02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
härter
klingen als beabsichtigt. »Verdammt, es geht mich sehr wohl etwas an! Du bist
meine Frau und dein guter Ruf ist ebenso meine Sache.«
»Willst du
behaupten, dass mein Ruf Schaden nehmen wird, wenn ich mit Braddon ausfahre?«
»Nun, um deine
Reputation ist es schon jetzt nicht gut bestellt«, sagte Patrick unbesonnen.
»Nun, da wir verheiratet sind, wird jeder damit rechnen, dass du mich an der
Nase herumführst!«
»An der Nase
herumführen«, sagte Sophie betont langsam. Das Herz pochte ihr ungestüm im
Hals. »Du denkst also, dass meine Reputation so ... beschmutzt ist, dass mein
Name in London in aller Munde ist?«
»Es geht gar nicht
um deine Reputation«, sagte Patrick und versuchte, einen Rückzieher zu machen.
»Es geht vor allem um Braddons Absichten. Ich verstehe einfach nicht, was ein
berüchtigter Lebemann mit einer jungen verheirateten Frau zu schaffen hat, wenn
nicht das Offensichtliche.«
»Ja, mit
Lebemännern kennst du dich aus, nicht wahr?«, erwiderte Sophie mit deutlicher
Missbilligung in der Stimme. »Braddon hat jedoch vor meiner Hochzeit wenig
Interesse bekundet, mich zu verführen und ich bin sicher, dass sein Interesse
inzwischen bei Null liegt.«
»Braddon ist
verrückt«, sagte Patrick und fuhr sich frustriert mit der Hand durchs Haar. »Es
gefällt mir nicht, dass er dich womöglich einwickelt. Weiß der Kuckuck, was er
beabsichtigt. Nun, ich weiß, was er vorhat! Er will im Revier seines besten
Freundes wildern!«
»Das ist eine
unglaublich vulgäre Bemerkung«, erwiderte Sophie eisig. »Aber da wir schon
einmal dabei sind, uns auf dieses Niveau hinunter zu begeben, so will ich daran
erinnern, dass du es warst, der in Braddons Revier gewildert hat!«
»Warum soll ich
mich nicht fragen, was du mit Braddon zu schaffen hast?«, schrie Patrick zurück
und sein Temperament ging nun völlig mit ihm durch. »Mag sein, dass er dich
nicht küssen wollte, aber das Gleiche kann man von dir nicht gerade behaupten,
oder?«
Sophie rang nach
Luft. »Was meinst du damit?«
»Ich meine damit«,
sagte Patrick außer sich vor Zorn, »dass Braddon mir erzählt hat, du hättest
ihn dazu überredet, mit dir durchzubrennen, weil du verrückt nach ihm warst. Du
hattest einfach nur Pech, dass ich die Leiter heraufkam, als du auf Braddon
wartetest ... in deinem Schlafgemach!«
Unbändiger Zorn
erfasste Sophie. »Du! Du wagst es anzudeuten, dass ich dich verführt habe? Du?
Ein Mann, der überall als Lothario bekannt ist! Ein Mann, der die Braut seines
besten Freundes verführt!«, fügte sie eisig hinzu. »Du hast kein Recht
anzudeuten, dass ich Braddon verführen wollte. Ich hatte vor, meine Verlobung
zu lösen und das weißt du sehr genau! Du hast lange genug gewartet, bevor du
mich wissen ließt, wer du bist.«
»Keine Dame lädt
einen Mann in ihr Schlafgemach ein, wenn sie ihm nicht zeigen will, dass sie
bereit ist. Du hast mich gewiss nicht abgewiesen, als ich zu deinem Bett kam!«
Sophies Hals war
ganz heiß und trocken. »Doch, das habe ich«, widersprach sie, hin und her
gerissen zwischen dem Wunsch, ihn anzuschreien und in Tränen auszubrechen. »Ich
habe dich weggestoßen, bis du deine Kapuze abnahmst.«
»Willst du mir
weismachen, dass du nur nachgegeben hast, weil ich es war? Das ist ein bisschen
viel verlangt!«
»Es ist die
Wahrheit.«
»Ich soll dir also
glauben, dass du mich aus Liebe geheiratet hast?«, sagte Patrick höhnisch,
während er lautlos auf sie zuging. »Na schön, du warst also so schrecklich in
mich verliebt, dass du meinen ersten Antrag ablehntest und einen anderen Mann
dazu überredetest, mit dir durchzubrennen?«
»Das habe ich nicht
gesagt!«
Patrick zog
spöttisch eine Augenbraue in die Höhe. »Was hast du nicht gesagt?«
»Ich habe nicht
behauptet, dass ich dich aus Liebe geheiratet habe«, stieß Sophie hervor.
Patrick war nur
noch wenige Zentimeter von seiner Frau entfernt und er sah Tränen in ihren
Augen glitzern. Bei diesem Anblick verrauchte sein Zorn augenblicklich.
»Du hast mich also
aus Lust geheiratet?«, fragte er etwas sanfter. »Nun, dann sind wir wohl in die
gleiche Falle getappt, nicht wahr?«
Sophie starrte ihn
in dumpfer Enttäuschung an. Dann sprach sie mit fester Stimme weiter. Sie hatte
schließlich nicht umsonst Hunderte - wenn nicht Tausende -Ehestreitigkeiten
miterlebt.
»Ich habe keine
Affäre mit dem Grafen von Slaslow - und ich werde auch keine haben«,
sagte sie langsam und deutlich.
»Gut«, sagte
Patrick. Er fragte
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