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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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zwei Jahre älter sein als sie
selbst, schätzte Jane. »Warum stehen Sie da? Hast du sie bestrafen lassen,
Tresham?«
    »Sie
ist meine Pflegerin«, sagte er. »Und sie zieht es vor, lieber Miss Ingleby als Kleine genannt zu werden.« Seine Stimme klang täuschend sanft.
    »Tatsächlich?«
Das Erstaunen auf dem Gesicht der Lady nahm zu. »Wie eigentümlich. Aber ich
muss gehen. Ich sollte Martha Griddles schon vor zwanzig Minuten in der
Bibliothek treffen. Aber ich musste zuerst hierher kommen, um dich so gut zu
trösten, wie ich konnte.«
    »Wofür
sind Schwestern da?«, murmelte Seine Gnaden.
    »Genau.«
Sie beugte sich über ihn und hauchte einen Kuss in die Luft nahe seiner linken
Wange. »Ferdie wird dich wahrscheinlich später ebenfalls aufsuchen. Er war
aufgebracht darüber, dass Lady Olivers Brüder gestern versucht haben, dich als
unehrenhaft darzustellen. Er hätte sie beinahe selbst herausgefordert jeden
einzelnen von ihnen. Aber Heyward sagte, er würde sich nur lächerlich machen
so waren seine Worte, ich schwöre es, Tresham. Er versteht das Temperament der
Dudleys nicht.« Sie seufzte und verließ den Raum ebenso abrupt, wie sie ihn
betreten hatte, wobei sie die Tür hinter sich weit offen ließ.
    Jane
stand noch immer am selben Fleck. Sie fror und fühlte sich allein und
verängstigt.
    Welchen
Salonklatsch hatte Treshams Schwester so flüchtig erwähnt? Zumindest hast du
das Gerede von ... dieser Angelegenheit in Cornwall abgewendet.
    Welche
Angelegenheit in Cornwall?
    »Ich
glaube«, sagte der Duke, »das erfordert die BrandyKaraffe, Miss Ingleby.
Und belehren Sie mich nur auf ihre eigene Gefahr, dass meine Kopfschmerzen
durch noch mehr Alkohol nur schlimmer werden. Gehen Sie und holen Sie den
Brandy.«
    »Ja,
Euer Gnaden.« Jane war recht wenig geneigt zu streiten.

Kapitel 4
    Lord Ferdinand
Dudley kam weniger als eine Stunde, nachdem Lady Heyward gegangen war. Er stieß
die Tür ebenso schwungvoll auf, wie sie es getan hatte, und betrat die
Bibliothek ebenso unangekündigt.
    Jocelyn
zuckte zusammen und wünschte, sobald er seiner ansichtig wurde, er hätte die
BrandyKaraffe nicht wieder fortbringen lassen. Er hatte gerade eine
Tasse Schokolade getrunken, von der Miss Ingleby behauptet hatte, sie würde
seinen Magen beruhigen und seinen Kopf besänftigen. Bisher hatten sich noch
keine der beiden erwünschten Wirkungen gezeigt.
    Er
bemerkte, dass sie wieder versuchte, mit den Schatten der Vorhänge zu
verschmelzen.
    »Zum
Teufel damit!«, sagte sein jüngerer Bruder als Begrüßung. »Der alte Griesgram
hat versucht, mich aufzuhalten, Tresham. Kannst du dir das vorstellen? Woher
haben Dienstboten solch absurde Vorstellungen?«
    »Gewöhnlich
von ihren Arbeitgebern«, sagte Jocelyn.
    »Gütiger
Himmel!« Sein Bruder blieb jäh stehen. »Du spielst wirklich den Invaliden. Mama
hat sich gewöhnlich ermattet auf dieser Chaiselongue niedergelassen, wann immer
sie drei Nächte oder länger am Stück getanzt und gespielt und sich am Rande des
Todes geglaubt hatte. An dem Gerücht ist doch nichts dran, oder?«
    »Normalerweise
nicht«, erwiderte Jocelyn träge. »Welches spezielle Gerücht meinst du?«
    »Dass
du niemals wieder wirst laufen können«, sagte sein Bruder und warf sich in den
Sessel, in dem Angeline zuvor gesessen hatte. »Dass du den alten Raikes zu
Boden ringen musstest, damit er dir das Bein nicht absägt. Ehrlich, Tresham,
Ärzte ziehen heutzutage eher die Säge aus ihrer Tasche, als sich die Zeit zu
nehmen, nach einer Kugel zu suchen.«
    »Sei
versichert«, sagte Jocelyn, »dass ich gestern nicht in der Stimmung war,
jemanden zu Boden zu ringen, außer vielleicht diesen Trottel von Arzt, den
Oliver mit in den Hyde Park gebracht hatte. Raikes hat seine Arbeit
bewundernswert gut gemacht, und ich werde gewiss wieder laufen können.«
    »Was
ich gesagt habe«, bemerkte Ferdinand strahlend. »Es steht im Wettbuch bei
White's. Ich habe fünfzig Pfund darauf gesetzt, dass du innerhalb eines Monats
bei Almack's Walzer tanzen wirst.«
    »Du
wirst verlieren.« Jocelyn hob sein Lorgnon ans Auge. »Ich tanze niemals Walzer.
Und ich lasse mich niemals bei Almack's blicken. Alle Mütter würden
augenblicklich annehmen, ich wäre zu haben. Wann wirst du deine traurige Figur
von einem Kammerdiener entlassen, Ferdinand, und jemanden einstellen, der dir
nicht jedes Mal die Kehle durchschneidet, wenn er dich rasiert?«
    Sein
Bruder betastete einen kleinen Einschnitt an seinem Kinn. »Oh, das«, sagte

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