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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Kontakt zu dem fehlenden Vampir suchte. Sie drehte sich um und suchte die Menge vor der Bühne nach Annies blau-violett-schwarzen Haaren oder Silvers glühenden Augen ab. Aber in dem kleinen Club drängten sich zu viele Leute, als dass sie etwas hätte ausmachen können. Sie seufzte. Annie war ein großes Mädchen, wie Von sie hingewiesen hatte. Aber dennoch … sie wandte sich wieder um. Von sah sie gelassen an.
    »Hast du Silver erreicht?«, fragte sie und klopfte mit einem Finger gegen ihre Schläfe.
    »Ich kümmere mich erst mal um Dante«, sagte er und wies mit dem Kopf in Richtung des schweren Samtvorhangs.
    Heather folgte dem Nomad hinter die Bühne, während Eli dem Publikum erklärte, das Konzert sei leider beendet. Rufe hallten wie das Summen wütender Wespen im Raum wider. Obwohl das Konzert bereits über eine Stunde gedauert hatte, ehe Dante zusammengebrochen war, versprach Eli, die Zuschauer würden ihr Geld zurückbekommen.
    Von legte Dante vorsichtig auf ein abgewetztes, schmutziges Sofa. Schwarze Haarsträhnen fielen Dante ins Gesicht. Ein
Arm baumelte vom Sofa, seine Hand berührte den Boden. Der Nomad schob Dantes Arm neben ihn auf das Sofa und tätschelte ihm sanft die Wange. »Schlaf gut, kleiner Bruder«, flüsterte er.
    Dann drehte er sich zu Heather um. »Silver ist bei Annie«, sagte er. »Den beiden geht es gut. Aber sie hat keine Lust zurückzukommen. «
    »Verdammt.« Heather hatte die Befürchtung, dass ihre Schwester mit Silver getrunken hatte und es vermutlich noch immer tat. Alkohol, Drogen, Sex – sie nahm sich das, was auch immer gerade die Leere in ihrem Inneren füllte.
    Ich möchte, dass wir wieder eine Familie sind.
    Heather konnte sich jetzt auf die Suche nach ihr machen und die Bars durchkämmen, um sie zu finden. Aber sie wusste aus Erfahrung, dass es nichts nützen würde. Selbst wenn sie Annie fand, würde diese sich weigern, mitzukommen und eine Riesenszene hinlegen, die damit enden konnte, dass jemand auf der Polizei oder im Krankenhaus landete. Ihr blieb also nichts anderes übrig, als heimzugehen und dort auf sie zu warten.
    »Hör zu, Püppchen, es geht ihr gut«, sagte Von. »Silver weiß, wie man mit schwierigen Sterblichen umgeht. Er wird ihr nichts antun.«
    »Wieso kennt er sich mit schwierigen Sterblichen aus?«
    »Er war selbst mal einer.«
    »Sie hat eine bipolare Störung«, sagte Heather. »Nicht nur einfach schwierig.«
    »Ich werde es ihn wissen lassen.«
    Heather nickte, denn sie hatte das Gefühl, keine andere Wahl zu haben. Es graute ihr beim Gedanken an die Nacht, die vor ihr lag und in der sie schlaflos auf Annie warten würde, bis diese betrunken und aggressiv oder von irgendeiner Schlägerei verletzt und blutend nach Hause kommen würde. Oder sie würde darauf warten, dass das Telefon klingelte und man
ihr mitteilte, man habe ihre Schwester aufgegriffen. Sie warf einen Blick auf Dante. Vielleicht sollte sie bei ihm bleiben. Mit ihm reden – aber was, wenn Annie sie in der Zwischenzeit brauchte? Wenn man sie wieder verhaftete? Seufzend kniete sich Heather neben das Sofa und küsste Dantes Lippen, die nicht nur nach Blut, sondern auch leicht nach Amaretto schmeckten. Sein Gesicht fühlte sich noch immer fiebrig an, aber zumindest hatte das Nasenbluten aufgehört.
    »Wo schlaft ihr eigentlich?«, fragte sie und warf einen Blick über die Schulter auf Von. »In einem Hotel oder im Bus?«
    »Hotel. Im Red Door.«
    Plötzlich kam Heather eine Idee. Vielleicht würde sie nicht herumsitzen und auf Annie warten müssen, unfähig, an etwas zu denken als an die Angst, die sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete.
    »Mein Haus ist nicht gerade riesig, aber ich habe eine Couch, zwei Betten und einen sehr bequemen Sessel«, sagte sie. »Wie wäre es, wenn ihr mit zu mir kommt? Für den Fall, dass es noch mehr Probleme geben sollte.«
    Von strich sich mit Daumen und Zeigefinger über die Seiten seines Schnurrbarts. »Lass mich kurz mit den Jungs sprechen«, antwortete er. »Ich werde ihnen beim Abbauen helfen und zuerst mal die Ausrüstung wegpacken, ja?«
    Sie nickte. »Klar, kein Problem.«
    Von fasste in die Innentasche seiner Lederjacke und zog eine Pistole heraus, die er Heather gab. Sie untersuchte sie, sah nach, ob sie gesichert war und kontrollierte dann die Kimme und Korn. Sie war vorzüglich. Eine Browning Hi-Power. Da sie wusste, wie leicht man in einem knallvollen Club etwas verlor, hatte sie vorsichtshalber ihre Handtasche und die Achtunddreißiger zu

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