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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Jardine
den Sohn und Erben des Earl of Durbury getötet hat, und dann mit Geld und
Schmuck des Earl davon gelaufen ist. Sie haben vielleicht von dem Vorfall
gehört, Sin Sie ist eine verzweifelte Flüchtige, Sir, die sich, wie ich glaube,
hier in diesem Haus befindet.«
    »Du
liebe Zeit«, sagte seine Gnaden nach kurzem Schweigen. »Wenn ich Sie recht
verstehe, habe ich dann ja wirklich Glück gehabt, während des letzten Monats
nicht eines Morgens mit von einem Ohr zum anderen durchschnittener Kehle
aufgewacht zu sein.«
    Mick
war äußerst zufrieden. Endlich! Der Duke of Tresham hatte so gut wie zugegeben,
dass sie sich im Dudleyhaus befand.
    »Sie
ist hier, Sir?«, fragte en
    Nun hob
der Duke sein Lorgnon halbwegs zum Auge. »War hier«, sagte er. »Miss Ingleby
war drei Wochen lang als meine Pflegerin beschäftigt, nachdem man mir ins Bein
geschossen hatte. Sie ist schon vor einigen Wochen wieder gegangen. Sie müssen
ihre Suche woanders weiter verfolgen. Ich glaube, Mr. Quincy wartet in der
Eingangshalle, um Sie hinauszuführen.«
    Aber
Mick Boden war noch nicht bereit, sich zu verabschieden.
    »Können
Sie mir sagen, wohin sie gegangen ist, Sir?«, fragte er. »Es ist sehr wichtig.
Der Earl of Durbury ist außer sich vor Kummer und wird keinen Moment zur Ruhe
kommen, bevor die Mörderin seines Sohnes nicht vor Gericht gestellt wird.«
    »Und
sein Schmuck nicht sicher in seinen Safe in Candleford zurückgekehrt ist«,
fügte der Duke hinzu. »Miss Ingleby war hier nur Dienstmädchen. Woher soll ich wissen,
wohin Dienstboten gehen, nachdem sie aus meinem Dienst ausscheiden?« Er hob
erneut hochmütig die Augenbrauen. Mick erkannte, dass er gerade vor eine Wand
gelaufen war. Er war so nahe dran gewesen.
    »Ist
das alles?«, fragte Seine Gnaden. »Ist die Befragung damit beendet? Ich muss
gestehen, dass ich mich nach meinem Frühstück sehne.«
    Mick
hätte gerne noch weitere Fragen gestellt. Manchmal wussten Menschen mehr als
sie ahnten, selbst wenn sie nicht bewusst Informationen zurückhielten.
Vielleicht hatte das Mädchen etwas über ihre zukünftigen Pläne gesagt,
irgendeinen Hinweis fallen lassen, sich irgendeinem ihresgleichen anvertraut.
Sie war sich bewusst, dass sie eine Flüchtige war. Sie hatte während der Wochen
in diesem Hause zweifellos gehört, dass die Polizei sie suchte.
    »Nun?«
In diesem einen Wort lag mächtiger, anmaßender Unglaube.
    Mick
neigte erneut den Kopf, wünschte dem Duke of Tresham einen guten Morgen und
ging. Der Sekretär des Duke führte ihn durch die Eingangstür hinaus, und dann
stand der Kriminalbeamte mit dem Gefühl am Grosvenor Square, wieder da zu sein,
wo er begonnen hatte.
    Wenn
auch vielleicht nicht ganz.
    Er
hatte von dem Duell gehört, noch bevor Madame de Laurent es erwähnt hatte. Der
Duke of Tresham hatte einen Schuss ins Bein bekommen und war drei Wochen lang
außer Gefecht gesetzt. Wahrscheinlich hatten sich die übrigen feinen Pinkel
Londons vor seiner Tür eingefunden, um ihm Gesellschaft zu leisten. Das Mädchen
war seine Pflegerin gewesen. Sie musste gewiss von jemandem dieser Besucher
gesehen worden sein, der vielleicht entgegenkommender wäre als der Duke.
    Nein,
er war wohl doch nicht gegen eine Mauer gelaufen, entschied Mick Boden.
Zumindest noch nicht.
    Er
würde sie finden.
    Die Beweise hatten
regelrecht auf der Hand gelegen, dachte Jocelyn, während er am Fenster der
Bibliothek stand und beobachtete, wie der Polizist langsam den Platz verließ.
Tatsächlich waren sie so offensichtlich gewesen, dass es seinen Verstand
abgelenkt hatte, und er es einfach nicht gesehen hatte.
    Sie war
eindeutig zur Lady erzogen worden. Sie hatte, bis auf die Kleidung, von Anfang
an alle Eigenschaften einer Lady gezeigt. Sie sprach kultiviert; sie besaß eine
stolze und anmutige Haltung; sie war belesen; sie konnte das Pianoforte gut,
wenn auch nicht talentiert spielen; sie konnte herrlich singen mit
geübter Stimme und Wissen über Komponisten wie Händel; sie konnte Dienstboten
Anweisungen geben und sie einsetzen; sie hatte keine Scheu vor einem Mann mit
einem Titel wie ihm, auch wenn er von Natur aus anmaßend war.
    Hatte
er ihre Geschichte, dass sie in einem Waisenhaus aufgewachsen war, auch nur
einen Momentgeglaubt? Vielleicht einen Moment. Aber er hatte
schon seit einiger Zeit erkannt, dass sie bezüglich ihrer Herkunft log. Er
hatte sich sogar beiläufig gefragt warum. Er hatte entschieden, dass es in
ihrer Vergangenheit etwas geben musste, was sie geheim halten

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