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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Chalkydris eingetroffen, um ihre Ehre zu verteidigen.
    Wodurch sie Gabriel und seinem Gefolge noch mehr Kurzweil bereiteten.
    Drei Elohim-Wachen schleifen Lucien an Ketten durch die Lüfte. Sie fliegen zwischen den schwarzen, golddurchwirkten Marmorsäulen hindurch, die vor dem riesigen Tor des Palastes stehen, in die gewaltige Höhle. An den Rändern seinen gefesselten Flügel nagt der Schmerz, er kratzt an seinen von Ketten wundgeriebenen Handgelenken und Fußknöcheln. Doch innerlich ist Lucien ruhig. Seine Schilde sind hochgefahren. Er fragt sich, ob man auch Lilith wie ihn gefesselt und gefangen hat. Er hofft, dass sie entfliehen konnte.
    Sie hatte versucht, mich zu warnen.
    Luciens Bewacher lassen ihn mitten in der Luft los, und er stürzt auf den schimmernden Marmorboden. Seine festgebundenen Flügel versuchen vergeblich, zu schlagen und ihn vor dem schmerzhaft harten Sturz zu bewahren. Doch er landet hart auf der Seite, wobei die Ketten klirrend auf dem Marmor aufkommen. Dunkle Staubkörnchen wirbeln vor seinem verschleierten Blick auf.
    Das Flöten, Trillern und Schmettern des Wybrcathl aus Hunderten von Mündern hallt im Thronsaal des Palastes wider, als die Hochgeborenen der Elohim ihre Lieder und ihre Empörung hören lassen. Es ist ein wunderschönes Gesamtkunstwerk.
Lucien unterdrückt seinen intuitiven Wunsch, den in wallenden Roben gekleideten Aingeals ebenso tirilierend zu antworten.
    Er blinzelt, um wieder klarer sehen zu können, und erhebt sich auf die Knie, ehe Uriel mit den goldenen oder Yng mit den schwarzen Flügeln herabstürzen und ihn mit Fußtritten dazu bringen, nicht länger liegen zu bleiben. Er steht mit so viel Würde auf, wie es seine Ketten und Fesseln erlauben, und wendet sich dem Thron zu, auf dem er selbst einmal saß. Der Duft der Heimat – nach Jasmin, rauchiger Myrrhe und schwarzer schwerer Erde – steigt ihm in die Nase, und er atmet tief ein.
    Doch was er sieht, legt ihm eine kalte Faust um sein sehnsüchtiges Herz und verwandelt es zu Eis. Gabriel, dessen goldene Flügel hinten zusammengelegt sind, steht vor dem uralten Thron mit den dunklen Sternen, dessen Flügel aus Marmor ihn wie die Blütenblätter einer Blume umgeben. Auf einem kleineren, weniger prächtigen Thron sitzt Luzifer, die Beine lässig ausgestreckt, sein sternweißes Haar umrahmt kurzgeschnitten sein attraktives, gelangweilt wirkendes Gesicht.
    Neben ihm jedoch steht – in einem dunkelblauen Kleid – Lilith. Sie sieht mit erhobenem Kinn Lucien an, wobei sich ihre Wangen jäh röten.
    Stets die Taktikerin, seine Lilith. Ohne den Blick von ihr zu wenden, verneigt er sich halb mit klirrenden Ketten. Ihre Wangen werden noch röter, und sie hebt ihr Kinn noch höher.
    Gabriel winkt ungeduldig, und der Chor der Wybrcathl bricht ab. »Endlich – endlich muss sich der Mörder Jahwes der Gerechtigkeit stellen«, sagt er mit seiner melodischen Stimme, die den ganzen Himmel erfüllt. Betont langsam schreitet er die Stufen hinab. Seine Miene wirkt nachdenklich, und sein karamellfarbenes Haar schmiegt sich in dichten Locken an seine von einer amethystfarbenen Robe bedeckten Hüften. Die silbernen Armreife an seinen Handgelenken blitzen kalt. »Ich habe mich oft gefragt, ob uns ein anderer Creawdwr vorenthalten
wird, weil dieser Aingeal – dieser Creawdwr -Mörder – noch atmet.«
    Er bleibt vor Lucien stehen. In seinen goldenen Augen spiegelt sich Hass, während sich ein kühles Lächeln auf seinen Lippen zeigt. »Was meinst du, Samael? Irgendwelche Erklärungen? Bitte tu uns den Gefallen.«
    »Ich dachte, für Erklärungen wärst du zuständig«, sagt Lucien. Seine Stimme klingt klar und tief, als seine Worte die Marmorhalle des Palastes erfüllen. »Bist du noch immer damit beschäftigt, anderen die Macht und den Respekt zu entreißen und sie an dich zu bringen, weil du selbst keine besitzt? «
    Gabriels Lächeln wirkt angestrengt. Seine Flügel schlagen. »Du scheinst nicht zu begreifen, Samael. Ich gebiete nun über Gehenna.«
    Lucien legt gespielt nachdenklich eine Hand ans Kinn. Seine Ketten klirren. »Gebieten? Meinst du damit, dass du den Thron so lange warmhältst, bis ihn wieder jemand besteigt, dem diese Ehre gebührt?« Er betrachtet die konzentrierten Gesichter der Elohim. Einige kennt er, andere nicht. Schließlich nickt er. »Eine kluge Entscheidung, meine Brüder und Schwestern. Gabriel sollte ihn bald warm genug haben, dass selbst der eisigste Hintern nicht friert.«
    Jemand in dem Halbkreis, der

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