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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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hoch stieg. »Du hast Recht, Phoebe. Wir können nie wissen, wem wir trauen können.« Sie legte ihre Hand tröstend auf die Schulter ihrer Schwester. »Okay. Wir sollten uns erst einmal beruhigen. Wir werden schon eine Lösung finden.«
    Piper zuckte erschrocken zusammen, als Prue durch die Haustür stürmte, voll beladen mit Einkaufstüten. Sie war erleichtert, dass Prue aussah wie immer, und gleichzeitig besorgt, dass Phoebes Vision wahr werden könnte - wie bisher alle ihre Visionen.
    Mit beiläufig klingender Stimme fragte Piper sie: »Hey, wie geht es dir?«
    »Ganz ausgezeichnet«, antwortete Prue. »Ich wollte euch beide fragen, ob ihr nicht Lust habt, heute Abend ins Kino zu gehen.«
    »Du willst mit uns ins Kino?«, fragte Phoebe.
    »Nein, aber wenn ihr gehen wollt, lade ich euch ein«, bot Prue an.
    Piper blickte ihre ältere Schwester misstrauisch an.
    »Warum bist du so wild darauf, dass wir beide ins Kino gehen?«
    Ein verträumtes Lächeln huschte über Prues Gesicht. »Ich habe gerade einen absoluten Traumkerl kennen gelernt und ihn zum Abendessen eingeladen. Er wird in einer halben Stunde hier sein, also muss ich euch beide so schnell wie möglich aus dem Haus haben.« Sie schritt quer durch den Raum, blieb dann aber auf halbem Weg wieder stehen.
    Piper sah, wie Prues Blick auf den Skizzenblock auf dem Fußboden fiel.
    »Was ist das denn?«, fragte sie.
    »Phoebe entwirft einen Briefbogen für das quake«, erklärte Piper.
    Prue griff nach dem Block. »Du willst das hier wirklich fürs quake benutzen?«, fragte sie Phoebe. »Du würdest das Design doch nicht einmal richtig hinbekommen, wenn du es mit einer Malen-nach-Zahlen-Vorlage versuchen würdest.«
    »Na, herzlichen Dank auch!«, entgegnete Phoebe und versuchte, nicht zu verletzt auszusehen. »Es ist immer schön, von der eigenen Familie ermutigt zu werden.«
    Prue antwortete nicht, sondern marschierte weiter in Richtung Küche, den Skizzenblock immer noch in der Hand.
    »Warum ist eigentlich jeder ein Kunstkritiker?«, fragte Phoebe verärgert.
    »Nein«, warf Piper ein. »Die echte Prue würde nie so gemein sein.«
    Phoebe gab ein enttäuschtes Seufzen von sich. »Ganz offensichtlich hat der Gegenzauber nicht funktioniert. Sie ist immer noch hinter allem her, was Hosen trägt, und jetzt wird sie auch noch unausstehlich.«
    »Aber das ist noch nicht einmal das Schlimmste.« Piper warf ihrer Schwester einen ängstlichen Blick zu. »Wie können wir verhindern, dass deine Vision wahr wird?«
    Während sie eine Hand voll Pasta in das kochende Wasser warf, dachte Prue über Eugene nach. Sie hatte an einer Ampel auf Grün gewartet und dabei einen Blick auf das Auto neben sich geworfen. Der Fahrer hatte mit seinen Händen im Takt der aus dem Radio hämmernden Musik auf das Lenkrad gehämmert. Er hatte sie angelächelt. Er hatte einen wunderschönen Mund. Da hatte sie ihr Fenster heruntergekurbelt und ihn zum Abendessen eingeladen.
    Es war so einfach, dachte sie. Warum hatte sie so etwas nicht schon viel früher gemacht?
    Es klingelte an der Tür. Ein Ruck durchfuhr sie. Er war früh dran. »Ich mache auf«, rief sie.
    Sie eilte durch das Wohnzimmer. Piper und Phoebe waren immer noch da, offensichtlich weigerten sie sich zu gehen.
    Na schön, dachte Prue. Sie können tun und lassen, was sie wollen. Aber sie werden mich nicht davon abhalten zu tun, was ich will.
    Sie öffnete die Tür, und ihr Lächeln erstarb augenblicklich.
    Vor der Haustür stand Robert.
    »Hallo, Prue.«
    »Was willst du denn hier?«, fragte sie schroff.
    »Ich konnte dich nirgendwo anders erwischen«, antwortete er. »Ich musste dich unbedingt sehen, Prue.«
    »Ich war beschäftigt«, sagte sie kalt. »Du weißt ja, wie das bei Bucklands ist.«
    Er nickte zustimmend. »Ja, ich weiß, wie stressig es dort manchmal sein kann.«
    Ich will dich nicht hier haben, dachte sie. Ich will nichts von dir.
    Er machte einen Schritt auf die Türschwelle zu, aber Prue machte keine Anstalten, zurückzutreten und ihn ins Haus zu lassen.
    »Prue«, sagte er zärtlich. Dann streckte er die Hand aus und berührte ihre Wange.
    Sie zuckte angewidert zurück. »Rühr mich nicht an!«, schrie sie. »Was fällt dir ein!«
    »Was habe ich dir denn bloß getan, dass du mich nicht mehr magst?«, fragte Robert sanft.
    Prue versuchte, eine Antwort zu finden, aber ihr fiel nichts dazu ein. Ich habe nicht die geringste Ahnung, stellte sie fest. Ich wusste nur, dass er eine Bedrohung für mich darstellt -

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