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02 - Das Weltenschiff

Titel: 02 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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ihm zeigte. Er erschauerte, und sein Magen verkrampfte sich, denn plötzlich hatte Bandicut das Gefühl, rückwärts zu fliegen, genau so schnell wie vorwärts. Die Schachtwände rasten an ihm vorbei, und er bemühte sich, den Blick auf die Schachtmitte zu konzentrieren, ihn in die Ferne zu richten. /Könnt ihr nach Objekten scannen?/ *Modalität spezifizieren*
    /Woher soll ich wissen, wie das funktioniert? Radar, Infrarot – was auch immer ihr habt! Könnt ihr die beiden Roboter ausmachen?/
    Das Bild blinkte und bewegte sich, wechselte die Farbe, dann schaltete es rasch durch ein Dutzend verschiedener Falschfarbenansichten und Vergrößerungsstufen. Plötzlich fror es ein. Durch den Vergrößerungsfaktor wirkte es dunkelrot und körnig. In der Bildmitte war ein grotesk aussehender Krabbenumriss zu erkennen: Copernicus in seinem Anzug. Er flog im Zickzack durch das Bild, im Schacht vor und zurück. Wo zum Teufel war Napoleon?
    »Coppi«, schrie Bandicut. »Kannst du mich hören, Coppi?« /Translatoren, wie weit sind sie von uns entfernt? Könnt ihr mich abbremsen, den Anzug wenden und zurückfliegen?/
    ///Kann ich dir helfen, John? ///
    /Ja! Rede mit den Steinen!/
    ///Also, Copernicus ist ungefähr achtzig Kilometer hinter uns.
    Wir modifizieren deine Flugbahn.
    Bremsen ab.///
    /Verlier Ik nicht aus den Augen!/
    ///Halten Ik erfasst.
    Er bremst auch ab, aber nicht so schnell wie wir.///
    »Ik!«, rief Bandicut. »Coppi ist weit zurückgefallen! Napoleon kann ich nicht sehen. Ich muss zurück und mich um sie kümmern!«
    »Dann schnell! Ich habe weit vor uns etwas geortet. Explosionen, glaube ich. Das könnte Li-Jared sein. Ich kann keine Verzögerung zuzulassen!«
    Bandicut reagierte gereizt: Er wollte weder von den Robotern noch von dem Hraachee’aner getrennt werden – auf gar keinen Fall. »Okay, Ik! Coppi! Kannst du mich hören?«
    Er sah den Roboter wie eine silberne Krabbe durch das Bild flitzen: scharf abbiegen in die eine, dann die andere Richtung, nach links, rechts, rauf, runter. Am rechten Bildrand sah er eine schmale Skala, auf der die angezeigten Werte rasch anstiegen – ein Entfernungsmesser, wie er erkannte; dann spürte er einen Ruck, und die Werte sanken wieder: Copernicus hatte plötzlich seine Geschwindigkeit verringert, und Bandicuts Anzug hatte die eigene Fluggeschwindigkeit rasch an die des Roboters angepasst. »Coppi-i-i-ii«, brüllte er.
    Zur Antwort hörte er nur statisches Rauschen, das schließlich von einer Stimme durchbrochen wurde: »Capt’n, habe den Kontakt zu Napoleon verloren. Suchmuster helfen nicht … könnte Hilfe brauchen …« Seine Worte verloren sich im Rauschen.
    Bandicut fluchte. /Charlie, können wir wenden? Und Ik erfasst halten?/
    ///Wenden.
    Ich versuche, Ik nicht aus der Ortung zu verlieren,
    aber ich kann nichts versprechen.///
    Bandicut fühlte einen sanften, aber dennoch Schwindel erregenden Stoß und sah das Bild flackern. Er drehte sich um hundertachtzig Grad. »Ik! Ich versuche, schnellstmöglich wieder zu dir zu stoßen!« Er spürte einen Knoten im Magen, als ihm bewusst wurde, wie ungern er den einen Freund wegen des anderen zurückließ. /Also gut, Charlie – dann gib mal Zunder!/
    Das Bild verschwamm, als er beschleunigte, dann wurde es wieder scharf. Einen Moment lang schien der Anzugkontrolleinheit Copernicus aus der Ortung verloren zu haben. Dann aber zeigte das Sichtfenster wieder den Roboter, und Bandicut sah auf dem Entfernungsmesser, dass sein Abstand zu Copernicus sich drastisch verringert hatte.
    ///Hierkommt die Echtansicht, ohne Bildvergrößerung.///
    Plötzlich sah Bandicut Copernicus als kleinen, aber immer größer werdenden silbernen Punkt in der Ferne. /Kannst du Napoleon orten?/
    ///Versuche es.///
    »Coppi, wann hattest du zuletzt Kontakt mit Napoleon?«
    Diesmal klang die Stimme des Roboters klarer: »Capt’n, er ist nach links geschwenkt, um die Schachtstruktur der Wand zu kartografieren, während ich mir die rechte Wand vorgenommen habe. Vor zwei Minuten und siebenunddreißig Sekunden ist unser Kontakt abgebrochen.«
    Bandicut dachte an die Geschwindigkeit, mit der sie sich fortbewegten, und an Napoleons motorische Störungen kurz nach seiner Reaktivierung. Er hätte ihn niemals allein fliegen lassen dürfen! »Er ist … er ist doch nicht etwa in die Wand gekracht, oder?«
    »Ich habe nichts dergleichen beobachtet.«
    »Dann glaubst du, er hat …?« Bandicut stockte, als ihm bewusst wurde, dass er gar nicht wusste, was er

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