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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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sie recht wahllos vorging. Sie wurde aus den
altmodischen Dialogen einfach nicht schlau. Sophie musste sich eingestehen,
dass sie keine Gelehrte war. Sie besaß eben nur ein Talent, und zwar für
Sprachen.
    Patrick durchquerte
mit wenigen großen Schritten den Raum und ging neben ihrem Sessel in die Hocke.
»Hör mir zu, Sophie! Ich bin vor dreieinhalb Monaten die Leiter zu
deinem Zimmer hinaufgestiegen. Hattest du - hast du in dieser Zeit deine
Blutung gehabt?«
    »Ist es schon so
lange her?« Sophie hatte sich noch nicht ausgerechnet, wann es geschehen war.
    Patricks Züge
wurden weich. »Ja, das ist es«, erwiderte er. »Falls du keine sehr
unregelmäßige Frau bist, fürchte ich, dass wir ein Kind erwarten.«
    »Es ist merkwürdig,
nicht wahr?«, sagte Sophie verträumt. »Es erscheint mir beinah unmöglich. Wir
sind noch nicht lange genug verheiratet.«
    »So etwas wie lange
genug gibt es nicht«, sagte Patrick. »Ein Tag ist genug.«
    »Das stimmt nicht!«,
erwiderte Sophie. »Mein Mutter hat mir gesagt ...« Aber dann verstummte sie,
als ihr das Gerede der Dienerinnen einfiel, die bestimmt mehr von den
praktischen Fragen bezüglich der Empfängnis wussten, als ihre arme Mutter.
    Patrick deutete ihr
Schweigen falsch. »Manche Frauen empfangen nicht so leicht. Vielleicht gehört
deine Mutter zu der Sorte Frau, und du bist deshalb ein Einzelkind. Ich bin
sicher, deine Eltern haben versucht, ein weiteres Kind zu bekommen, wenn man
bedenkt, dass der Titel nur an die männlichen Nachkommen weitergegeben wird.«
    Er richtete sich
auf, ging ruhelos zum Fenster hinüber und blickte hinaus.
    Sophie dachte stumm
über die getrennten - äußerst getrennten - Schlafzimmer ihrer
Eltern nach. Es kam ihr vor wie Verrat, mit der Wahrheit herauszuplatzen.
    Im Raum herrschte
absolute Stille. Sophies Gedanken überschlugen sich. Sie hatte versäumt,
Patrick sofort von dem Kind zu erzählen. Das Glück der letzten Wochen war ihr
zu zerbrechlich erschienen, um es zu stören. Und dennoch war ein Teil ihres
Inneren bei jedem Gedanken an das Kind vor Freude erblüht. Es war wirklich an
der Zeit, dass ihr Mann von seinem Kind erfuhr.
    Ein kleines Stück
dieser Freude verwelkte, als sie den Kopf wandte und einen Blick auf die Miene
ihres Mannes erhaschte.
    Er sah ungefähr so
glücklich aus wie eine Katze, die in eine Pfütze gefallen war. Sein Gesicht war
starr und seine Augen blitzten wütend.
    »Was ist denn?«,
fragte Sophie, und es gelang ihr rechtzeitig, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
    Patrick blickte sie
an, als schien er sie gar nicht wahrzunehmen. Als er schließlich sprach, klang
seine Stimme kalt und distanziert. »Ich habe es dir bereits zuvor gesagt,
Sophie. Ich bin nicht die Sorte Mann, der vor Freude aufheult, wenn er sich
fortgepflanzt hat. Ich habe früher immer sehr darauf Acht gegeben, dass es
nicht dazu kam!«
    »Aber wir sind
verheiratet!«
    »Welche
Entschuldigung ist das?«
    Ach dachte, wir
hätten uns geeinigt, ein Kind zu bekommen«, sagte Sophie vorsichtig.
    »Das haben wir
auch«, fuhr Patrick sie an. Er wusste, dass er sich wie ein Unmensch aufführte,
aber er konnte sich nicht helfen. Seit ihm die Tatsache so richtig bewusst
geworden war, war er wie gelähmt vor Furcht. Warum hatte er nicht besser Acht
gegeben? Warum zum Teufel hatte er eine langjährige Angewohnheit aufgegeben und
auf so achtlose, verantwortungslose Weise mit seiner Frau geschlafen?
    »Warum bist du dann
so wütend?« Sophie war völlig verblüfft.
    »Ich bin wütend auf
mich selber«, sagte er und fügte dann gegen jede Logik hinzu: »Verdammt,
Sophie, du bist bestimmt fruchtbar wie ein Kaninchen!«
    Sophie wurde
kreidebleich. »Das war eine grausame Bemerkung«, sagte sie langsam und ihre
Augen suchten in seinem Gesicht.
    Patrick drehte sich
um und starrte wieder aus dem Fenster. »Lassen wir es einfach dabei bewenden,
ja? Ich sehe keinen Grund, die Sache weiter zu diskutieren. Die Würfel sind
gefallen.«
    Sophie nickte, aber
Patrick konnte ihr Gesicht nicht sehen. Sie hatte das Gefühl, als würde sie
durch eine Eisschicht sprechen. An diesem Fall«, bemerkte sie und ging zu dem
Klingelzug hinüber, »werde ich nach Simone läuten. Es ist Zeit für mein Bad.«
    Patrick betrachtete
seine Frau verwundert. Ihr Gesicht war entspannt und freundlich, während sie an
der Tür stand und ihn abwartend anblickte. Also stürmte er hinaus. Es war
schwer, angesichts dieser ... Freundlichkeit ... zornig zu bleiben. Mit jedem
Schritt,

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