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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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werden. Kurz gesagt, wir wären sehr dankbar, wenn
einer von Ihnen die Aufgabe übernehmen könnte.«
    »Nun, ich kann das
nicht übernehmen, solange die Saison noch andauert«, sagte Braddon prompt. Ach
habe mich heute Morgen verlobt, und nun teilt meine Mutter mir mit, dass ich an
einer Reihe von Anlässen teilnehmen muss.« Es entstand eine kurze Pause. »Und
ich muss mich natürlich noch verheiraten«, fügte Braddon hinzu.
    Lord Breksby
blickte ihn neugierig an. Er wusste immer gerne genau, welche Bündnisse in den
adligen Kreisen geschlossen wurden.
    »Darf ich fragen,
ob Lady Sophie York Ihren Antrag angenommen hat?«
    »Das hat sie.«
Braddon strahlte.
    Alex begegnete
Patricks Blick, als sie beide sich erhoben, um dem zukünftigen Bräutigam zu
gratulieren. Nur Alex sah das höhnische Funkeln in den schwarzen Augen seines
Zwillingsbruders, das spöttische Zucken seiner Lippen.
    Patrick wandte sich
abrupt an Lord Breksby. »Ich mache es«, sagte er mit knapper, kühler Stimme.
    Lord Breksbys
strahlte. Er war ebenfalls aufgestanden und beute sich leicht nach vorne, wobei
seine gespreizten Finger auf der Tischplatte ruhten.
    »Großartig, ganz
ausgezeichnet. Wenn Sie mir in dem Fall ein paar Minuten Ihrer kostbaren Zeit
opfern könnten, würde ich Ihnen zeigen, wo sich die Befestigungsanlagen
befinden sollten.« Breksbys Stimme troff vor Ironie. Die Waliser waren
ein schwieriges und hartnäckiges Volk, das keinerlei Anstalten machte, sich der
englischen Herrschaft unterzuordnen. Breksby hatte nur geringe Hoffnung, dass
die Befestigungsanlagen existierten.
    Patrick nickte. Als
sich die anderen hastig und erleichtert verabschiedeten, nahm Patrick wieder
Platz. Sein Bruder blieb ebenfalls im Raum.
    Als die drei
alleine waren, erklärte Breksby knapp die Situation im Osmanischen Reich.
    Ach werde den Titel
nicht benötigen«, verkündete Patrick und sein Ton duldete keine Widerrede.
    Alex grinste in
sich hinein. Er hatte Breksby gerade sagen wollen, dass sein Bruder den Titel
nicht unbedingt annehmen würde, nur weil sich das Parlament möglicherweise dazu
überreden ließ, Patrick die Herzogwürde zu verleihen.
    Aber Breksby tat wenig,
ohne vorher ausreichende Erkundigungen einzuziehen. Er wusste, dass Patrick
Foakes mehr Geld besaß als beinah jeder andere Gentleman in London, seinen
Bruder mit eingeschlossen. Er war ihm außerdem nur zu gut bekannt, dass Foakes
keinen Titel anstrebte und dazu obendrein auch gar keine Notwendigkeit sah.
Seines Wissens nach hatte Patrick Foakes seinem Bruder den Titel niemals
geneidet.
    Aber Foakes war
auch ein brillanter Taktiker, ein Mann, der sich während seiner Reisen durch
den Osten schon häufig in brenzligen Situationen wiedergefunden hatte. Wer
außer ihm konnte Selims leidenschaftliche Gier nach westlichem Prunk verstehen?
    »Sie müssen ihn ja
nicht benutzen«, sagte Breksby mit berechnendem Desinteresse. »Sie können den
Titel nach Ihrer Rückkehr aus der Türkei sogar wieder zurückgeben. Uns stört
das nicht weiter. Wir wollen jedoch auf keinen Fall, dass Sie diese
Botschaftermission dadurch gefährden, dass Sie den Titel von vornherein
ablehnen.«
    Patrick saß völlig
entspannt in seinem Sessel und durchdachte die Angelegenheit.
    Breksby legte seine
Fingerspitzen an die Schläfen und beobachtete die Brüder. Die Foakes-Zwillinge
boten ein eindrucksvolles Bild. Beide Männer waren langbeinig und glichen
einander wie ein Ei dem anderen. Sie hatten widerspenstiges schwarzes Haar, das
von silbernen Strähnen durchzogen war, und Augenbrauen, die sich auf teuflische
Weise nach oben wölbten. Wie sie lässig und mit entspannten Muskeln in ihren
Sesseln saßen, ähnelten sie gestreiften Katzen, die im Sonnenlicht schlummerten.
Hätte Breksby die Fantasie besessen, dieses Bild zu berichtigen, dann wäre es
zutreffender gewesen, sie als gefährliche Tiger zu bezeichnen, deren
Gelassenheit so malerisch wie vorübergehend war.
    Als Patrick die
Achseln zuckte und Breksby damit zu verstehen gab, dass er den Antrag für den
Titel ruhig stellen mochte, durchströmte den Außenminister ein Gefühl von
Selbstzufriedenheit.
    »Es wird an die
sechs Monate dauern, bis Ihr Titel bestätigt ist. Wenn Sie nächstes Jahr im
Spätsommer oder Anfang Herbst aufbrechen wollen«, sagte er im Plauderton, »dann
dürften Sie rechtzeitig zur Krönung in Konstantinopel eintreffen. Unsere
Kunsthandwerker werden im April das Geschenk des Königs, ein mit Rubinen
besetztes Zepter, fertig haben. In

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