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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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dadurch wie eine Blutwurst aussah, kletterte auf die Bühne, hob das Latexmädchen hoch und warf es in die Menge zurück. Die Leute grölten, wobei Heather nicht klar war, ob das aus Zustimmung oder Ärger geschah.
    Dante fuhr herum. Seine Bewegung war so schnell, dass sie nur als verschwommener Schatten zu erkennen war. Das Mikrofon rollte über den Boden. Dann segelte der Aufpasser
durch die Luft, Mund und Augen weit aufgerissen. Die Zuschauer traten beiseite, und er landete mit einem dumpfen Knall auf dem Betonboden.
    Wieder grölten die Leute. Diesmal waren sie lauter als zuvor und ließen keinen Zweifel daran, dass sie Dantes aggressivem Verhalten zujubelten. Noch ehe dieser jedoch vom Bühnenrand zurücktreten konnte, sprangen drei weitere Gestalten über die Absperrung und die fassungslos dreinblickenden Sicherheitsleute auf die Bühne auf Dante zu – nachtgeschöpfschnell.
    Die Menge lärmte und tobte, ohne zu begreifen, was da gerade passierte: Dantes Kampfansage war erwidert worden, wie Heather auf einmal verstand.
    Eine Vampirin in einem Lack-Tanktop und einem Minirock aus Samt, das Haar in einem schimmernden schwarzen und roten Pferdeschwanz nach hinten gebunden, warf sich auf Dante. Ihre Fäuste waren so schnell, dass sie in dem blauen Scheinwerferlicht nur wie Schlieren aussahen.
    Dante war bereits weg, als Pferdeschwanz’ Fäuste in die Luft boxten. Sie verlor fast das Gleichgewicht, nachdem sie ins Leere traf und herumwirbelte. In ihrem Gesicht war Verwirrung zu sehen. Dante tippte ihr auf die Schulter, und wieder wirbelte sie herum, die Fäuste erneut geballt. Er duckte sich und richtete sich dann direkt vor ihr auf. Er packte sie an den Schultern, küsste sie und warf sie in die Menge zurück.
    Zwischen einem schweißgebadeten, stämmigen Kerl mit einem INFERNO-T-Shirt und seinem ebenso bulligen, schweißnassen Freund sah Heather dem Ganzen mit klopfendem Herzen zu. Sie hasste die Tatsache, dass ihr nichts anderes übrigblieb als zuzuschauen, wenn sie nicht vorhatte, die beiden Typen neben sich anzugreifen. Von war nirgends zu sehen.
    Pferdeschwanz’ Begleiter – ein Mann in Jeans und einem verwaschenen Ramones-T-Shirt, das Haar zu einem gewachsten, stachligen Iro hochgestellt, und ein anderer mit Tolle in
Leder und Latex – tauchten verschwommen hinter Dante auf. Iros Finger mit langen Nägeln krallten wie Messer nach Dantes Seiten, während der Ledertyp mit geballten Fäusten vorsprang, um Dante frontal anzugreifen.
    Doch dieser duckte sich bereits und drehte sich gleichzeitig. Heather sah nur eine dunkle Haarsträhne und schimmerndes Leder, als er vorhechtete. Seine Bewegung war so schnell, dass sie bereits wieder vorüber war, ehe sie sie als solche überhaupt wahrgenommen hatte.
    Dantes linke Faust traf Iro, dann folgte fast sofort ein Hieb mit dem rechten Unterarm ins Gesicht des Vampirs. Blut schoss diesem aus der Nase. Dante packte den benommenen Mann an den Schultern, riss ihn zu sich und küsste auch ihn. Der Ledertyp traf Dante mit der Faust in die Rippen. Dante warf Iro in die Menge, während eine weitere Faust in Richtung seiner Schläfe sauste.
    Er duckte sich und wirbelte herum, wobei er mit den Fingern über Ledertyps Bauch fuhr. Blut spritzte in die Luft und funkelte einen Augenblick lang im Licht der blauen Scheinwerfer – ein dunkler Tropfennebel. Der Ledertyp presste sich den Arm auf den Bauch. Seine Miene spiegelte sowohl Überraschung als auch Schmerz wider. Dante riss ihn an einer der langen Gelsträhnen, die ihm ins Gesicht hingen, zu sich. Doch ehe er auch ihn küssen konnte, befreite sich der Ledertyp und warf sich in die Menge zurück.
    Diese jubelte, sprang hoch und reckte die Fäuste in die Luft.
    Heather atmete erleichtert auf. Sie entdeckte ein Paar aufblitzender Augen am Rand der Bühne und hoffte, dass sie Von gehörten. Denn sie machte sich Sorgen, was geschehen würde, wenn zehn oder zwanzig Nachtgeschöpfe beschlossen, die Bühne zu stürmen.
    Dante leckte sich Blut von den Lippen, schnappte sich das Mikro, schritt zum Bühnenrand und schrie: »Fickt euch!« Dann
wich er zurück und fuhr mit dem Singen fort, während die anderen Mitglieder von Inferno auf ihre Instrumente eindroschen und mit fliegendem Haar, funkelnden Piercings und schweißnasser Haut ihre Energie und ihr Herzblut in die Musik steckten.
    »I’m coming for you!«, brüllte Dante, und seine Nackenmuskeln waren zum Zerreißen gespannt, wie er sich so nach vorn beugte, das Mikro zwischen den

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