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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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ist zu Boden gestürzt, bevor jemand bei ihm war.«
    »Oh.« Sie versuchte, sich etwas Aufmunterndes einfallen zu lassen, um Pipers Gedanken von dem Thema abzulenken. »Wie geht es Jake?«
    »Jake?«
    Phoebe gab ihr einen sanften Stups gegen den Arm. »Ja, Jake. Was hat er gesagt, als du dich wegen der Premiere bei ihm entschuldigt hast?«
    Piper wandte schuldbewusst den Blick ab.
    »Du hast ihn noch nicht angerufen, stimmt's?«, fragte Phoebe.
    »Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.« Piper lehnte sich gegen das Tischbein. »Jede Erklärung, die ich mir ausgedacht habe, klang so albern und unglaubwürdig.«
    Phoebe seufzte. Sie wusste, dass Piper in Bezug auf Jake gerade einen großen Fehler machte, aber sie konnte ihrer Schwester schließlich nicht vorschreiben, wie sie ihr Leben zu führen hatte. Sie griff nach der Skizze, an der sie gerade gearbeitet hatte. »Ich habe versucht, mir etwas echt Originelles für dein Briefpapier auszudenken.« Sie zeigte Piper den Skizzenblock. »Was hältst du davon?«
    Piper kniff die Augen zusammen. Sie öffnete ihren Mund, wie um etwas zu sagen, aber dann schloss sie ihn wieder.
    »Es gefällt dir nicht«, sagte Phoebe.
    »Das ist es nicht«, sagte Piper zögernd. »Es ist nur. wie bist du darauf gekommen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Phoebe. »Ich habe mich einfach entspannt, und plötzlich tauchte das hier in meinem Kopf auf.«
    Piper nagte an ihrer Unterlippe. »Weißt du, woran mich dieser Hintergrund erinnert? An diese gruselige Karte von Prues Tarot-Sitzung. Die mit dem Schwarzen Turm und diesen ganzen anderen Symbolen.«
    Phoebe sah sich ihre eigene Zeichnung noch einmal genauer an. Piper hatte Recht. »Es muss mich mehr beeindruckt haben, als ich dachte.« Sie berührte mit dem Finger eines der geometrischen Muster, die sie hinter das quake-Logo gezeichnet hatte.
    Ein helles Licht blitzte vor Phoebes Augen auf. Ein kurzer Stromschlag durchzuckte ihren Körper. Von Furcht erfüllt keuchte sie, erkannte aber gleichzeitig die Vorzeichen einer nahenden Vision. Sie schloss die Augen und wartete, dass sich die Bilder vor ihrem inneren Auge formten:
    Eine Tarot-Karte. Vor- und zurückschwingend.
    Der Schwarze Turm. Die Karte, die Elena solche Angst gemacht hatte.
    Und Elena. Hier. In diesem Haus. Auf dem Dachboden.
    Prue. Auf dem Boden liegend.
    Elena, die Karte über sie haltend. Singend.
    Worte. Phoebe konnte die Worte nicht verstehen!
    Prue! Die arme Prue!
    Ihr Körper wie verdorrt, die Haut straff gespannt.
    Ihre Lippen schwarz angelaufen, aufgerissen, blutend.
    Ihr Gesicht nur ein gräulicher Schatten. Mit tief eingesunkenen Augen.
    Sie versucht zu sprechen, schnappt nach Luft.
    Kämpft um jeden Atemzug.
    Kämpft ums Überleben - und verliert!
    Phoebe jammerte gequält auf. Ihre Gedanken rotierten. Die Bilder verschwanden, und sie senkte ihren Kopf vor Schwindel.
    »Hey!« Piper berührte Phoebes Schultern.
    »Phoebe, bist du okay?«, fragte sie.
    Phoebe war nicht okay, aber sie konnte nicht antworten.
    Tränen brannten in ihren Augen, und ein dicker Klumpen bildete sich in ihrem Hals.
    Wie sollte ich jemals wieder okay sein?, fragte sie sich mit wild klopfendem Herzen. Prue wird sterben!

9

    PIPER WARF IHRER Schwester einen besorgten Blick zu. Phoebe war blass und hielt den Kopf gesenkt. »Phoebe, was ist los?«, fragte sie. »Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Mir gefallen die strahlenden Farben deines Entwurfes, aber diese Symbole von den Tarot-Karten...« Sie schüttelte den Kopf. »Sie passen einfach nicht zum quake.«
    Phoebe antwortete nicht, sie starrte nur auf den Skizzenblock.
    Warum konnte ich nur meinen Mund nicht halten?, fragte sich Piper jetzt. Phoebe kann so empfindlich sein, wenn sie sich so viel Mühe gibt und wir sie dann kritisieren. Sie berührte Phoebes Arm. »Phoebe, sei doch nicht böse deswegen. Ich weiß, dass dir etwas Besseres einfallen wird, etwas, das zum quake passt und -«
    Das Telefon klingelte, und Piper hätte vor Schreck fast der Schlag getroffen.
    »Geh ans Telefon«, flüsterte Phoebe, während ihre ganze Aufmerksamkeit immer noch auf das Papier konzentriert war.
    Piper stand auf und nahm den Hörer ab. »Hallo?«
    »Hey, erinnerst du dich noch an mich?«
    Ihr Herz tat einen kleinen Sprung, und zum ersten Mal an diesem Tag erschien ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht.
    Sie drehte Phoebe den Rücken zu, um etwas Privatsphäre zu haben. »Hi, Jake!«
    »Schön, du weißt also noch, wer ich bin. Ich war mir da nicht mehr ganz

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