02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
von ihr in den
Verhaltensregeln einer Dame unterrichtet zu werden, war schrecklich.
»Sophie wird sich
um all das kümmern«, sagte Braddon sorglos. »Ich gebe ihr ein paar Scheine,
damit sie dir Kleider besorgt.« Er genoss es außerordentlich, wie Gracies
kräftiger Körper ihn gegen Madeleine presste.
»Oh, aber das ist
unmöglich!«, rief Madeleine leidenschaftlich und schlug mit der Faust auf
Gracies Rücken. Gracie schnaubte überrascht und drehte den Kopf, um zu sehen,
was da vor sich ging. Dann trat sie einen Schritt zurück, um der störenden
Berührung zu entkommen. Braddon hätte beinah laut aufgestöhnt, als Gracie
seinen Körper noch stärker gegen Madeleines presste.
»Was tust du da?«
Nun klingt sie
wirklich zornig, dachte Braddon benommen.
»Geh weg von mir!
Ich kann dich spüren, du... du verkommener Schuft!«
Statt einer Antwort
schlang Braddon seine Arme um sie. »Ich liebe dich, Maddie«, sagte er mit
heiserer Stimme. »Ich liebe dich. Ich will dich.
Bitte, Liebling, tu
es für mich, damit wir heiraten können.«
»Nein«, sagte sie
störrisch und zog ihre Hüften zurück. Braddon wurde wirklich auf sehr
ungehörige Art und Weise gegen sie geschoben.
»Dann werde ich
dich trotzdem heiraten«, sagte er mit ruhiger Entschlossenheit. »Es spielt für
mich keine Rolle, Maddie. Ich werde dich heiraten, und dann leben wir in
Schottland - oder in Amerika. Es ist mir egal, solange ich nur mit dir
zusammen bin.«
Madeleine verschlug
es vor Schreck den Atem. »Das meinst du nicht ernst. Du bist ein Graf. Du wärst
dann ein Ausgestoßener.«
Er schlang seine
Arme noch enger um sie. »Ich meine es sehr wohl ernst«, sagte er. Er rieb seine
Wange an ihrem lieblich duftenden Haar. »Ich heirate keine andere als dich, und
wenn du nicht vorgeben möchtest, eine französische Aristokratin zu sein, dann
werde ich dich als die heiraten, die du bist.«
»Deine Familie wird
nie wieder mit dir reden!« Madeleine war entsetzt.
»Ich mochte meine
Familie noch nie besonders«, sagte er ohne zu zögern.
»Deine Mutter!«
Jetzt klang Braddon
regelrecht fröhlich. »Ich
werde sie nicht
vermissen.«
»Nein, nein, nein«,
rief Maddie, und ihr französischer Akzent wurde stärker. »Ich kann nicht
zulassen, dass du solch ein Opfer bringst.«
»Es ist kein
Opfer«, murmelte er. Sie schien gar nicht zu bemerken, dass er sie inzwischen
so eng umschlungen hielt, dass er jede Rundung ihres Körpers spüren konnte. »Du
brauchst dir keine Sorgen zu machen, Maddie. Unser Sohn wird dennoch den Titel
erben.«
»Aber ... er wird
ein Ausgestoßener sein!«
Braddon zuckte die
Achseln. »Vielleicht hat die feine Gesellschaft es bis dahin vergessen.
Außerdem, wen kümmert es? Bis dahin ist es noch eine Ewigkeit.«
Madeleine runzelte
die Stirn. Ihre praktische, französische Seele konnte die Zukunft nicht einfach
so beiseite schieben, wie Braddon das tat. In Amerika leben? War er verrückt
geworden? jeder wusste, dass Amerika eine große Wildnis war, in der nur
Kriminelle und wilde Indianer lebten. Rousseau mochte ja auf den Seiten eines
Buches gut reden haben, aber sie bezweifelte, dass die amerikanischen sauvages
unschuldig danach strebten, nur Gutes zu tun.
»Nein«, sagte sie.
»Wenn eine Chance besteht, dass unser Sohn mit dem Einverständnis der
Gesellschaft geboren wird, dann müssen wir es versuchen. Selbst, wenn es dazu
der Lügen bedarf und ich lernen muss, eine Dame zu sein.«
Braddon antwortete
darauf, indem er ihren Mund mit dem seinen verschloss und Liebesschwüre an
ihren Lippen murmelte. Aber als er sich gerade ganz dem Kuss hingeben wollte,
brach es wieder aus Madeleine heraus.
»Oh nein! Wir haben
Papa vergessen! Er wird deinem verrückten Plan niemals zustimmen.«
»Vielleicht hast du
Recht.« Braddon strich tröstend über ihren Rücken und hoffte, dass sie nicht bemerken
würde, wie seine Hände über die köstliche Rundung ihres Hinterteils fuhren.
»Lass uns heute noch heiraten, Madeleine. Der Plan wird niemals funktionieren.
Wir reisen sofort zur Grenze.«
Madeleine riss sich
von seinen vorwitzigen Händen los und runzelte die Stirn, so dass eine
entzückende Falte zwischen ihren Augenbrauen entstand. »Du bist tatsächlich ein
verkommener Schuft«, fuhr sie ihn an. »Gott allein weiß, warum ich dich
überhaupt heiraten will.«
Sobald sie die
Worte ausgesprochen hatte, umschlang Braddon sie erneut. »Ist das wahr? Du
willst mich heiraten? Oh, Maddie ...« Er beugte den Kopf und presste
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