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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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»Wir
sollten eines zwischen uns klären. Bald innerhalb der nächsten wenigen
Tage werden Sie die Duchess of Tresham sein. Ihre persönlichen Wünsche
in dieser Angelegenheit werden unberücksichtigt bleiben, da sie mir ziemlich
gleichgültig sind. Sie werden meine Frau sein. Und Sie werden ihr restliches
Leben damit verbringen, zu bedauern, dass Sie geboren wurden.«
    Wäre
sie nicht so voller Zorn gewesen, hätte sie vielleicht gelacht. So nahm sie
sich nur die Zeit, sich auf den nächststehenden Stuhl zu setzen und ihre Röcke
ordentlich um sich zu drapieren, bevor sie ihm mit sorgfältig unbewegtem Blick
in die Augen sah.
    »Wie
überaus lächerlich Sie sich machen, wenn Sie beschließen, die Rolle eines
hochmütigen Aristokraten zu spielen«, belehrte sie ihn, faltete die Hände im
Schoß und presste die Lippen fest zusammen. Sie wappnete sich für den
unvermeidlichen Kampf.

Kapitel 21
    Die Wucht seines
Hasses auf sie erstaunte ihn. Er hatte noch niemals jemanden gehasst
außer vielleicht seinen Vater. Nicht einmal seine Mutter. Es war unnötig zu
hassen, wenn man keine starken Gefühle für jemanden hegte. Er wünschte, er
könnte für Lady Sara Illingsworth nur Gleichgültigkeit empfinden.
    Es
gelang ihm fast, wenn er mit diesem Namen an sie dachte. Aber seine Augen sahen
Jane Ingleby.
    »Du
wirst nicht gezwungen sein, deinen lächerlichen Ehemann allzu oft zu erblicken,
wie du gewiss mit Erleichterung erfährst«, belehrte er sie. »Du wirst in Acton
leben, und du weißt, wie sehr ich meinen Landsitz mag. Du wirst mich nur
ungefähr einmal im Jahr zu sehen bekommen, wenn es nötig wird, dich zu
begatten. Wenn du sehr tauglich bist, wirst du innerhalb der ersten beiden
Jahre unserer Ehe zwei Söhne haben, die ich vielleicht als geeignet erachte,
die Erbfolge zu sichern. Wenn du natürlich außerordentlich raffiniert bist,
könntest du vielleicht schon schwanger sein.« Er hob das Lorgnon und
betrachtete dadurch ihren Bauch.
    Sie
hatte die Lippen fest zusammengepresst. Er war froh, dass sie sich
zusammennahm. Sie hatte eine Zeit lang blass und erschüttert und elend gewirkt.
Er hatte gemerkt, dass sie ihm fast Leid tat. Sie sah ihn mit ihren tiefblauen
Augen an.
    »Sie
vergessen eines, Euer Gnaden«, sagte sie. »Frauen sind in unserer Gesellschaft
nicht gerade Sklaven, obwohl sie dem gefährlich nahe kommen. Ich muss sagen
>ich Werde< oder >ich will< oder was auch immer Bräute sagen, um
einer Heirat zuzustimmen. Sie können mich zum Altar zerren ich werde mich
Ihrer überlegenen physischen Stärke beugen , aber Sie werden erheblich
in Verlegenheit gebracht werden, wenn ich meine Einwilligung verweigere.«
    Er war
sich bewusst, dass ihn ihr offensichtlicher Widerwille entzücken sollte. Aber
sie hatte ihn hintergangen, ihn gedemütigt, ihn zum Narren gemacht. Ihr Wille
würde sich in dieser speziellen Angelegenheit nicht als stärker erweisen als
der seine.
    »Außerdem«,
fügte sie hinzu, »bin ich noch nicht mündig. Und dem Testament meines Vaters
gemäß, kann ich ohne die Zustimmung meines Vormunds nicht vor meinem
fünfundzwanzigsten Geburtstag heiraten. Wenn ich es doch tue, verliere ich mein
Erbe.«
    »Dein
Erbe?« Er wölbte die Augenbrauen.
    »Alles,
was mein Vater besaß, außer Candleford selbst wurde veräußert«, erklärte sie,
»wie natürlich auch sein Titel. Sein übriger Besitz, sein Vermögen tatsächlich
alles wird im Alter von fünfundzwanzig mir gehören, oder meinem
Ehemann, wenn ich vorher ohne Einwilligung heirate.«
    Was
natürlich vieles erklärte. Durbury besaß im Moment den Titel und Candleford und
Kontrolle über alles. Er hätte dauerhafte Kontrolle darüber, wenn er Lady Sara
davon überzeugen könnte, in seine Familie einzuheiraten oder wenn er
ihr das Leben so schwer machen könnte, dass sie vor ihrem fünfundzwanzigsten
Geburtstag überstürzt mit jemand anderem durchbrannte.
    »Ich
vermute«, sagte er, »dass Durbury alles erbt, wenn du die Regeln brichst?«
    »Ja.«
    »Dann
soll er alles erben«, sagte er knapp. »Ich bin ungeheuer reich. Ich brauche
keine Frau, die ein Vermögen mitbringt.«
    »Vermutlich
werde ich auch enterbt«, sagte sie, »wenn man mich des Mordes für schuldig
erklären sollte. Vielleicht werde ich sogar sterben. Aber ich werde bis zu
meinem Ende kämpfen, welches auch immer mir vorherbestimmt ist. Und ich werde
niemanden heiraten, gleichgültig wie es ausgeht. Charles nicht. Sie nicht.
Zumindest nicht, bis ich fünfundzwanzig bin. Dann werde

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