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02 - Beiss mich, wenn du kannst

02 - Beiss mich, wenn du kannst

Titel: 02 - Beiss mich, wenn du kannst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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inneren Auge sah ich Lloyd. „Nein, besser gleich fünf." Schließlich ging's hier um Lloyd.
    Ich erzählte Evie rasch das Wichtigste über meine Alpha-Ron-Fortschritte und die kleine Rundumerneuerung, die ich geplant hatte.
    „Trotzdem", sagte sie, als ich schließlich Luft holen musste. „Er hat eine Glatze. Richie Cunningham hatte keine Glatze." „Vielleicht fällt das Violas Freundin ja gar nicht auf." „Würde es Ihnen auffallen?"
    „Vielleicht ist sie viel zu beschäftigt." Obwohl ich noch nie einen reinen Werwolf bei Vollmond aus der Nähe gesehen hatte, hatte ich doch zu Hause bei meinen Eltern schon ein paarmal durch ein Fernglas hindurch einen Blick riskiert. „Auf Violas Partys kann es ganz schön wild zugehen."
    „Wir reden hier von einem Glatzkopf. Sicher, manche Frauen finden das ultrasexy, aber andere törnt das auch richtig ab. Wirkungsvoller als eine kalte Dusche."
    „Sie mögen keine kahlen Männer, oder?"
    „Kann sie nicht ausstehen. Mein Ex war ein Kahlkopf, und er war so ziemlich die niedrigste Lebensform, die ich jemals kennengelernt habe. Schon beim Anblick eines kahlen Kopfes dreht sich mir der Magen um."
    „Vielleicht sind Sie die Ausnahme."
    „Ich würde sagen, wir gehen das Risiko lieber nicht ein. Schicken wir ihnen einfach achtundzwanzig reguläre Alphas und hoffen das Beste. Wie wütend kann sie schon werden? Ich bin sicher, dass sie nicht allen Ernstes erwartet, dass wir ihr einen Rotschopf besorgen. Wahrscheinlich ist das bloß ihr Ideal.
    Das Sahnehäubchen sozusagen. Und wer isst das schon?"
    Auch wenn ich keine Sahne aß, so wusste ich doch, dass sie meistens das Beste war. Ein unverzichtbarer Bestandteil für jedes anständige Dessert.
    „Wir stülpen Lloyd eine Perücke über", sagte ich.
    „Eine Perücke, alles klar. Sonst noch was?"
    Da erinnerte ich mich an etwas. Vor meinem inneren Auge sah ich einen sehr aggressiven weiblichen Werwolf am Fell ihres Gefährten ziehen und zerren.
    Mit der Perücke, das würde doch nie funktionieren. „Und dazu noch ein paar Tuben Sekundenkleber." Man sollte niemals nie sagen.
    „Sekundenkleber, auch klar. Wenn ich Ihnen das Zeug als Allererstes morgen früh zukommen lasse, sollte es am Donnerstag da sein. Wohin soll ich das alles schicken?"
    Ich gab ihr die Adresse von Mortys Laden, die auf einer der Tüten aufgedruckt war, die Ty in der ersten Nacht in der Hütte mitgebracht hatte.
    „Sie sind oben im Norden?", fragte sie, nachdem sie sich die Anschrift notiert hatte.
    „Ja sicher. Als ob ich das auch nur in Erwägung ziehen würde, solange es Sonne und Sand und süße Jamaikaner nur einen Flug weit entfernt gibt." Mich quälten leichte Gewissensbisse, weil ich (a) in meinem ganzen Leben noch nicht geflogen war und (b) beim ersten Strahl direkten Sonnenlichts in Flammen aufgehen würde. Aber davon wusste Evie nichts. Genauso wenig wie von meinem großen Geheimnis
    - dass ich ein Vampir war. Und ich wollte sie auf keinen Fall weiter in meine Schwierigkeiten hineinziehen. Außerdem, je hartnäckiger ich meine verzweifelte Lage ignorierte, umso besser. Manchmal war Verdrängung etwas Wunderschönes. „Ich bin nicht im Norden."
    „Genauso wenig, wie Sie mit dem Kopfgeldjäger zusammen sind?"
    Mein Blick glitt zu Ty, der wieder am Küchentisch hockte, den geöffneten Laptop vor sich, eine Flasche Blut in der Hand. Er nahm gerade einen tiefen Schluck. Sein Adamsapfel tanzte. Ich fühlte einen Stich in der Magengrube.
    „Genau", brachte ich gerade noch heraus, trotz meiner plötzlich vollkommen trockenen Kehle. „Und wie läuft es sonst, abgesehen von der Alpha-Suche?", fragte ich Evie. Wenn Verdrängung nicht funktioniert, probier's mit einer Ablenkung.
    „Naja, Esther ist mit meinem Onkel ausgegangen."
    „Und?"
    „Sie sind zum Bowlen gewesen. Er hatte richtig viel Spaß. Er hat zehnmal voll abgeräumt." „Und Esther?"
    „Sie hatte nicht so viel Glück." „Aber hat sie sieh amüsiert?" „Zuerst schon."
    „Was soll das heißen?"
    „Dass mein Onkel nicht sehr gut sehen kann, und da hat er nicht bemerkt, dass sie mitten auf der Bahn stand, als er gerade dran war. Irgendwie hat er sie dann mit der Kugel getroffen."
    „Irgendwie?"
    „Genau genommen hat er sie damit umgehauen, und dann ist er auch noch auf sie drauf getreten. Sie musste nicht genäht werden oder so, ein paar Servietten vom Imbiss reichten. Es hat wohl ziemlich geblutet." Igitt.
    „Aber jetzt geht's ihr wieder gut. Ich habe grad heute Abend mit ihr

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