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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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– nur er, Dante und Heather.
    Alex sah zu dem Nomad auf und sagte: »Könnten Sie ihm den USB-Stick geben, der da bei meinem Zeug liegt?«
    Der Nomad – Von? – sah Dante an, und Dante nickte. Von nahm also das kleine Plastikteil und warf es ihm zu.
    Dante fing den Stick und musterte ihn. »Was ist da drauf?«
    »Ihre Vergangenheit«, antwortete Alex. »Ihre Mutter. Ihre Geburt. Alle Dinge, die Bad Seed von Ihnen aufgenommen hat, einschließlich Ihrer Begegnungen mit meinem Vater und Dr. Moore. Da ist alles drauf.«
    Heather holte vernehmlich Luft.
    Dante fixierte den USB-Stick. Sein Körper verkrampfte sich, und seine Muskeln spannten sich unter seiner weißen Haut
an, als erwarte er einen Schlag oder wolle jeden Augenblick selbst einen austeilen. Vielleicht auch beides. Verschiedene Gefühle spiegelten sich so rasch in seinem Gesicht, dass Alex sie nicht ausmachen konnte.
    Eines jedoch konnte er ausmachen, eine spannende Sache: Schmerz auf dem verdammten und wundervollen Gesicht des jungen Blutsaugers. Dante litt. So sehr ihm diese Erkenntnis auch Aufwind gab, so fragte er sich doch gleichzeitig, warum Dante litt. Schließlich sollte er sich eigentlich an nichts erinnern und nichts fühlen dürfen.
    »Baptiste.« Heathers Stimme klang hell und stark. »Ich bin hier.«
    Er riss sich von dem Anblick des Sticks los und sah auf. Heather legte ihre Hand über seine und verschränkte ihre Finger mit den seinen, so dass sie nun beide zusammen seine Vergangenheit festhielten.
    »J’su ici«, sagte er.
    »Wollen Sie sehen, was drauf ist?«
    » Oui. Ja, das will ich. Aber nicht jetzt.«
    »Ich habe es gesehen, und ich finde, du solltest es dir auf keinen Fall allein ansehen«, sagte Heather. »Wir werden es zusammen in Augenschein nehmen, wenn du willst.«
    Dante drückte ihr den Stick in die Hand. »Ja, das will ich. Bewahre du es für mich auf, chérie . Wenn es an der Zeit ist, schauen wir es uns gemeinsam an.«
    »Gemeinsam.« Heather streckte sich und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.
    Einen Augenblick lang verspürte Alex große Reue. Er wünschte sich, Heather aus dem heraushalten zu können, was kommen würde. Er wünschte sich, sie wäre stark genug gewesen, Dante zu widerstehen, als es dafür noch nicht zu spät war.
    »Was ist der Preis dafür, Lyons?« Heather schob den USB-Stick in die Hosentasche.

    »Es gibt keinen Preis«, antwortete Alex. »Ich hoffe, dass Sie meinen Vater für das, was er getan hat, zur Verantwortung ziehen, wenn Sie es angeschaut haben. Das ist alles.«
    »Warum ist Ihnen das so wichtig?«
    »Meine Schwester ist wegen der Dinge krank, die er uns noch vor unserer Geburt angetan hat. Aber ich habe gesehen, was Sie getan haben«, sagte Alex und beugte sich auf dem Sofa vor. Die Finger des Nomads krallten sich noch fester in seine Schulter. Heißer Schmerz schoss durch Alex’ Arm bis in den kleinen Finger. Er erstarrte, und der Druck ließ nach. »Ich weiß, Sie können ihr helfen.«
    »Das ist also ›kein Preis‹«, flüsterte Heather.
    Dante sah Alex in die Augen. Er blickte tief in ihn, so dass Alex sein Bewusstsein mit Bildern Athenas und ihres unendlichen Geflüsters, ihrer nach innen gerichteten Augen füllte, die durchaus der Wahrheit entsprachen.
    Ich verliere sie, und sie ist alles, was ich habe.
    »Wie kommen Sie auf die Idee, ich könnte Ihrer Schwester helfen?«
    »Ich habe Aufzeichnungen gesehen, was Sie im Center mit Moore gemacht haben. Ich weiß auch, dass Sie Heather das Leben gerettet haben.« Er wies mit dem Kopf auf die Agentin. »Genau deshalb wird sie jetzt gejagt, und sie werden sie in ihre Einzelteile zerlegen, um herauszufinden, was genau Sie gemacht haben.«
    Dante sah Heather an. »Stimmt das?«
    »Das behauptet er – ja«, antwortete sie und warf Alex einen eisigen Blick zu, »und er behauptet auch, das Team getötet zu haben, das mich abholen sollte.« Ihre Augen wanderten zu Dante, ehe sie hinzufügte: »Wir sprechen später darüber. Einverstanden? «
    Dante sah sie lange schweigend an. Dann nickte er. Er beugte sich vor, strich ihr das Haar hinters Ohr und wisperte ihr etwas zu. In ihrer Miene zeigte sich Besorgnis. Sie legte die
Lippen an sein Ohr und flüsterte ihm ihrerseits etwas zu. Dann nahm sie den USB-Stick aus der Hosentasche und drückte ihn Dante in die Hand.
    Nicht zum ersten Mal wünschte sich Alex, das scharfe Gehör eines Vampirs zu besitzen. »Ich habe Heather etwas Zeit verschafft«, sagte er. »Vielleicht zwei Tage, um unterzutauchen.

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