Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
immer
besser, warum die Gentlemen ihre Frauen zu Hause ließen, wenn sie ihren
Beschäftigungen nachgingen. Patrick hatte sein Schiff vor einen Orkan gebracht,
während sie sich über die außergewöhnliche Freiheit gefreut hatte, Türkisch
lernen zu dürfen.
    Mit einem Seufzen
schob Sophie diesen Gedanken beiseite. Ihre Kinderfrau hatte immer gesagt, dass
es sich nicht lohne, Dinge zu bejammern, die man nicht ändern könne.
    Eine Stunde später
glitt die Lark dicht vor der walisischen Küste entlang und suchte einen
Platz, wo sie über Nacht ankern konnten.
    »Ahoi, Käpt'n!«,
kam ein Ruf aus dem Ausguck.
    Patrick und Hibbert
blickten von ihrem Platz auf dem Achterdeck nach oben.
    »Ich sehe ein
Licht!«
    Patrick nahm sich
ein Fernrohr und richtete es auf die Küste. Er entdeckte eine tiefe Bucht, die
so schmal war, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen konnte, zumindest
nicht aus dieser Entfernung. Die Lichter, die hinter der Bucht funkelten,
schienen zu einem großen Gebäude zu gehören.
    »Könnte ein altes
Kloster sein«, sagte er zu Hibbert.
    Hibbert tat einen
Blick durch das Fernrohr. »Das wird reichen«, sagte er mit der für ihn
typischen Wortkargheit. Er ging zum Steuer hinüber, denn er traute niemand
anderem die schwierige Aufgabe zu, die Lark in einen fremden Hafen zu
bringen.
    Ungefähr eine halbe
Stunde später ging Patrick pfeifend unter Deck. Er hätte beinah geklopft,
unterließ es jedoch. Wenn er Glück hatte, würde er Sophie bei ihrem täglichen
Bad überraschen.
    Als er jedoch die
Tür öffnete, sah er seine Frau in ihrem Lieblingssessel sitzen und lesen. Sie
hatte ihn nicht gehört, also blieb er einen Moment lang stehen und beobachtete
sie.
    Sie war so in ihre
Lektüre vertieft, dass sich beim Lesen die Lippen bewegte. Mein armer Schatz,
dachte Patrick. Das Bildungswesen für Frauen war immer noch so unzureichend,
dass Sophie während des Lesens die Worte leise mitsprechen musste. Als er sich
Sophie als Schulmädchen vorstellte, versetzte ihm dieses Bild seltsamerweise
einen leisen Stich.
    Als er einen
Schritt nach vorne trat, hörte Sophie das Geräusch seiner Stiefel auf dem Boden
und blickte überrascht auf. Zu Patricks Erstaunen war sie sogar so überrascht,
dass sie einen kleinen Schrei ausstieß und aufsprang, bevor sie sich in den
Sessel zurücksinken ließ und ihn vorwurfsvoll ansah.
    »Du hast mir einen
ganz schönen Schrecken eingejagt!«
    Mit einem leisen
Lächeln auf den Lippen ging Patrick zu ihr hinüber und blickte auf seine hübsche
Frau hinunter. Ach hatte gehofft, dich déshabilé anzutreffen.«
    Widerstrebend
erwiderte Sophie sein Lächeln.
    »Was hast du gerade
gemacht?«
    »Auf dich
gewartet«, antwortete Sophie und blickte ihn mit großen unschuldigen Augen an.
    Patrick runzelte
die Stirn. »Du hast gerade gelesen, Sophie. Lüg mich nicht an. Und nun sitzt du
auf deinem Buch.«
    Sophie blickte ihn
gelassen an. »Das stimmt«, erwiderte sie. Eine Bemerkung von Patricks
Schulfreund David schoss ihr durch den Kopf. Patrick hasste Lügen und jede Art von
Unaufrichtigkeit. Er würde furchtbar wütend sein, wenn er herausfand, was sie
gerade gelesen hatte!
    Patrick zog eine
Augenbraue hoch. Sophie hat bestimmt in einem grässlichen französischen
Liebesroman gelesen, von dem ich nichts wissen soll, dachte er. Höflich trat er
beiseite und zog sein Hemd aus. Aus den Augenwinkeln beobachtete er jedoch, wie
sie ihr Buch mit geübtem Geschick in eine Schublade steckte.
    Wahrscheinlich hat
Eloise Sophie nie etwas Interessantes lesen lassen, dachte er mit einem Grinsen
auf dem Gesicht. Die Marquise war wirklich eine unnachgiebige Frau. Sie würde
einen Anfall bekommen, wenn sie ihre Tochter je mit einem leichten Roman
erwischte. Wahrscheinlich war Eloise sogar dafür verantwortlich, dass Sophie
nicht so gut lesen konnte. Sie hatte ihrer Tochter wahrscheinlich nie etwas
Anderes als Predigten zur Lektüre gegeben. Ich muss mit Sophie darüber
sprechen, dachte Patrick ein wenig selbstgefällig. Meine Frau darf sich nicht
für das Lesen schämen oder Romane für etwas Unmoralisches halten.
    »Du solltest nach
Simone klingeln«, sagte er und drehte sich zu ihr um. Dabei tat er so, als habe
er nicht gesehen, wie Sophie das Buch versteckt hatte. »Wir gehen in ungefähr
einer halben Stunde an Land. John war bereits mit dem Ruderboot drüben. Er
sagt, dass es dort ein altes Kloster gibt, in dem wir übernachten können. Ich
hoffe bei Gott, dass es dort ein ordentliches Bett gibt,

Weitere Kostenlose Bücher