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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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aber seine dunklen Augen verrieten nichts.
    »Missfällt es dir,
dass ich Walisisch spreche?«
    »Gott, nein, warum
sollte es mir missfallen?«
    Seine Stimme klingt
aufrichtig überrascht, dachte Sophie.
    Ich war
schockiert«, sagte Patrick, »aber nicht so sehr über dein Walisisch - das
war eine schöne Überraschung -, sondern über das, was du von deiner
Kindheit erzählt hast. Es war bestimmt nicht leicht, mit deinen Eltern
aufzuwachsen.«
    Sophie sah keine
Notwendigkeit, dieses Thema weiter zu diskutieren. »Was ist mit deinen Eltern?
Haben sie sich gestritten?«
    »Ich habe keine
Ahnung« erwiderte Patrick und legte sich auf einen Ellbogen gestützt neben sie
auf das Bett. »Ich habe meinen Vater nur bei formellen Anlässen getroffen. Sie
müssen ganz gut miteinander ausgekommen sein. Mir ist jedenfalls nichts
Gegenteiliges zu Ohren gekommen.« Er brauchte nicht erst hinzuzufügen, dass die
Probleme von Sophies Eltern der feinen Gesellschaft sehr wohl bekannt waren.
    »Wie war deine
Mutter?«, fragte Sophie und schaute ihn neugierig an.
    Patrick beugte sich
vor und zeichnete mit einem Finger ihren Wangenknochen nach. »Sie ähnelte dir
sehr«, sage er. »Sie war klein und zierlich. Ich weiß noch, dass unser
Kindermädchen immer mit uns schimpfte. Wenn unsere Mutter ins Kinderzimmer kam,
kletterten Alex und ich immer auf ihren Schoß und zerknitterten ihre Kleider.
Sie war stets sehr elegant, aber es kümmerte sie nicht, wenn wir ihre Kleider
zerdrückten. Sie trug Reifröcke, daran kann ich mich erinnern. Und sie roch
nach Glockenblumen.«
    »Wie alt warst du,
als sie starb?«, fragte Sophie.
    Patricks Hand löste
sich vom Gesicht seiner Frau und fiel nach unten. »Wir waren sieben. Sie starb
bei der Geburt eines jungen, der ebenfalls nicht überlebte.«
    Sophie nahm
Patricks Hand und schmiegte ihre Wange hinein. Dann rutschte sie ein wenig
näher, bis sich ihr warmer Körper an ihn kuschelte.
    »Es tut mir Leid,
Patrick. Es tut mir furchtbar Leid.«
    Patrick wandte
überrascht den Kopf. Er hatte auf die Wand gestarrt und an die Vergangenheit
zurückgedacht. »Das ist schon lange her«, sagte er und lächelte auf sie
hinunter. Man könnte von einer Frau abhängig werden, die sich an einen kuschelt
wie ein Küken in sein Nest, dachte er.
    » So, hast du noch
weitere Überraschungen für mich auf Lager, Weib? Vielleicht sprichst du auch
Norwegisch? Oder Schwedisch?«
    In der Kabine
herrschte einen Moment lang Stille.
    »Nein, bestimmt
nicht«, versicherte Sophie ihm und schüttelte vehement den Kopf. »Keine
weiteren Überraschungen mehr, Patrick.«
    Er rollte sich auf
den Rücken und zog sie an seine Brust. »Es ist großartig, so eine gebildete
Frau zu haben«, sagte er verträumt. »Morgen werden wir mit dem Schiff eine
Woche oder länger vor Anker gehen. Wir suchen uns ein Gasthaus und du kannst
das Essen bestellen und mit dem Gastwirt streiten.«
    Sophies Wange lag
an Patricks Leinenhemd. »Hast du deine Mutter nach ihrem Tod sehr vermisst?«
Sie schien den Tränen wieder verdächtig nah zu sein.
    »Oh ja«, sagte
Patrick sachlich. »Ich war wohl ein Muttersöhnchen. Alex wurde immer zu meinem
Vater zitiert, da er der Erbe war und dann hatte ich unsere Mutter für mich. Es
sollte ein Trost sein, da ich nicht der Erbe war, aber ich glaube, Alex hätte
alles dafür gegeben, bei unserer Mutter bleiben zu dürfen, und das wussten wir
beide.«
    Eine Träne rollte
Sophies Wange entlang und verschwand in dem cremefarbenen Stoff von Patricks
Hemd. Sie konnte die Vorstellung nicht er tragen, dass der kleine Patrick seine
Mutter vermisst hatte. Sie konnte es einfach nicht ertragen.
    »Hast du geweint?«
Ihre Stimme war ungewöhnlich hoch, aber Patrick bemerkte es nicht. Er war in
Gedanken wieder bei der schrecklichen Woche, in der seine Mutter gestorben war.
    »Geweint? Ich
konnte gar nicht aufhören. Unglücklicherweise hatte ich mich am Tag vor ihrem
Tod schlecht betragen. Ich hatte geschwindelt und sie hatte mich, natürlich zu
Recht, dafür getadelt. Aber niemand konnte ahnen, dass die Geburt so gefährlich
sein könnte, da meine Mutter mit mir und Alex keine Schwierigkeiten hatte. Ich
wartete in jener Nacht auf sie. Sie kam immer und gab uns einen Gutenachtkuss,
und ich wusste, sie würde nicht mehr böse mit mir sein. Aber sie kam nicht.«
    Weitere Tränen
durchtränkten Patricks Hemd. »Oh Patrick!«, flüsterte sie erstickt, aber
Patrick war immer noch tief in Erinnerungen versunken, die er fast

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