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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Klingeln
gleichzeitig.
    »Es ist für Sie,
Keating«, bellte Clemens mit dem Cockney-Akzent, den er niemals benutzte,
sobald er durch die Bronzetür trat, die das restliche Haus vom Bereich der
Dienstboten abtrennte. »Und das für dich, Simone.«
    Simone verdrehte
die Augen und schob ihr halb aufgegessenes Brötchen beiseite. »Der Herr hat sie
wohl endlich aus dem Bett gelassen. Ich hoffe, sie kann noch gehen.«
    Keating warf ihr
einen finsteren Blick zu. »Sprich nicht so über den Herrn«, knurrte er.
    Simone schnitt
hinter seinem Rücken eine Grimasse, als er die Dienstbotentreppe hinaufeilte.
»So ein hochnäsiger Kerl«, murmelte sie. »Was glaubt er, was sein geliebter
Herr den ganzen gestrigen Tag im Bett gemacht hat. Schach gespielt?«
    Sophie begrüßte
Simone mit einem seligen Lächeln. »Lässt du mir bitte ein Bad ein, ja? Ich
werde das grüne Reitkostüm tragen.«
    Simone verbarg ein
Lächeln. Ihr brauchte niemand erklären, was der Herr und die Herrin getrieben
hatten. Man musste sich ja nur ansehen, wie glücklich Lady Sophie wirkte.
    Sie fragte sich
jedoch, ob die Herrin ihm schon von dem Baby erzählt hatte. Simone ahnte es
seit langem, aber der Herr schien keine Ahnung zu haben. Simone blickte sich im
Zimmer um. Er würde Lady Sophie bestimmt ein Schmuckstück schenken, wenn er die
Neuigkeit erfuhr. Vielleicht Diamanten. jeder wusste doch, dass der Herr ein
Nabob war.
    Sophie war so
glücklich, dass sie regelrecht in Braddons Kutsche schwebte, als er sie
abholte. Sie und Madeleine hatten vor, sich an diesem Nachmittag den
komplizierten Regeln bei Tisch zuzuwenden.
    Sie hatten Braddon
gebeten, bei dieser Lektion zugegen zu sein. Meist hatten sie ihn verbannen
müssen, da er Madeleine ständig anstarrte oder, noch schlimmer, versuchte,
unauffällig durch den Raum zu schlendern und sich neben sie zu setzen.
    »Männer«, hatte
Madeleine auf ihre köstlich unumwundene Art erklärt, »denken nur daran, Frauen
zu küssen. Das habe ich von meinem Vater gelernt. Er hat nie zugelassen, dass
ich den Galanen begegne, die den Stall aufsuchten. Er sagte, sie würden nur
versuchen, sich einen Kuss zu stehlen.«
    »Wie sind Sie
Braddon überhaupt begegnet?«
    »Ach, Braddon.«
Madeleine lachte. »Eines Tages, als der Stall noch nicht geöffnet war, kümmerte
ich mich gerade um meine Lieblingsstute Gracie. Ich weiß noch, dass ich ihr
eine Mischung aus warmem Hafer zubereitete. Sie wird langsam alt«, erklärte
Madeleine, »und ich gebe ihr ab und zu gerne etwas Besonderes. Nun, ich blickte
auf und sah diesen blonden Riesen vor mir stehen, der mich beobachtete. Es war
Braddon. Er hatte am Tag zuvor seinen Stock verloren und suchte nun danach.«
    Sie kicherte. »Papa
hat Recht. Männer versuchen tatsächlich bei jeder Gelegenheit, sich einen Kuss
zu stehlen.«
    Braddon bot ihnen
gerade in diesem Moment einen lebendigen Beweis, dass Madeleines Vater gut
daran getan hatte, sie vor den Londoner Gentlemen zu beschützen, die seinen
Stall aufsuchten. Er starrte Madeleine unaufhörlich an, als wäre sie ein
Trüffel, den er verspeisen wollte.
    »Braddon«, sagte
Sophie streng. »Wenn Sie sich nicht benehmen können, dann werden wir Sie bitten
müssen, uns allein zu lassen.«
    Braddons blaue
Augen nahmen einen Ausdruck von verletzter Unschuld an. »Ich habe gar nichts
getan«, sagte er und nahm hastig seinen Arm von Madeleines Taille.
    Sophie lachte.
Heute fand sie alles amüsant. »Madeleine muss sich konzentrieren«, sagte sie
mit einem strengen Blick. »Nun wollen wir Platz nehmen.«
    Die drei setzten
sich an den viereckigen Esstisch der Garniers. Er war mit einem groben weißen
Tuch bedeckt, aber darauf standen drei Gedecke des feinsten Porzellans, die
jeweils mit vierzehn Bestecken umgeben waren. Braddon hatte all das in der
Picadilly Street gekauft.
    »Mein Butler hält
ein scharfes Auge auf das Silber«, hatte er erklärt. »Er soll nicht denken, das
wir einen Dieb im Haus haben.«
    Sophie musterte den
gedeckten Tisch. »Sehr gut, Madeleine. Sie haben den Tisch perfekt gedeckt.«
    Braddon runzelte
die Stirn. »Solche Dinge braucht sie nicht zu lernen, Sophie. Du meine Güte,
ich habe vierzehn oder fünfzehn Lakaien, die den ganzen Tag nichts anderes tun
als -«
    »Die Lakaien decken
nicht den Tisch«, unterbrach ihn Madeleine. »Das übernimmt eines der
Dienstmädchen, das dabei vom Butler beaufsichtigt wird.«
    »Die Herrin des
Hauses muss alles wissen, was ihre Diener tun«, erklärte Sophie Braddon. »Wie
soll

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