02 - Tanz der Sehnsucht
sie sich an ihn schmiegte, als er sie berührte und sie sich ihm öffnete. Seine Lust, seine Freude an ihr war so groß, so ausufernd, dass Lachen die einzige Antwort darauf war. Und später, nicht sehr viel später, als das Lachen in Stöhnen überging, war die Freude nicht getrübt.
Es war so viel Liebe in ihr. Maddy wunderte sich, dass sie nicht ausbrach und den Raum erleuchtete.
Roy war so wunderbar, so zärtlich, so vollkommen.
Und voller Begehren nach ihr. Wenn sie ihm nicht schon ihr Herz geschenkt hätte, würde es ihm jetzt zufliegen.
Wie hatte sie denn wissen können, dass es so viel zu entdecken gab? So viel Lust, so viele körperliche Empfindungen. So freigiebig hatte sie sich noch keinem anderen Mann gezeigt, doch mit Roy war es ganz einfach.
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Sie kannte ihren Körper genau, seine Stärken, seine Schwächen. Wie merkwürdig war es zu entdecken, dass sie über die Bedürfnisse ihres Körpers so wenig gewusst hatte. Als Roys Mund sich um ihre Brustspitzen schloss, verstärkten sich ungeahnte Empfindungen in ihr: Lust, Qual, Verzweiflung. Eine Bewegung seiner Hand ihren Schenkel hinunter löste einen Schauer durch ihren Körper aus. Die zärtliche Berührung seiner Lippen an ihrem Hals ließ sie aufstöhnen. Ihr Körper, den sie einer überstrengen Disziplin unterwarf, wurde eine unendliche Tiefe an Lust, Verwirrung, Erregung, wenn Roy sie zärtlich und fordernd an sich drückte.
Wenn sie ihn berührte, wurde sie schwach. Wenn sie ihre Hände über seinen Körper gleiten ließ, fühlte sie es bis ins Innerste ihrer Seele. Roy gehörte ihr.
Sie redete sich ein, es sei gleichgültig, dass es nur für den Moment war. Er gehörte ihr, solange sie Körper an Körper, Mund an Mund waren.
Er begehrte sie. Sie spürte die Woge der Erregung in seinem Körper. Wenn er, und sei es auch nur für einen kurzen Augenblick, die Fesseln lösen könnte, die er um seine Gefühle gelegt hatte, könnte er sie lieben. Das wusste sie. Wenn er sie hielt, dann verriet er mehr als Leidenschaft, mehr als Lust. Da war noch etwas viel Tieferes. Wenn seine Lippen ihre berührten, wenn er den Kuss langsam vertiefte, bis sie sich beide in ihm verloren, dann wusste sie, dass er kurz davor war, ihr zu geben, was sie ihm so verzweifelt selbst geben wollte.
Liebe. Sie wollte ihm sagen, wie wunderbar es sei, sich fest aneinander gebunden fühlen zu können.
Sie wollte in ihm eine schwache Ahnung wecken, von dem Gefühl, jemanden zu haben, der zu einem gehört, jemand, der immer für einen da sein würde.
Seine Haut war heiß und feucht. Die Zärtlichkeit verlor sich mit der Steigerung seiner Erregung. Sie war wild, hungrig, voller Leben. Ihre Energie schien grenzenlos und brachte ihn weiter und weiter, bis an die Grenze seiner Selbstkontrolle.
Die Stereoanlage plärrte weiter. Draußen stieg die Hitze des Tages hoch. Es zählte nicht. Nichts zählte
- außer ihnen und was sie sich geben konnten.
Sie rollte sich auf ihn und hielt ihn mit Armen und Beinen fest umschlungen. Sie fühlte nur noch den Drang, ihn ganz in sich aufzu
nehmen. Als sie sich dann aufzulösen schienen und sich dann langsam wieder fanden, waren sie immer noch zusammen.
Schwach, erschöpft und strahlend schmiegte sich Maddy an Roy. Ihre Haut war feucht und schien ganz natürlich mit seiner zu verschmelzen. Sie hörte seinen Herzschlag durch die dumpfe Benommenheit in ihrem Kopf hindurch. Als Roy über ihren Rücken strich, schloss sie die Augen und lieferte sich ihm ganz aus.
„O Roy, ich liebe dich."
Zunächst war Maddy zu sehr in ihrem eigenen Glückstraum gefangen, um zu bemerken, wie Roy sich unter ihr versteifte. Die Realität war noch zu weit entfernt, als dass sie die plötzliche Anspannung seiner Finger auf ihrem Rücken wahrnahm.
Aber allmählich wurde ihr Kopf klar. Maddy hielt noch einen Augenblick die Augen geschlossen. Die Worte waren gesagt, sie konnten nicht wieder zu-rückgenommen werden.
„Es tut mir leid." Sie holte tief Luft und sah ihn an.
Seine Miene war verschlossen. Obwohl sie körperlich noch beisammenlagen, hatte er sich innerlich schon entfernt. „Es tut mir leid, weil du es nicht hören willst."
Roy sagte sich, dass die Gefühlsaufwallung in ihm Bedauern sei, nicht Hoffnung. „Maddy, ich bin an Phrasen nicht interessiert."
„Phrasen." Sie schüttelte den Kopf. „Hältst du ,Ich liebe dich' für eine Phrase?"
„Für was denn sonst?" Er umfasste ihre Schultern und richtete sich mit ihr zusammen auf. „Maddy, lass
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