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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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größten Teils seines eigenen Vermögens.
    Während
Jane ungehalten schweigend dasaß, völlig ignoriert, als wäre ihre Anwesenheit
völlig unwichtig, wurde dem Duke of Tresham schriftlich ordnungsgemäß die
Erlaubnis erteilt, Lady Sara Illingsworth zu heiraten, nachdem Mrs Jacobs und
der Kammerdiener als Zeugen herbeigerufen worden waren.
    Danach
blieb Jane nichts anderes übrig, als die Falten ihres Mantels zu glätten,
langsam und bedächtig Haube und Handschuhe anzulegen, während Mrs jacobs ihre
Tasche aufnahm, und dann die Treppe hinab zur wartenden Kutsche mit den
herzöglichen Wappen sowie einer Ansammlung beflissener Speichellecker des Duke
zu gehen, die ihm mit Verbeugungen und Kratzfüßen ihre Hochachtung bezeigen
wollten. Jane stieg ein und setzte sich, Mrs Jacobs neben ihr. Wenn ein Mensch
wirklich vor Zorn platzen könnte, dachte Jane, würde sie es jetzt gewiss tun.
Und es würde ihm auch Recht geschehen, wenn Blut und Gehirnmasse und Zellgewebe
auf das feudale Innere seiner kostspieligen Stadtkutsche regneten.
    Er
stieg ein und nahm den gegenüberliegenden Platz ein.
    Jane
saß mit sehr geradem Rücken und erhobenem Kinn da und blickte aus den
Kutschenfenstern. »Ich werde von Ihrer Begleitung zu Lady Webb Gebrauch
machen«, sagte sie, »aber eines sollte vollkommen klar sein, Euer Gnaden
und Mrs Jacobs soll es bezeugen: Ich würde Sie selbst dann nicht heiraten, wenn
Sie der letzte Mann auf Erden wären und mich eine Million Jahre lang täglich
belästigten. Ich werde Sie nicht heiraten.«
    »Meine
liebe Lady Sara.« Seine Stimme klang hochmütig und gelangweilt. »Ich bitte Sie,
ein wenig meinen Stolz in Betracht zu ziehen. Eine Million Jahre? Ich
versichere Ihnen, dass ich bereits nach den ersten tausend Jahren aufhören
würde zu fragen.«
    Sie
presste die Lippen zusammen und widerstand dem Drang, ihm mit einer ausreichend
scharfen Bemerkung zu antworten. Sie würde ihm die Genugtuung eines Streits
nicht gönnen.
    Er war
zu ihrer Rettung gekommen natürlich. Das sah dem Duke of Tresham
ähnlich. Sie war seine Mätresse gewesen, und daher hatte er beschlossen,
ehrenhaft zu handeln und sie zu heiraten. Sie war sein Besitz.
    Aber er
glaubte nicht, dass sie seine Freundin gewesen war.
    Er
glaubte nicht, dass sie ihm ihre Freundschaft bewiesen hätte, indem sie ihm die
Wahrheit Über sich erzählt hätte.
    Er
liebte sie nicht. Natürlich liebte er sie nicht.
    Glücklicherweise
dauerte die Fahrt zu Lady Webb nur kurz. Aber erst als die Kutsche anhielt,
dachte Jane wirklich über ihre Tante nach. Sie musste wissen, dass Jane zu ihr
unterwegs war. Wusste sie auch alles andere? Würde sie sie willkommen heißen?
    Aber
sie bekam ihre Antwort bereits, noch während ein Lakai die Kutschentür öffnete
und den Tritt herunterklappte. Die Haustür öffnete sich, und Lady Webb kam
heraus nicht nur bis auf die Schwelle, sondern die ganze Treppe herab.
    »Tante
Harriet!«
    Jane
bemerkte kaum, dass Jocelyn ausstieg und ihr herabhalf Sie wurde fast im selben
Augenblick in die sicheren Arme der engsten Freundin ihrer Mutter geschlossen.
    »Sara!«,
rief diese aus. »Mein liebes Kind. Ich dachte, du würdest niemals ankommen. Ich
habe einen regelrechten Pfad auf dem Teppich im Salon hinterlassen. Oh, mein
liebes, liebes Kind.«
    »Tante
Harriet.«
    Jane
schluchzte und schluckte plötzlich und ließ sich dann die Treppe hinauf in die
hell erleuchtete Eingangshalle führen. Sie war die Treppe zum Salon
hinaufgebracht und dort in einen eleganten Sessel neben dem flackernden Feuer
verfrachtet worden, sie hatte ein spitzengesäumtes Taschentuch gereicht
bekommen, um ihre Tränen zu trocknen, bevor sie bemerkte, dass sie und Lady
Webb allein waren.
    Er war
gegangen.
    Vielleicht
für immer.
    Sie
hätte ihn nicht nachdrücklicher abweisen können.
    Und sie
war froh, dass sie ihn los war.
    Es
hatte wahrscheinlich keinen freudloseren Moment in ihrem ganzen Leben gegeben.
    Es war ein
geschäftiger Vormittag. Jocelyn ritt durch den Park aus, wo er Baron Pottier
und Sir Conan Brougham traf. Letzterer hatte bereits mit den Sekundanten der
beiden Forbesbrüder gesprochen und Vereinbarungen für die Duelle für zwei aufeinander
folgende Vormittage der kommenden Woche im Hyde Park getroffen. Er würde den
Park eigenhändig wieder als Schauplatz für Duelle in Mode bringen, wenn er die
Familie seiner Duellgegner nicht bald wechselte, dachte Jocelyn sarkastisch.
    Es war
keine erfreuliche Aussicht. Zwei weitere Männer erhielten die

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