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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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nicht heiraten oder sich
mit einem Mann verloben, der nicht meine Zustimmung hat. Sie haben sie nicht.
Außerdem ist dieser Verlobungsunsinn der größte Humbug, den ich je gehört habe.
Ein Mann Ihresgleichen heiratet nicht seine Hure.«
    Jane
sah mit aufgerissenen Augen, wie Jocelyn einige gemächliche Schritte vorwärts
tat. Kurz darauf schabten die Zehen des Earl auf der Suche nach etwas, worauf
er sein Gewicht abstützen könnte, über den Boden, während sich seine Krawatte
in Jocelyns Hand in eine geeignete Schlinge verwandelte. Sein Gesicht wurde um
eine Purpurschattierung dunkler.
    »Manchmal
glaube ich«, sagte Jocelyn sanft, »dass mein Hörvermögen nachlässt. Ich hätte
es vermutlich von einem Arzt überprüfen lassen sollen, bevor ich einen Mann für
etwas bestrafe, wovon ich nur vermute, dass er es gesagt hat. Aber damit ich
nicht feststellen muss, dass ich mich, trotz meiner guten Vorsätze, nicht
zurückhalten kann, würde ich vorschlagen, Durbury, dass Sie in Zukunft klar und
deutlich sprechen.«
    Die
Fersen des Earl trafen wieder auf festen Boden, und seine Krawatte übernahm
wieder ihre ursprüngliche Funktion, wenn auch ein wenig verknitterter und
schiefer als zuvor.
    Jane
wäre kein Mensch gewesen, wenn sie einem rein weiblichen Gefühl der
Befriedigung hätte widerstehen können.
    »Ich
brauche Ihre Erlaubnis, um die Hochzeit mit Lady Sara Illingsworth zu
arrangieren?«, fragte Jocelyn. »Dann werde ich sie bekommen, schriftlich, bevor
Sie nach Cornwall aufbrechen, was Sie, glaube ich, spätestens morgen früh tun
werden?« Er hob sein Lorgnon ans Auge.
    »Dazu
werde ich mich nicht zwingen lassen«, sagte der Earl. »Sara untersteht meiner
Verantwortung. Ich schulde es ihrem toten Vater, einen Ehemann für sie zu
finden, der geeigneter ist, ihr dauerhaftes Glück zu schenken, als Sie,
Tresham. Bedenken Sie auch, dass sie meinen Sohn angegriffen und beinahe
getötet hat. Bedenken Sie, dass sie mir sowohl Geld als auch Schmuck gestohlen
hat. Sie muss sich in Cornwall für diese Taten rechtfertigen, und sei es nur
mir gegenüber. Ich bin ihr Vormund.«
    »Vielleicht«,
sagte Jocelyn, »sollten diese Anklagen in London erhoben werden, Durbury. Lady
Sara wird sich auf der langen Reise nach Cornwall zweifellos als schwierige
Gefangene erweisen. Ich werde Ihnen helfen, sie jetzt vor einen Richter zu
bringen. Und dann wird die Hautevolee, die zu diesem Zeitpunkt der Saison
verzweifelt nach Neuigkeiten lechzt, bald das Vergnügen haben, Zeuge zu werden,
wie eine gut erzogene Lady dafür vor Gericht gestellt wird, dass sie einen Mann
mit einem Buch geschlagen und gefällt hat, der doppelt so schwer ist wie sie.
Und dafür, ihrem Vormund, der ihr über ein Jahr lang die ihr zustehenden
Zuwendungen verweigert hat, fünfzehn Pfund genommen zu haben. Wie auch dafür,
ein Armband aus einem Safe genommen zu haben, das ihr gehörte, während sie
zweifellos wertvollen Schmuck zurückließ, der bei der Heirat an ihrem
fünfundzwanzigsten Geburtstag ebenfalls ihr gehören wird. Die Beau monde wird,
wie ich Ihnen versichern kann, Sir, höchst amüsiert sein.«
    Die
Nasenflügel des Earl of Durbury bebten. »Versuchen Sie mich zufällig zu
erpressen, Tresham«, fragte er.
    Jocelyn
wölbte die Augenbrauen. Ach versichere Ihnen, Durbury, wenn ich Sie erpressen
wollte, würde ich Sie mit einer Anklage wegen Vernachlässigung Ihrer
Beschützerpflichten gegenüber meiner Verlobten bedrohen, und Ihren Sohn mit einer
Anklage wegen versuchter Vergewaltigung. Gewiss könnte zumindest einer der
Zeugen überzeugt werden, die Wahrheit auszusagen. Und ich möchte obendrein
hinzufügen, dass Sidney Jardine, sollte sein Weg während unserer beider
restlicher Leben unglücklicherweise jemals den meinen kreuzen, bei einer
solchen Begegnung innerhalb von fünf Minuten seine sämtlichen Zähne aus seiner
Kehle klauben könnte. Vielleicht möchten Sie ihm diese Bemerkung übermitteln.«
    Jane
verspürte weitere widerwillige Befriedigung. Es hätte nicht so leicht für ihn
sein sollen. Es war nicht fair. Warum konnte es niemand mit dem Duke of Tresham
aufnehmen? Alles Gehabe fiel von Cousin Harold ab, als er begriff, dass sein
Plan, sie zu ergreifen, zurück nach Cornwall zu befördern und sie dazu zu
erpressen, Sidney zu heiraten, nicht funktionieren würde. Und dass die
Verweigerung seines Einverständnisses zu ihrer Heirat weitaus schlimmere
Konsequenzen hätte, als den Verlust eines großen Teils des Vermögens ihres
Vaters und des

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