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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Pause fuhr sie fort. »Niemand glaubt, dass er zu
seinem Antrag auch tatsächlich gestanden hätte!« Der Ton der Marquise war
bissig und eine unheilvolle Röte hatte sich auf ihrem Hals ausgebreitet.
    »Ich konnte Patrick
Foakes' Antrag nicht annehmen«, protestierte Sophie. »Er hat mich nur gefragt,
weil Lady Prestlefield uns überrascht hatte. Er ist ein Lebemann, dem ein Kuss
nichts bedeutet.«
    »Ich weiß nicht
viel über bedeutungslose Küsse«, erwiderte Eloise herrisch. »Es wäre schön,
wenn meine Tochter das gleiche zarte Wesen besäße, das ich mir bewahrt habe.
Und was spielt es für eine Rolle, dass Foakes ein Lebemann ist? Ein Lebemann
kann einen ebenso guten Gatten abgeben wie jeder andere Mann auch. Er verfügt
über umfangreiche Besitztümer - was willst du mehr?«
    Sophie blickte auf
die Spitzen ihrer zierlichen Schuhe hinunter. Es war schwer, ihre Aversion
gegen Lebemänner zu erklären, ohne auf ihren geliebten Papa anzuspielen, der es
sich zu Gewohnheit gemacht hatte, jeder Französin hinterherzujagen, die in
London eintraf. Und wenn man die turbulente Situation in Frankreich betrachtete,
so war er in den letzten sieben Jahren sehr beschäftigt gewesen.
    »Ich möchte
jemanden heiraten, der mich respektiert«, sagte sie.
    »Dich respektieren!
Du stellst es wirklich nicht sehr geschickt an, dieses Ziel zu erreichen«,
sagte ihre Mutter und verzog abfällig den Mund. »Ich garantiere dir, dass es
keinen Gentleman in ganz London gibt, der dich nicht für ein offenherziges
Frauenzimmer oder gar schlimmeres hält. Als ich in die Gesellschaft eingeführt
wurde, schrieb man Gedichte auf meine Sittsamkeit, aber ich wage zu bezweifeln,
dass diese Verse auf dich zutreffen würden. Und manchmal«, schloss Eloise
bitter, »glaube ich, dass du ganz auf deinen Vater kommst. Beide seid ihr dazu
bestimmt, mich zum Gespött ganz Londons zu machen.«
    Sophie holte erneut
tief Luft und diesmal brannten ihr Tränen in den Augen.
    Eloises Züge wurden
weicher. Ach möchte nicht zu streng sein, aber ich mache mir Sorgen um dich,
Sophie. Der Graf von Slaslow wird einen ausgezeichneten Ehemann abgeben. Bitte
gefährde deine Verlobung nicht.«
    Sophies Wut schwand
und wurde durch ein Gefühl der Schuld und des Mitgefühls ersetzt. Ihre Mutter
musste eine Menge Demütigungen ertragen, weil ihr Gatte seine Vorliebe für
Französinnen so öffentlich zur Schau stellte und Sophie hatte das Gerede
gedankenlos verstärkt. »Ich wollte dir niemals eine Blamage zufügen, Maman«, sagte sie leise. »Ich war völlig überrascht, als Lady Prestlefield mich mit
Patrick Foakes vorfand.«
    »Wärst du nicht mit
einem Mann alleine gewesen, hätte dich niemand überraschen können«, wies ihre
Mutter sie mit unumstößlicher Logik zurecht. »Man darf seine Reputation nicht
leichtfertig aufs Spiel setzen. Ich hätte nie gedacht,~ dass man meine Tochter
einmal ein leichtes Mädchen nennen würde, aber genau so spricht man von dir,
Sophie.«
    Mit diesen Worten
drehte sich Eloise um, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Sophies Augen
schwammen in Tränen. Es kam nicht selten vor, dass ihre Mutter sich wie eine
rachsüchtige Furie aus einer griechischen Tragödie auf ein Mitglied des
Haushalts stürzte, aber meistens war Sophie in der Lage, die bitteren
Bemerkungen zu ignorieren.
    An diesem Abend
hatte Eloise jedoch einen Nerv getroffen. Sophie wusste, dass sie an der Grenze
der Schicklichkeit entlangspazierte. Ihre Kleider waren die gewagtesten in ganz
London und ihr Verhalten war sehr verführerisch.
    Sophie hatte die
langweilen Oden, die auf ihre Mutter geschrieben worden waren, schon oft
gehört. »Unter tausendjungfern, himmlisch rein / Seh' ich die Diana ihres
Geschlechts, mit Flechten -« Eloises Haar hatte die gleiche rot-goldene
Farbe wie ihr eigenes, aber das von Eloise lag glatt am Kopf an, und aus ihrem
Chignon löste sich niemals eine Locke oder ein Band. Sophies Haar lockte sich
und entkam immer wieder auf rebellische Weise den Schleifen und Nadeln. Zudem
hatte Sophie sich das Haar abschneiden lassen, noch bevor irgendeine andere
Frau in London daran gedacht hatte, die französische Mode zu kopieren, und nun,
da jede junge Dame sich die Locken kürzte, ließ sie die ihren wieder wachsen.
    Was ihre Mutter
nicht verstand war, wie unermesslich schwer es ihr gefallen war, Patrick
Foakes' Antrag abzulehnen. Sie betrachtete sich einen Moment lang mit leerem
Blick im Spiegel und ließ sich dann auf das Bett sinken,

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