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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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Enttäuschungen noch so viel Mühe gemacht hatte.
    Dann sah er sie, schenke ihr ein strahlendes Lächeln und sprang auf die Füße. »Piper!«, rief er fröhlich.
    »Oh, Jake«, sagte sie, und es tat ihr jetzt schon Leid, ihm sagen zu müssen, dass sie nicht bleiben konnte. Sie überquerte die Wiese, und ihre Brust fühlte sich an wie zugeschnürt. Sie wollte Jake nicht wehtun, aber sie wusste auch, dass sie ihm unmöglich alles erklären konnte. Ihre Beziehung hatte ja noch nicht einmal richtig begonnen. Es war noch viel zu früh, um ihn in ihr größtes Geheimnis einzuweihen.
    »Hey, schöne Frau«, sagte er, als sie näher kam.
    Schöne Frau. Er sagte das mit einer solchen Aufrichtigkeit, dass es ihr fast wehtat. Piper wünschte, dass sie ihn nicht schon wieder enttäuschen würde müssen, aber sie musste einfach zurück nach Hause. Sie musste Phoebe sagen, dass Prue definitiv unter Lascaris' Zauberbann stand. Aber wie hatte das nur passieren können? Wann hatte Lascaris die Kontrolle über Prue übernommen?
    In Gedanken verloren stolperte sie über einen Stein. Mit einem erschrockenen Aufschrei verlor Piper das Gleichgewicht und stürzte.
    Alles, was sie noch sah, war ein großer Blaubeerkuchen, der genau auf ihr Gesicht zukam.
    Im letzten Augenblick griffen zwei starke Arme nach ihr und bremsten ihren Sturz. Dann stand sie genau vor Jake und starrte errötend auf seine Brust.
    Er hob mit seinem Finger sanft ihr Kinn an, bis sie ihm in die Augen blickte, und grinste. »Hey, nicht so stürmisch.«
    Sie lachte beschämt auf. »Weißt du, eine Tarot-Kartenlegerin hat mir prophezeit, dass ich dieses Jahr auf mich aufmerksam machen würde, aber ich hatte mir das irgendwie anders vorgestellt.«
    Jake zog sie noch ein Stückchen näher heran. »Tja, meine Aufmerksamkeit hast du ganz sicher.«
    Er senkte seinen Kopf.
    Er will mich küssen, durchfuhr es Piper. Und ich will es auch. Sie legte ihren Kopf zurück und wartete darauf, dass seine Lippen die ihren berühren würden. In meinem ganzen Leben habe ich mir noch nie einen Kuss so gewünscht.
    Dann riss Piper sich urplötzlich los - eine Sekunde bevor Jake sie küssen konnte. Etwas war ihr plötzlich wieder eingefallen. Etwas sehr Wichtiges. »Ich kann nicht bleiben«, platzte es aus ihr heraus.
    Jakes Kopf zuckte zurück, als ob sie ihn geohrfeigt hätte. »Was? Warum denn?«
    »Ich muss. noch etwas erledigen.«
    Er ließ sie los. »Willst du Billy besuchen?«
    »Nein. Das ist es nicht.« Sie sah die Enttäuschung in seinen Augen und wünschte sich verzweifelt, ihm mehr verraten zu können. »Es tut mir wirklich Leid. Ich kann es nicht erklären.«
    »Mach dir deshalb keine Sorgen. Ich stelle mir einfach vor, dass ich in einem Film mitspiele, in dem der Held und die Heldin ein gemeinsames Picknick veranstalten wollen. Und dann lässt sie ihn plötzlich sitzen«, sagte er mit bitterem Unterton.
    Piper wusste, dass sie ihn schon wieder verletzt hatte. Wenn das alles vorbei ist, werde ich das alles wieder gutmachen, schwor sie sich selbst. »Es tut mir wirklich Leid«, wiederholte sie und eilte zu ihrem Auto. Sie musste nach Hause, zu Phoebe und Prue.
    Warum bin ich nicht schon früher darauf gekommen?, fragte sie sich. Was immer Prue umbringt, es hatte alles mit diesem Neujahrskuss am Silvesterabend begonnen!

12

    WIE DURCH EINEN IMMER enger werdenden Tunnel beobachtete Prue, wie die Schatten des Spätnachmittags langsam in ihr Zimmer krochen. Sie kämpfte mit den Tränen und versuchte, sich nicht ganz in diesem grenzenlosen Schrecken zu verlieren.
    Weder Phoebe noch Piper hatten seit einer Weile nach ihr gesehen. Sie hatte Angst, dass beide gegangen sein könnten und sie ganz allein im Haus war. Sie fürchtete, dass niemand merken würde, wie sie quälend langsam starb.
    Sie spürte keine Schmerzen, sondern nur, wie ihr das Leben ganz langsam ausgesaugt wurde.
    Sie versuchte, sich aufzusetzen, aber ihre Muskeln verweigerten ihr den Dienst. So konnte sie nur so regungslos in ihrem Bett verharren, wie sie schon bald in ihrem Grab liegen würde.
    Unfähig, sich zu bewegen, unfähig, die weichen Kissen zu spüren, unfähig, irgend jemandem mitzuteilen, dass sie den Sargdeckel nicht schließen durften!
    Sie fühlte eine seltsame Leichtigkeit, so als ob nichts außer ihrer Seele existieren würde, als ob ihr Körper den Kampf längst aufgegeben und sich dem Unvermeidbaren gefügt hätte.
    Sie versuchte zu schreien, zu sprechen, zu stöhnen, aber selbst wenn ihre Versuche

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