Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
Vom Netzwerk:
trat einige Schritte zurück, drehte sich um und joggte wieder zum Haus.
    Gemeinsam gingen Heather, Von und der Blutgeborene hinein. Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloss. Aus den Wohnzimmerfenstern fiel Licht, als jemand die Lampe einschaltete.
    Alex sprintete den Block entlang bis zu seinem Pick-up und stieg ein. Er ließ den Motor an, der mit einem tiefen, satten Dröhnen ansprang. Eine Weile ließ er ihn im Leerlauf. Zugegebenermaßen
hatte ihn Dante ziemlich aus dem Konzept gebracht, als er ihm den USB-Stick wiedergegeben hatte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass die Wut und Starrköpfigkeit des Vampirs stärker als sein Wissensdrang sein würden, stärker als sein Hunger nach der Wahrheit.
    Alex trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. Die Interaktion zwischen Dante und Heather faszinierte ihn. Es schien, als verankere ihre Gegenwart Dante im Hier und Jetzt. Doch was ihren Gesichtsausdruck von gerade eben betraf, so verstörte ihn seine Heftigkeit trotz dieser intimen Beziehung.
    Alex schaltete die Scheibenwischer ein. Während diese über die Windschutzscheibe fuhren und die letzten Tropfen eines früheren Regenschauers beseitigten, bemerkte er eine Bewegung an einem der dunklen Schlafzimmerfenster.
    Etwas fiel aus dem Fenster ins Gebüsch darunter. Dann kletterte eine Gestalt heraus und sprang zu Boden. Der schmale Schatten blickte sich um, holte die Tasche aus dem Gebüsch und warf sie sich über die Schulter. Kurz darauf joggte die Gestalt die Straße hinunter und bog nach links ab.
    Alex machte die Scheibenwischer aus und die Scheinwerfer an. Er legte den ersten Gang ein und fuhr die Straße hinunter, um der Schattengestalt zu folgen. Er war sich ziemlich sicher, dass es sich um eine Frau handelte, und plötzlich war er einfach so da, der richtige Augenblick.
    Amen, Bruder, Amen.
     
    Annie warf sich ihre Sporttasche über die Schulter und schlenderte am Straßenrand entlang, den Daumen ausgestreckt. Grelle Scheinwerfer und blinkende Neonschilder von trendigen Cafés, Läden und einer Tankstelle stachen ihr in die Augen, wodurch der pochende Schmerz über ihrem rechten Auge noch stärker wurde. Eine drohende Migräne. Hervorragend.
    Sie tastete erneut die Tasche ihres Kapuzenpullis ab, falls sie in der Nacht zuvor eine der Pillen übersehen hatte. Doch
leider war dem nicht so. Sie hatte nicht einmal etwas zu rauchen. Ihre Muskeln spannten sich noch mehr an. Sie brauchte dringend etwas, um die Schmerzen zu verdrängen und den Kopf freizubekommen. Sie brauchte etwas, um die düsteren Gedanken zu vertreiben, die durch ihr Bewusstsein schossen.
    Ihr Dad hat ein Mitglied der Schattenabteilung kontaktiert … deshalb hat die Schattenabteilung beschlossen, Sie für Tests abzuholen, um herauszufinden, was er mit Ihnen gemacht hat und wie.
    Heather musste kapiert haben, dass Annie Dad ihr Geheimnis verraten hatte. Höchstwahrscheinlich hasste Heather sie jetzt. Endlich, nicht wahr? Jetzt ist die letzte Verbindung gefallen. Es gab keinen Grund für sie, noch länger zu bleiben. Das Einzige, was sie je dargestellt hatte, war ein flüchtiger Schatten gewesen, den Heather notgedrungen bei sich behalten hatte.
    Mit Silver war das etwas anderes gewesen. Er hatte sowohl im Bett als auch außerhalb viel Spaß gemacht und im Gegensatz zu den sterblichen Jungs nie schlappgemacht. Obwohl er bereits sechsundzwanzig war, hatte er sich mit fünfzehn in einen Vampir verwandelt, weshalb der Sex mit ihm ihr das Gefühl gegeben hatte, auf herrliche Weise ein bisschen pervers zu sein. Silver hatte ihr auch ein Gefühl der Leichtigkeit vermittelt, wie ein Blatt, das in den Himmel flog.
    Silver nimmt ihre Hand. Er legt seinen Arm um ihre Taille, und dann bewegt er sich. Annie verschlägt es fast den Atem, als sie durch die Menge auf dem Bürgersteig rasen und alles an ihr vorbeizieht – Farben und Licht und Geräusche.
    Annie fliegt.
    Sie hat das Gefühl, als sei Silver ihre Stützräder, während sie durch den Himmel segelt, knapp über dem Boden. Ihre Hand liegt in der seinen, sein Arm umfasst ihre Körpermitte. Sie glaubt, dass sich ihre Füße nur wenige Zentimeter über
dem Boden befinden, aber trotzdem gleitet und schwebt sie in seinen Armen und will nie mehr damit aufhören.
    Doch als sie Silver bat, sie ebenfalls zu einem Nachtgeschöpf zu machen, weigerte er sich. Er erklärte ihr, er arbeite hart daran, Dantes Vertrauen wiederzuerlangen, nachdem er es schon einmal verloren hatte, weshalb es wahrscheinlich nicht

Weitere Kostenlose Bücher