02 - Von dir kann ich nicht lassen
kaltblütig ermordet hat, weil er sie beim Stehlen
erwischte.«
Kimble
schnaubte verächtlich.
»Ich
weiß nicht, was geschehen ist«, sagte Jocelyn durch zusammengebissene Zähne.
»Sie hat es nicht für nötig gehalten, sich mir anzuvertrauen. Aber ich weiß
eines. Jardine sollte besser vollkommen tot sein. Wenn er es nicht ist, wird es
mir ein entschiedenes Vergnügen sein, ihn sich wünschen zu lassen, er wäre es.«
»Wenn
du irgendwelche Hilfe brauchst«, bot Brougham an, »kannst du auf uns zählen,
Tresham.«
»Was
wirst du mit Lady Sara machen, Tresh?«, fragte Lord Kimble.
»Sie
halb zu Tode prügeln«, sagte Jocelyn boshaft. »Und dieser lächerlichen Sache
auf den Grund gehen. Sie für den Rest ihres Lebens bedauern lassen, dass sie
jemals geboren wurde. In dieser Reihenfolge.«
»Sie
fast zu Tode prügeln.« Conan Brougham zuckte zusammen. »Weil sie deine Mätr ...«
Er wurde plötzlich von einem Hustenanfall ergriffen, der wohl durch einen
heftigen Stoß in die Rippen durch Viscount Kimbles Ellbogen verursacht worden
war.
»Sie
halb zu Tode prügeln«, wiederholte Jocelyn. »Aber zuerst werde ich mich
berauschen. Trunken werden. Volltrunken. Sternhagelvoll.«
Das
Problem war natürlich, dass er anscheinend niemals betrunken werden konnte,
wenn er es wollte, gleichgültig wie viel er trank. Er glaubte, als er White's
irgendwann nach Mitternacht allein verließ, dass er eine gewaltige Menge
Alkohol getrunken hätte. Aber wenn er nicht betrunkener war, als ihm bewusst
war, ging er in einer geraden Linie auf das Haus seiner Mätresse zu, under
konnte noch immer nur kalten Zorn anstatt lediglich heftige Verärgerung spüren.
Wie könnte er sie schlagen nicht dass er jemals sie oder irgendeine
andere Frau wirklich schlagen könnte. Wie konnte er ihr zumindest eine seiner
berühmten Standpauken halten, wenn seine Verärgerung keine Nahrung bekam?
Als er
das Haus erreicht hatte und die Haustür mit seinem Schlüssel öffnete, konnte er
sich nur vorstellen, sie zu demütigen, sie an ihre zutiefst untergeordnete
Stellung in seinem Leben zu erinnern. Er würde die Frau natürlich heiraten
müssen, selbst wenn sie selbst es noch nicht wusste. Sie würde dem Namen nach
seine Ehefrau sein. Aber sie würde bald begreifen, dass sie für ihn für immer,
für den Rest ihres Lebens, noch weniger als eine Mätresse bliebe.
Kapitel 19
Er kam nach
Mitternacht, lange nachdem Jane es aufgegeben hatte, ihn zu erwarten, obwohl
sie noch auf war, zwischen ihrer Zuflucht, Speisezimmer und Wohnzimmer hin
und herging und sich bewusst war, dass etwas furchtbar falsch war. Sie war gerade
in ihrem Raum und betrachtete sein Porträt von ihr, die Arme abwehrend um ihre
Taille geschlungen, als sie seinen Schlüssel in der Außentür hörte. Sie eilte ihm
entgegen und nahm auf dem Weg einen Kerzenleuchter hoch. Aber sie brachte die Selbstachtung
auf, die Eingangshalle ruhig zu betreten. Kurz darauf war sie froh über diese
Beherrschtheit.
Er trug
seinen schwarzen Abendmantel. Er legte sorgfältig bedacht Seidenhut und
Handschuhe ab, bevor er sich zu ihr umwandte. Als er es tat, stellte Jane fest,
dass sie dem Duke of Tresham gegenüberstand diesem Fremden aus der
Vergangenheit. Dem düsteren, kalten, zynischen und gewiss betrunkenen Duke of
Tresham. Sie lächelte.
»Hinauf!«,
befahl er mit kalter Anmaßung und einer leichten Kopfbewegung in Richtung
Treppe.
»Warum?«
Sie runzelte die Stirn.
Er hob
die Augenbrauen und sah sie an, als wäre sie ein Wurm unter seinem Fuß.
»Warum?«,
fragte er ruhig. »Warum, Jane? Habe ich mich zufällig in der Adresse geirrt?
Aber mein Schlüssel passte ins Schloss. Ist dies nicht das Haus, in dem ich
meine Mätresse halte? Ich bin gekommen, um mich der Dienste meiner Mätresse zu
bedienen. Ich brauche ein Bett, um das bequem tun zu können, und ihren Körper
auf diesem Bett. Und das Bett befindet sich meines Wissens oben.«
»Du
bist betrunken!«, sagte, sie, ihm an Kälte in nichts nachstehend.
»Bin
ich das?« Er wirkte überrascht. »Aber nicht zu betrunken, um den Weg zum Haus
meiner Mätresse zu finden. Nicht zu betrunken, um die Treppe zu ihrem Bett
hinaufsteigen zu können. Nicht zu betrunken, um ihn hochzukriegen, Jane.«
Sie
errötete bei dieser Grobheit und sah ihn an, während sich ein Stein auf ihr
Herz legte, ohne es zu brechen. Aber sie wusste, dass ihr Herz brechen würde,
wenn diese Nacht erst vorüber wäre. Närrin! Oh, welche Närrin, sich nicht nur
in ihn
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