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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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anschließend Kapitän Hibbert. Der
Sturm hatte keinen offensichtlichen Schaden an der Lark verursacht und
er wollte ohne weitere Verzögerung die Landzunge vor Milford Haven umsegeln.
    Er hatte es
plötzlich nicht mehr so eilig, in die Kabine hinunter zu stürmen und sich zu
Sophie zu gesellen, wie er es normalerweise tat. Er schickte ihr sogar eine
Nachricht, dass er an Deck zu Mittag essen werde, statt wie üblich mit ihr in
der Kabine.
    Erst als er am
Steuer stand und die Landzunge umsegelte, konnte Patrick den Grund für seinen
Unmut festmachen. Würde ihn seine Frau je lieben, wenn sie überzeugt war, dass
alle Männer dem Beispiel ihres Vaters folgten? Sophie schien ohne Frage zu
akzeptieren, dass er, Patrick, ein Lebemann der gleichen Art war. Patricks Herz
sank. Wer anders als ein Lebemann würde eine Jungfrau in ihrem eigenen
Schlafzimmer verführen? Wer sonst als ein Lebemann der schlimmsten Sorte würde
seinem Schulfreund die Verlobte ausspannen?
    Unten in der Kabine war Sophie nicht minder
verzweifelt. Offensichtlich hatte ihre Mutter Recht gehabt mit ihrer
Einschätzung, dass Männer Blaustrümpfe verabscheuten. Patrick war noch nie den
ganzen Tag an Deck geblieben. Er war ihrer überdrüssig. Und es schien, dass er
hochnäsiger war als sie gedacht hatte - die bloße Vorstellung, dass sie
Zeit mit der Waschfrau verbracht hatte, schien ihn aus der Fassung zu bringen,
ganz zu schweigen von ihren Walisischkenntnissen.
    Ohne weiter darüber
nachzudenken öffnete Sophie das Bullauge und warf ihre kostbare türkische
Grammatik hinaus. Patrick durfte niemals erfahren, dass sie sieben Sprachen
beherrschte.
    Als die Schatten
auf dem gebohnerten Holzboden der Kabine länger wurden, war Sophie furchtbar
unglücklich. Das Schlimmste war, dass sie im Geheimen gewünscht hatte, Patrick
von ihren Sprachkenntnissen zu erzählen. Sie hatte sogar die Hoffnung gehegt,
mit ihrem Walisisch vor ihm anzugeben. Ich war zu stolz, dachte Sophie. Nun,
Hochmut kommt vor dem Fall.
    Gnadenlos kämpfte
sie den Anflug von Enttäuschung nieder. Patrick war ihr Ehemann. Die Tatsache,
dass er wie alle anderen Männer war, spielte keine Rolle. Eines konnte sie von
der Situation ihre Eltern lernen, und zwar, dass sich eine Enttäuschung über
ihren Angetrauten nicht in ihr festsetzen durfte.
    Ich muss
akzeptieren und dann vergessen, sagte sich Sophie. Diese Lektion trifft auf
kleine und große Dinge zu, auf Sprachen und auf Geliebte.
    Als es Zeit zum
Abendessen war, tauchte Patrick schließlich in der Kabine auf. Er schämte sich
ein wenig. Die Lark dümpelte friedlich vor Anker, so dass er am nächsten
Morgen gleich den Steinhaufen inspizieren konnte, der ein halb fertiges Fort darstellte.
Aber Sophie war den ganzen Tag nicht aus der Kabine aufgetaucht.
    Er hatte das Schiff
gesteuert, Henris neue Fähigkeit beim Knoten knüpfen bewundert und das Logbuch
gelesen. Außerdem hatte er immer wieder zu der Treppe hinübergeschaut, die zur
Hauptkabine führte, in der Hoffnung, dass Sophie erscheinen würde. Aber das war
sie nicht und er hatte sie vermisst.
    Kein einziges
Mitglied der Besatzung zuckte auch nur mit der Wimper, als der Herr schließlich
die Waffen streckte und die Stufen zu seiner Kabine hinunterstürzte. Sie hatten
sich inzwischen an solche Vorkommnisse gewöhnt. Vor allem, nachdem Kapitän
Hibbert sie aufgefordert hatte, alle sonderbaren Aktivitäten zu ignorieren, da
es ihnen sonst schlecht ergehen würde.
    Aber Sophie wartete
nicht auf Patrick. Sie hatte sich ins Bett gekuschelt und schlief tief und
fest. Mit einiger Überraschung entdeckte Patrick Tränenspuren auf ihren Wangen.
Er hatte angenommen, dass sie einfach an Deck kommen würde, wenn sie es
wünschte. Nun schämte er sich wirklich aufrichtig. Warum hatte er sie nicht
geholt?
    Sophie wachte auf,
als er ihr übers Haar strich.
    »Was ist das hier?«
Patricks Finger strich über ihre Wangen und seine Stimme klang ein wenig rau.
    Sophie lächelte.
»Ich hatte nur einen melancholischen Nachmittag, das ist alles. Du weißt, es
ist das Vorrecht der Frau zu weinen.«
    Patrick strich mit
seinen Lippen über die ihren. »Hast du geweint, weil ich dir keine förmliche
Einladung zu einer Partie Backgammon auf Deck geschickt habe?«
    »Nein«, erwiderte
Sophie.
    Ach habe dich
vermisst.« Sein warmer Atem schickte wohlige Schauer über Sophies Rücken. »Ich
habe die ganze Zeit gehofft, du würdest oben erscheinen, Ehefrau vieler
Sprachen.«
    Sophie musterte
Patrick eindringlich,

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