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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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romantische Geste auslegen und es war bei Gott unerlässlich,
dass sie den romantischen Aspekt betonten, um diese Vermählung ohne Skandal
über die Bühne zu bringen.
    Der Bischof
richtete seine Aufmerksamkeit auf seinen Neffen. Überrascht bemerkt er Patricks
sardonisch geschwungene Augenbrauen, die ihm beinah bis zum Haaransatz
reichten. Sogar an diesem heiligen Ort macht der junge einen zynischen
Eindruck, dachte der Bischof.
    Schließlich wandte
er sich mit den Worten: »Willst du diesen Mann zu deinem angetrauten Mann
nehmen, mit ihm leben ...« an Sophie. Aber in Sophies Kopf wirbelten Bilder
ihrer weinenden Mutter umher. Plötzlich hallten all die Lügen in ihrem Kopf
wider, die sie ihrem Vater zuliebe über seinen Aufenthaltsort erzählt hatte. Es
waren hässliche Abbilder einer zerstörten Ehe, die durch Lügen ruiniert und
zusammengehalten wurde. Sie blickte zu Patrick hoch und ihre Augen stellten ihm
eine qualvolle, unausgesprochene Frage.
    Patricks Hand
schloss sich fester um ihre, beinah so, als würde er ihre Gedanken kennen.
Seine Augen lächelten sie an; jene schönen schwarzen Augen mit den kleinen,
durch die Sonne entstandenen Falten in den Augenwinkeln. Sophie straffte die
Schultern und sagte deutlich: Ach will.«
    Nun, zumindest
scheint Patrick in eine gute Familie einzuheiraten, dachte Richard. Er musterte
beifällig Sophies bleiches Gesicht und zitternden Finger, als sie auf das
Gebetbuch schwor. Bräute sollten schüchtern und klein wirken, das waren die
besten. Richard schlug das Gebetbuch zu und bemerkte plötzlich, dass er bereits
die ganze Zeremonie hinter sich gebracht hatte.
    »Ich ernenne euch
hiermit zu Mann und Frau«, sagte er und rückte mit einer beherzten Geste seinen
Hut zurecht.
    Sophies Lippen
bewegten sich, brachten jedoch keinen Ton heraus.
    Richard runzelte
die Stirn. Konnte es sein, dass die errötende, zitternde Braut gerade »Merde« gemurmelt hatte? Nein, sicherlich nicht. Sie sah so schmal und elegant aus
und schien gar nicht fähig, in irgendeiner Sprache zu fluchen. Richard lächelt
das Paar, das vor ihm stand, jovial an. »Du darfst die Braut nun küssen«, sagte
er zu Patrick.
    Patrick drehte
Sophie zu sich herum. Er war sehr zufrieden mit sich und hatte bei der ganzen
Transaktion ein sehr gutes Gefühl. Er hatte das gleiche Gefühl gehabt, als er
seinen Baltimore Klipper von dieser neuen amerikanischen Gesellschaft kaufte.
Das Schiff hatte einen Wirbelsturm vor der Küste Trinidads überstanden und
befand sich inzwischen auf seiner fünften Reise.
    Sophie blickte zu
ihm auf und ihre blauen Augen waren so dunkel, dass sie beinah schwarz wirkten.
Einen Moment lang war Patrick überrascht über den enormen Vorbehalt, den er
darin entdeckte. Er zog seine Braut an sich und senkte den Kopf. Sophie lehnte
passiv an seiner Brust und ihre Lippen waren kühl und teilnahmslos.
    Oh, verdammt,
dachte Patrick. Er musste Sophies Lippen einen romantischen Kuss entlocken, um
die Ansicht zu nähren, dass hinter der kurzen Verlobungszeit wahre Liebe
steckte. Er glitt mit seinen großen Händen über ihren Rücken und zog sie noch
enger an sich, während seine Lippen sich fordernd auf ihre pressten. Plötzlich
wurden Sophies Lippen weich und ihr Körper schmiegte sich nachgiebig an ihn.
Ihr Atem war wie eine Liebkosung, die sein Blut zum Kochen brachte. Patricks
Kopf schwamm und sein ganzer Körper stand in Flammen, als ihm eine Hitzewelle
den Nacken hinaufschoss.
    Als Mann und Frau
sich voneinander lösten, blickten sie sich einen Moment lang an. Patrick war
schockiert und sein Atem ging stoßweise. Sein Körper war sich jeder Facette von
Sophies Körper schmerzhaft bewusst. Sophie konnte nur an die zügellose Art
denken, mit der sie sich an Patrick gepresst hatte. War jemandem aufgefallen,
dass ihr die Knie weich geworden waren?
    In der Kirche
entstand ein Tuscheln. Die Mitglieder der feinen Gesellschaft waren daran
gewöhnt, dass sich die Paare flüchtig küssten und dann zum Klang der Trompeten
auf das Portal zutrotteten, ohne Zeit darauf zu verschwenden, sich anzusehen.
    »Oh je, ich könnte
beinah glauben, dass es tatsächlich eine Liebesheirat ist«, sagte Lady Penelope
Luster zu ihrer besten Freundin. »Schau dir nur an, wie er sie ansieht! Ich
sage dir, ich falle gleich in Ohnmacht!«
    »Oh, sei doch nicht
so eine Närrin, Penelope«, erwiderte ihre Begleiterin mit einem leisen,
aufgebrachten Kiekser in der Stimme. »Das ist der
    gleiche Blick, den
er ihr schenkte, als ich

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