangen war. »Ich möchte wirklich nicht hier festhängen.«
    »Vielleicht bleiben wir ein paar Tage«, sagte Zamorra plötzlich.
    Bill und Nicole sahen ihn verdutzt an.
    »Du willst… hierbleiben?« fragte Fleming schließlich.
    Zamorra zuckte die Schultern. »Vielleicht. Ich möchte mich ganz gerne mit den Leuten hier im Tal unterhalten. Es gibt da ein paar Dinge, die…«
    »Das Schiff«, sagte Bill. »Stimmt’s?«
    Zamorra nickte zögernd. »Die Sache gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.«
    »Es war eine Fata Morgana. Eine Halluzination. Ein Trugbild«, sagte Bill stur. Er beugte sich vor, faltete die Hände auf der Tischplatte und sah Zamorra durchdringend an. »Überleg doch mal selbst«, fuhr er fort. »Wenn hier wirklich schwarze Magie oder was-weiß-ich im Spiel wäre, hätte dich dann dein Amulett nicht gewarnt?«
    Zamorra tastete unwillkürlich nach dem schmalen, silbernen Anhänger, den er an einer Kette um den Hals trug. Natürlich hatte Bill recht - Merlins Amulett wäre auf jeden Fall aktiv geworden, wenn die unerklärlichen Vorgänge draußen in der Wüste magische Ursachen gehabt hätten. Aber trotzdem… die Erklärung, die Bill bereithielt, schien ihm einfach zu glatt.
    »Wußtest du eigentlich, daß das Death Valley früher einmal ein Binnensee war?« fragte er unvermittelt.
    »Ein Binnensee?«
    »Ein kleines Meer, um genau zu sein. Wir befinden uns jetzt auf seinem Grund. Das Ganze ist zwar schon Millionen Jahre her, aber…«
    »Damals gab es hier noch keine Schiffe«, vollendete Bill den

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