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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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hielt einen Augenblick lang verletzt die Luft an. Sie drehte sich wütend zu ihrer Schwester um. »Was soll das?«
    »Nichts. Ich mache doch nur Spaß. Entspann dich!« Annie verschränkte die Arme vor der Brust, und ihr Gesicht nahm einen vertraut widerborstigen Ausdruck an.
    »Er …« Heather hielt inne. Was wollte sie sagen? Er gehört mir? Er ist vergeben? Stimmte das? Plötzlich brannten ihre Wangen. Wann hatte sie denn diese Entscheidung getroffen?
    »Scheiße, du wirst ganz rot«, sagte Annie und klang, als könne sie es kaum glauben.
    Dante lächelte. »Ich glaube, ich mag es, wenn sie errötet«, sagte er. Dann trat er wieder zu Heather und berührte ihre Stirn mit der seinen. Er legte die Hände auf ihre Taille, und seine Finger fühlten sich auf ihrer Haut unter dem Netztop unbeschreiblich heiß an. Kribbelnde Hitze breitete sich in ihr aus. »Wann immer du willst«, wisperte er, »gehöre ich dir.«
    »Wirklich?«, gab sie flüsternd zurück.
    »Ja. Die Leine ist optional.«
    Heather lachte, und ihre Unsicherheit verschwand. Sie war froh, dass Dante sie nicht gebeten hatte, den Satz zu beenden, den sie gerade begonnen hatte – vor allem, da sie noch immer nicht wusste, was sie hatte sagen wollen.
    Dante hob den Kopf und ließ ihre Taille los. Dann nahm er ihre Hand. Seine Finger schoben sich zwischen die ihren, und er führte sie und Annie hinter die Bühne in eine kaum möblierte Garderobe. »Ich will euch den Jungs vorstellen.« Er schob Zeigefinger und Daumen in den Mund und stieß einen schrillen, durchdringenden Pfiff aus. In der Garderobe wurde es augenblicklich still. Alle sahen in seine Richtung.
    »Also, Leute, das ist Heather«, stellte er sie vor und wies mit dem Kopf auf sie, »und das ist ihre Schwester Annie.« Dabei legte er den Arm um Annie.
    Die Leute in der Garderobe nickten, lachten, hoben die Hand und riefen: »Hi!«
    Dante wies auf einen Sessel, woraufhin der Mann, der gerade dort saß, sofort aufsprang. »Das ist Eli, mon cher ami«, sagte Dante mit einer warmen, zärtlichen Stimme. »Wir machen jetzt schon seit … wie lange machen wir schon Musik zusammen?«
    »Seit fast fünf Jahren, Tee-Tee«, sagte Eli. Er stellte eine Mischung verschiedener Ethnien dar. Seine Haut war hellbraun,
er hatte mandelförmige, jadegrüne Augen, war groß und hochgewachsen und etwa Mitte bis Ende zwanzig.
    »Das da drüben vor dem Spiegel«, erklärte Dante, »ist Black Bayou Jack. Ein Wahnsinnsschlagzeuger. Geht immer voll ab.«
    Jack schmunzelte. »Freut mich, m’selles – freut mich wirklich. « Sein melodischer Cajun-Akzent wies ihn als weiteren Einheimischen Louisianas aus. Sein falscher Iro war geflochten, und sein dunkelblondes Haar stand an den Seiten und hinten kurz ab, während sein Zopf kirschrot gefärbt war. Schwarze Tätowierungen wanden sich um seinen Hals und seine muskulösen Arme.
    »Da drüben, ganz scharf darauf, auf die Bühne zu gehen und zum dritten Mal die verdammte Ausrüstung zu überprüfen, ist Antoine – der Mann, der den Bass so richtig funky und sexy klingen lässt.«
    »Hi«, brummte Antoine und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Das letzte Bandmitglied war auch Mitte bis Ende zwanzig, hatte dunkelbraune Haut und karamellfarbene Augen. Er trug sein Haar als sexy Afro und hatte es ganz offensichtlich eilig, endlich auf die Bühne zu kommen und anzufangen.
    Dante wies mit dem Kopf in Richtung der Vorhänge, und Antoine verschwand mit einem dankbaren Lächeln hinter den Falten des dicken Samtstoffs.
    »Er muss immer sicherstellen, dass alles richtig aufgebaut ist«, sagte Dante und drückte Heathers Hand, ehe er sie losließ. Dann stockte ihm der Atem, und er fasste sich an die Schläfe.
    Als Heather seine geweiteten Pupillen sah, bekam sie Angst. Sie streckte die Hand nach ihm aus, doch er wich ihr aus. »Du hast wieder Kopfschmerzen«, stellte sie besorgt fest.
    Er zuckte die Achseln. »Nicht schlimm. Wir sehen uns gleich, chérie .«

    Als er sich zum Gehen wandte, sah sie, wie er die Zähne zusammenbiss. Sie warf Von einen Blick zu. Der Nomad hatte seine Aufmerksamkeit allerdings schon auf Dante gerichtet. Auch er wirkte alarmiert. Dante glitt durch den Vorhang auf die Bühne.
    »Simone sagte, seine Migräneanfälle würden schlimmer«, sagte Heather.
    »Das ist noch lange nicht alles«, sagte Von leise. »Er hat auch immer wieder Anfälle.«
    »Anfälle?«, fragte Heather, der es eiskalt den Rücken hinunterlief.
    »Für den Augenblick bleibt das aber

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