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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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haben doch letzte Nacht nicht viel voneinander gehabt. Es ist ein wunderschöner Tag. Warum machen wir nicht einfach einen Spaziergang im Golden-Gate-Park?«
    »Klingt gut«, sagte Phoebe. Sie liebte Spaziergänge. Trotzdem lag ihr etwas von letzter Nacht noch auf der Seele. »Du hättest allerdings erheblich mehr von uns gehabt, wenn du nicht so sehr damit beschäftigt gewesen wärst, jeden Mann im quake zu küssen«, setzte sie hinzu.
    »Ich hab nicht jeden Mann geküsst«, sagte Prue kichernd, »nur die niedlichen.«
    Phoebe sah den überraschten Gesichtsausdruck auf Pipers Gesicht, und sie war sicher, dass ihre Schwester sich das Gleiche fragte: Ist das noch unsere Prue?
    Am frühen Nachmittag sah Piper aus dem Küchenfenster in den blauen Himmel. Es war ein warmer, angenehmer Januar-Tag, ein perfekter Beginn für das neue Jahr. Sie war froh, dass Prue den Spaziergang im Park vorgeschlagen hatte. Sie hörte, wie Prue und Phoebe sich hinter ihrem Rücken unterhielten, während sie ein paar Brote für unterwegs schmierten. Aber das Gespräch interessierte sie nicht besonders. Sie rührte gedankenverloren in der Limonade und dachte an Jake.
    Sie hatte gerne mit ihm getanzt, mit ihm geredet und ihn einfach nur angesehen. Wenn Billy sie bloß nicht davon abgehalten hätte, ihn zu küssen, dann wäre die Nacht perfekt gewesen.
    Trotzdem hatte Jake sie zur Premiere eines Films eingeladen, der in San Francisco gedreht worden war. Es hatte sich herausgestellt, dass er einen wirklich coolen Job hatte. Er war Bühnenbauer und hatte an dem Film mitgearbeitet.
    Sie dachte an das lilafarbene Seidenkleid, welches sie extra für die Premiere aus einem Katalog bestellt hatte. Es sah aus wie die Fummel, die Hollywoodstars zu Premieren trugen. Würde das auch in San Francisco angemessen sein? Das muss es wohl, dachte Piper.
    Das schrille Klingeln des Telefons riss sie aus ihren Gedanken. Sie schnappte sich den Hörer. »Hallo?«
    »Frohes neues Jahr, Piper«, sagte Robert, »wie geht es Ihnen?«
    »Sehr gut.« Sie lächelte, lehnte sich gegen die Anrichte, hob die Augenbrauen, deutete auf den Hörer und formte mit ihrem Mund das Wort »Robert« in Prues Richtung.
    »Ist Prue da?«, fragte Robert.
    Prue schüttelte heftig den Kopf und winkte mit beiden Händen ab. Piper verstand diese Reaktion nicht, aber aus schwesterlicher Loyalität log sie: »Tut mir Leid, Robert, sie ist nicht hier.«
    »Würden Sie ihr ausrichten, dass ich angerufen habe?«
    »Klar, mache ich«, sagte Piper. »Frohes neues Jahr.« Sie hängte ein und starrte Prue an.
    »Was ist dein Problem, Prue?«, fragte Phoebe. »Ich habe mich letzte Nacht für mindestens eine Stunde mit ihm unterhalten. Er ist nett und rücksichtsvoll, klug und humorvoll.«
    »Ich stehe halt nicht auf ihn«, sagte Prue achselzuckend. »Vielleicht sollte ich eine Dusche nehmen, bevor wir in den Park gehen.«
    Piper und Phoebe tauschten einen verblüfften Blick aus.
    Da klingelte das Telefon erneut. Piper schnappte sich wieder den Hörer. »Hallo?«
    »Hallo, hier ist Claire von Bucklands. Sie müssen Prue ans Telefon holen. Ist sie da? Geht es ihr gut? Holen Sie sie - schnell!«
    Piper hörte den hysterischen Klang in der Stimme der Frau. »Eine Minute, Claire. Ich hole sie.«
    Sie gab das Telefon an Prue weiter und trat zurück, während Prue mit den Augen rollte. »Ganz ruhig, Claire, ich bin in Ordnung.«
    »Warum schaust du so beunruhigt?«, flüsterte Phoebe ihrer Schwester Piper ins Ohr.
    »Es ist Prues Boss«, flüsterte Piper zurück, »und ich glaube, sie hat so was wie einen Nervenzusammenbruch.«
    »Ich werde gleich da sein, Claire. Keine Sorge«, hörte Piper Prue sagen.
    Piper sah, wie Prue den Hörer auflegte. »Worum geht es denn?«, fragte sie. »Claire klang ja total verwirrt.«
    »Ein wichtiger Klient wird erwartet, und ich soll das Meeting leiten«, sagte Prue. »Claire wollte nur sichergehen, dass ich auch wirklich morgen zur Arbeit komme.«
    »Warum solltest du nicht?«, fragte Piper.
    »Einige Leute von Claibornes Party sind plötzlich krank geworden«, erzählte Prue. »Und was immer sie auch haben, es hat sie schnell und schwer erwischt. Sie sind allesamt im Krankenhaus.«
    Prue beobachtete, wie Piper Phoebe ein Frisbee zuwarf. Sie erlebten einen wunderschönen, ruhigen Ausflug. Gute Sandwiches, perfektes Wetter und jede Menge Zeit, über fast vergessene Dinge zu reden - wie den Geschichtslehrer, der Zahlen-Legastheniker war und sie alle davon überzeugen wollte,

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