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02 Arthur und der Botschafter der Schatten

02 Arthur und der Botschafter der Schatten

Titel: 02 Arthur und der Botschafter der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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auf.
    »Chauffeurservice«, staunte Larissa. »Ich fühle mich fast wie ein Staatsgast.«
    Wir verließen das Parkhaus. Gleich hinter dem Flughafen begann die Autobahn. Drei große Schilder über der Straße gaben die Richtungen an. Rechts ging es nach Córdoba. Wir bogen jedoch links nach Sevilla ab.
    Ich beugte mich über den Beifahrersitz nach vorn. »Warum fahren wir nicht Richtung Córdoba?«, fragte ich unseren Chauffeur.
    Zafón zeigte mir im Rückspiegel sein schiefes Lächeln. »Auf der Autobahn wird gebaut. Da würden wir stundenlang im Stau stehen. Wir nehmen einen kleinen Umweg, sind so aber schneller am Ziel.«
    Ich ließ mich in meinen Sitz zurückfallen. Zufrieden stellte mich seine Antwort nicht.
    »Kommt dir der Kerl nicht etwas merkwürdig vor?«, flüsterte ich Larissa zu.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Solange er uns zu Montalba bringt ...«
    Nach wenigen Minuten ging die Autobahn in eine sechsspurige Schnellstraße über. Rechts und links standen alle paar Meter riesige Reklametafeln, die auf Supermärkte, Möbelhäuser oder Elektronikgeschäfte hinwiesen. Wir fuhren in einen großen Kreisverkehr ein und folgten einem Schild, auf dem ich nur das Wort Poligono erkennen konnte. Der Verkehr nahm merklich ab, und schließlich war außer uns kein anderes Fahrzeug mehr auf der Straße zu sehen. Hier gab es auch keine Wohnhäuser, sondern lediglich flache Industriebauten mit großen Parkplätzen davor. Das sah mir nicht nach einer Abkürzung aus.
    Das ungute Gefühl, das ich bei Zafóns erstem Anblick empfunden hatte, kam mit Macht zurück. Erneut beugte ich mich nach vorn. »Wohin bringen Sie uns?«
    »Das werdet ihr gleich sehen.« Zafóns Lächeln war mit einem Mal gar nicht mehr freundlich. Er bremste ab und bog in eine Toreinfahrt ein. Langsam fuhr er an einem Flachbau vorbei, bis wir in einen Innenhof gelangten. Dort stoppte er.
    Ich stieß sofort die Tür auf, um herauszuspringen, aber Zafón war schneller. Als ich mich vor dem Fahrzeug aufrichtete, stand er schon neben dem Auto. In seiner Hand hielt er eine kleine Pistole, die auf mich gerichtet war.
    »Keine Bewegung, Junge!«, befahl er. Ich gehorchte und blieb stehen. In dem Moment stieß Larissa ihre Tür auf. Sie traf unseren Entführer voll in die Seite. Er schrie auf, taumelte ein paar Schritte zurück und ließ die Pistole fallen.
    »Los!«, rief Larissa und sprintete in Richtung Tor, durch das wir vor einigen Augenblicken gekommen waren. Ich ließ mich nicht zweimal bitten. Es waren nur wenige Meter bis zur Ecke des Gebäudes. Dort würden wir auch aus der Schusslinie sein, sollte Zafón es wirklich wagen, seine Waffe zu benutzen.
    Wir rasten um die Ecke – und blieben abrupt stehen. Die Einfahrt, die gerade noch weit offen gestanden hatte, wurde jetzt von einem hohen Metalltor verschlossen, auf dessen Oberkante sich gemein aussehender Stacheldraht ringelte. Und neben dem Tor wartete eine uns nur zu gut bekannte Gestalt: Pontus Pluribus.
    Hinter uns hörte ich ein Keuchen, dann war Zafón auch schon bei uns. Er gab mir und Larissa einen groben Stoß in den Rücken.
    »Euch werde ich zeigen, was ich mit Kindern mache, die nicht hören können«, schrie er und fuchtelte mit seiner Pistole herum.
    »Halt!« Die Stimme von Pluribus ließ ihn mitten in seiner Bewegung innehalten. »Wir sollten unsere Gäste ein wenig höflicher behandeln, mein Lieber. Schließlich möchten wir etwas von ihnen haben.«
    Widerwillig trat Zafón ein paar Schritte zurück, hielt seine Pistole aber weiterhin auf uns gerichtet. Pluribus öffnete eine kleine Tür und führte uns in eine leer stehende Fabrikhalle. Durch die Oberlichter fiel das Sonnenlicht auf einen Holztisch mit drei Stühlen.
    »Setzt euch«, befahl die Vogelscheuche. Hinter ihm zog Zafón unsere Koffer herein. Er stellte sie neben der Tür ab und holte sofort wieder seine Pistole hervor.
    »Habt ihr nicht gehört?«, bellte er, als wir der Aufforderung des Hageren nicht gleich Folge leisteten.
    Widerwillig hockte ich mich auf einen der wackligen Holzstühle. Larissa tat es mir nach.
    »Beine unter den Tisch!«, kommandierte Zafón. Er hatte sofort gesehen, dass wir, wenn sich eine Möglichkeit zur Flucht ergab, schnell aufspringen konnten.
    Pluribus nahm uns gegenüber Platz. Er faltete die Hände vor sich auf dem Tisch. Wer ihn nicht kannte, mochte ihn gut und gerne für einen verschrobenen Geistlichen halten – oder einen harmlosen Bestattungsunternehmer.
    »Ich weiß, was ihr denkt«,

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