Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
morgens, aber warum sollte er nicht ein wenig seine Frau
belästigen?
    Im Großen und
Ganzen gab es eine Menge Londoner, die an die Rückkehr der Lark dachten.
In der Gegend, die Whitefriars genannt wurde, äußerte ein schlanker und
sehniger Mann den gleichen Wunsch.
    »Sobald Foakes
zurück ist«, sagte er und wandte den Blick von den Spinnweben ab, die von den
dunklen und niedrigen Dachbalken herunterhingen, »sollte wir uns ihm ...
vorsichtig nähern.«
    Sein Begleiter
dachte über die Bedeutung der Worte nach. »Ob wir nun vorsichtig sind oder
nicht, Foakes hat das Zepter nicht«, sagte er. »Und nachdem was ich gehört
habe, werden sie es ihm erst geben, wenn er drüben ist. Es ist wirklich eine
Schande. Eine verfluchte Schande.«
    Monsieur Foucault
(denn so wurde er in London genannt) seufzte. Er wusste nicht, wie die
Information über den köstlichen Plan, Selims Rubinzepter durch eine Bombe zu
ersetzen, an die englische Regierung durchgesickert war, aber es hatte keinen
Sinn mehr, darüber Tränen zu vergießen. »Clemper wurde entlassen und nun haben
wir keinen Zugang zu dem Zepter mehr.« In seiner Stimme schwang ein leiser
Tadel mit. »Wir müssen unser Ziel mit anderen Mitteln erreichen.
    Und unser Ziel ist
es, dafür zu sorgen, dass der englische Botschafter Selims Krönung in Gefahr
bringt.«
    »Ich finde immer
noch, dass es eine Schande ist«, sagte Mole (so wurde er von seinen Freunden
genannt.) »Ich hatte alles so gut eingefädelt. Clemper sollte das Zepter
einfach blitzschnell austauschen.«
    Monsieur Foucault
seufzte erneut. Es schmerzte ihn ebenfalls, da er vorgehabt hatte, ein paar der
Rubine abzuzweigen, mit denen die englische Regierung das Zepter schmücken
wollte.
    »Warum ziehe ich
nicht einen der Männer auf unsere Seite, die an dem Zepter arbeiten?«, schlug
Mole vor.
    »Unmöglich« erwiderte
Foucault. Der Gestank in Moles Haus war wirklich widerlich. Foucault beschloss,
nur noch durch den Mund zu atmen was seiner Stimme einen seltsam atemlosen
Klang gab. »Die ursprünglichen Juweliere wurden alle entlassen und ich bin
sicher, dass die neuen Angestellten uns weniger freundlich gesonnen sind als
unser Clemper.«
    »Nun, da haben Sie
womöglich Recht«, räumte Mole ein. »Was sagen wir also zu Foakes, wenn er
zurückkehrt?«
    »Ich denke, wir
werden uns Foakes als Abgesandte von Selims Hof vorstellen«, erwiderte
Foucault.
    »Oh.« Es entstand
eine kurze Stille.
    »Sie sprechen doch
Türkisch ...? Ich erinnere mich deutlich, dass das eine Voraussetzung für
diesen Auftrag war«, sagte Monsieur Foucault sanft, nahm ein Spitzentaschentuch
aus seiner Tasche und wedelte damit vor seinem Gesicht herum. Er vermied es,
Mole anzublicken.
    »Ich spreche die
Sprache ein wenig«, sagte Mole und in seiner Stimme schwang ein leiser Zweifel
mit. »Das habe ich von meiner Mutter gelernt.«
    Monsieur Foucault
behielt für sich, dass er Moles Mutter keine besonderen Qualitäten als Lehrerin
zubilligte. »Bu masa mi? Übersetzen Sie das bitte, mein lieber Mole.« Hinter
seinen sanften Worten lag ein eisiger Unterton.
    Aber Mole war der
Herausforderung gewachsen. »Ja, das ist ein Tisch«, sagte er und klopfte mit
den Knöcheln auf die dicke Holzplatte vor sich.
    Foucault lächelte
und Mole entspannte sich. »Sie müssen nicht mehr sagen«, sagte Foucault. »Ich
werde mich als Gesandter von Selims Hof präsentieren, und mein Türkisch ist
ausgezeichnet.«
    Mole nickte. Er
zupfte an seinen Hosen aus Kammgarn.
    »Ich werde meinen
Schneider vorbeischicken«, sagte Monsieur Foucault und in seinen Augen funkelte
es belustigt. Es entsprach seinem Sinn für Humor, seinem zart besaiteten
Schneider Francois zu befehlen, die gefährlichen dunklen Gassen von Whitefriars
zu betreten.
    Mole nickte erneut.
    »Sie, mein lieber
Mole, können in den nächsten Tagen Patrick Foakes' Stadthaus im Auge behalten.
Ich möchte ihn gerne aufsuchen, sobald er zurückkommt. Und wenn Sie dort sind
... wären Sie vielleicht so freundlich und erkundigen sich nach dem Haushalt,
für den unwahrscheinlichen, sehr unwahrscheinlichen Fall, dass unsere
vorsichtige Annäherung nicht fruchtet.«
    Moles Augen
begannen zu leuchten. Das begriff er. »Geht in Ordnung«, sagte er fröhlich.
    Monsieur Foucault
schlenderte mit einem Lächeln auf den dünnen Lippen zu seiner wartenden Kutsche
zurück.

Kapitel 17
    Die Lark dockte nach einer
sechswöchigen Seereise an einem Dienstagabend im März in London an. Der
ehrenwerte Patrick Foakes und seine

Weitere Kostenlose Bücher