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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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während es geschah. Sie war zu der Zeit auf dem Weg
zur Arbeit bei einer Putzmacherin. Sie benutzte natürlich einen Decknamen.«
    Lady
Webb saß sehr still. »Befindet sie sich noch immer im Dudleyhaus?«, fragte sie.
    »Nein,
Madam.« Jocelyn lehnte sich im Sessel zurück. Er fühlte sich äußerst
unbehaglich, eine ihm recht unbekannte Empfindung. »Ich erfuhr ihre wahre
Identität erst, als gestern ein Polizist zu mir kam und mit mir sprach. Ich
kannte sie als Miss Jane Ingleby.«
    »Ah,
Jane«, sagte Lady Webb. »So haben ihre Eltern sie genannt. Ihr mittlerer
Vorname.«
    Es
fühlte sich törichterweise gut an, das zu hören. Sie war wirklich Jane, wie sie
es ihm zuvor gesagt hatte.
    »Sie
müssen verstehen, dass sie ein Dienstmädchen war«, sagte er. »Sie war nur
zeitweise bei mir beschäftigt.«
    Lady
Webb schüttelte den Kopf und seufzte laut. »Und Sie wissen nicht, wohin sie
gegangen ist«, sagte sie. »Ich auch nicht. Sind Sie deshalb hierher gekommen?
Weil Sie empört darüber sind, derart hintergangen worden zu sein, dass Sie
einer Flüchtigen Zuflucht gewährt haben? Wenn ich wüsste, wo sie wäre, Tresham,
würde ich es Ihnen nicht sagen. Auch nicht dem Earl of Durbury.« Sie sprach den
Namen verächtlich aus.
    »Also
glauben Sie nicht«, fragte er, »dass die Anschuldigungen gegen sie
gerechtfertigt sind?«
    Ihre
Nasenflügel bebten, das einzige Zeichen einer Regung. Sie saß aufrecht, aber
anmutig auf ihrem Platz, ohne sich anzulehnen. Ihre Haltung erinnerte an die
Janes die Haltung einer Lady.
    »Sara
ist keine Mörderin«, sagte sie bestimmt, »und auch keine Diebin. Ich würde mein
Vermögen und meinen Ruf darauf verwetten. Der Earl of Durbury wollte, dass sie
seinen Sohn heiraten sollte, den sie zutiefst verachtete, das empfindsame Kind.
Ich habe meine eigene Theorie darüber, wie Sidney Jardine geendet ist. Wenn Sie
Durbury Unterstützung gewähren, indem Sie in der Hoffnung hierher kommen, mehr
von mir zu erfahren, als er vor wenigen Tagen erfahren hat, dann verschwenden
Sie Ihre und meine Zeit. Ich würde Sie bitten zu gehen.«
    »Glauben
Sie, dass er tot ist?«, fragte Jocelyn mit verengten Augen.
    Sie sah
ihn an. »Jardine?«, fragte sie. »Warum sollte
    sein
Vater behaupten, er sei tot, wenn er es nicht wäre?«
    »Hat er
es behauptet?«, fragte Jocelyn. »Oder hat er nur dem Gerücht nicht
widersprochen, das in Londons Salons und Clubs die Runde macht?«
    Sie sah
ihn fest an. »Warum sind Sie hier?«, fragte sie.
    Er
hatte sich den ganzen Tag über gefragt, was genau er sagen würde. Er war zu
keinem zufriedenstellenden Schluss gelangt. »Ich weiß, wo sie ist«, sagte er
dann. »Ich habe eine andere Beschäftigung für sie gefunden, als sie das
Dudleyhaus verließ.«
    Lady
Webb sprang augenblicklich auf. »In der Stadt?«, fragte sie. »Bringen Sie mich
zu ihr. Ich werde sie hierher holen und ihr Zuflucht gewähren, während ich
meinen Anwalt die lächerlichen Anschuldigungen gegen sie untersuchen lassen
werde. Wenn Ihre Vermutung richtig ist und Sidney Jardine noch lebt ... nun. Wo
ist sie?«
    Jocelyn
hatte sich ebenfalls erhoben. »Sie ist in der Stadt, Madam«, versicherte er
ihr. »Ich werde sie zu Ihnen bringen. Ich hätte sie schon jetzt hierher
gebracht, aber ich musste mich zunächst versichern, dass sie hier einen
sicheren Zufluchtsort findet.«
    Ihr
Blick wurde augenblicklich scharf.
    »Tresham«,
fragte sie, wie er es bereits befürchtet hatte, »welche andere Beschäftigung
haben Sie für Sara gefunden?«
    »Sie
müssen verstehen, Madam«, sagte er steif,
    »dass
sie mir einen falschen Namen genannt hat. Sie, erzählte mir, sie sei in einem
Waisenhaus aufgewachsen. Es war offensichtlich, dass sie vornehm erzogen worden
war, aber ich glaubte, sie sei verarmt und ohne Freunde.«
    Sie
schloss kurz die Augen, aber sie gab ihre sehr aufrechte Haltung nicht auf.
»Bringen Sie sie zu mir«, sagte sie. »Sie werden ein Dienstmädchen oder
irgendeine andere ehrbare, weibliche Person zur Begleitung mitschicken, wenn
sie hierher kommt.«
    »Ja, Madam«, stimmte
er ihr zu. »Natürlich betrachte ich mich als mit Lady Sara Illingsworth
verlobt.«
    »Natürlich.«
Es lag eine gewisse Kälte in dem scharf auf ihn gerichteten Blick. »Es scheint
mir eher traurige Ironie zu sein, dass sie dem einem Schuft entkommen ist, nur
um in den Fängen eines anderen zu landen. Bringen Sie sie zu mir.«
    Jocelyn
verbeugte sich vor ihr und widerstand dem Drang, seinen üblichen Ausdruck
zynischen

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