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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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vergangenen Tages erlitten
habe, hättest du das niemals getan. Heyward ist heute Morgen zum Oberhaus
gegangen, was nicht nett von ihm ist, da meine Nerven bloßliegen. Tatsächlich
habe ich letzte Nacht kein Auge zugetan. Ich muss sagen, es war höchst
unsportlich von Lord Oliver, wirklich auf dich zu schießen. Wenn Lady Oliver
indiskret genug war, ihn merken zu lassen, dass du ihre neueste Affäre bist,
und wenn er töricht genug war, aller Welt seine Hörner mit einer dermaßen
öffentlichen Herausforderung und noch dazu im Hyde Park zu
offenbaren, dann ist er derjenige auf den hätte geschossen werden müssen. Aber
es heißt, du hättest heldenhaft in die Luft gezielt, was dich als den
geschliffenen Gentleman ausweist, der du bist. Er hätte nichts weniger
verdient, als dass du ihn getötet hättest. Aber dann hätte man dich natürlich
gehängt, oder hätte es getan, wenn du kein Duke wärst. Du hättest nach
Frankreich fliehen müssen, und Heyward war in ausreichend provokanter Stimmung,
mir zu erklären, dass er mich nicht mit nach Paris genommen hätte, um dich dort
zu besuchen. Auch wenn alle Welt weiß, dass es der vornehmste Ort überhaupt
ist. Manchmal frage ich mich, warum ich ihn geheiratet habe.«
    Der
Duke of Tresham hielt sich mit einer Hand den Kopf Die freie Hand hob er an,
als die junge Lady innehielt, um Atem zu schöpfen.
    »Du
hast ihn geheiratet, Angeline«, sagte er, »weil du ihn gern hattest und er ein
Earl und beinahe so reich war wie ich. Aber hauptsächlich weil du ihn gern
hattest.«
    »Ja.«
Sie lächelte und offenbarte sich damit, trotz ihrer Ähnlichkeit mit dem Duke,
als äußerst hübsche junge Lady. »Das hatte ich, nicht wahr? Wie geht es dir,
Tresham?«
    »Abgesehen
von einem pochenden Bein und einem für meinen Hals ungefähr zehn Mal zu großen
Kopf«, sagte er, »bemerkenswert gut, danke, Angeline. Setz dich.«
    Seine
letzten Worte klangen ausgesprochen ironisch. Sie hatte bereits auf einem
Sessel nahe der Chaiselongue Platz genommen.
    »Ich
werde bei meinem Weggang Anweisung hinterlassen«, verkündete sie, »dass niemand
außer der Familie zu dir vorgelassen wird. Du könntest gewiss
    keinen
Besucher gebrauchen, der wie ein Wasserfall auf dich einredet, mein Armen«
    »Hmm«,
sagte er und Jane beobachtete, wie er sein Lorgnon ans Auge hob und plötzlich
noch gequälter wirkte als zuvor. »Das ist ein widerwärtiger Hut«, sagte en
»Senfgelb? Mit dieser besonderen Blassrotschattierung? Wenn du die Absicht
hattest, ihn nächste Woche zu Lady Lovatts venezianischem Frühstück zu tragen,
bin ich höchst erleichtert, dir mitteilen zu können, dass ich dich nicht
dorthin begleiten kann.«
    »Heyward
sagte«, fuhr die junge Lady fort, während sie sich vorbeugte und seine Meinung
zu ihrem Geschmack bei Hüten ignorierte, »dass Lord Oliver jedermann erzählt,
er habe keine Genugtuung erfahren, weil du nicht versucht hast, ihn zu töten.
Kannst du dir etwas so Idiotisches vorstellen? Lady Olivers Brüder sind
ebenfalls nicht zufrieden gestellt, und du weißt, wie sie sind. Sie
sagen, obwohl meines Wissens keiner von ihnen anwesend war, du hättest dich wie
ein Feigling verhalten und Lord Oliver daran gehindert, dich zu töten. Aber
wenn man dich herausfordert, darfst du die Herausforderung nicht annehmen. Denk
an meine Nerven.«
    »Im
Moment, Angeline«, versicherte er ihr, »bin ich mit meinen eigenen
beschäftigt.«
    »Nun,
vielleicht befriedigt es dich zu wissen, dass du jedenfalls Stadtgespräch
bist«, sagte sie. »Wie wunderbar von dir, nach Hause zu reiten, Tresham, obwohl
dir ins Bein geschossen wurde. Ich wünschte, ich wäre da gewesen, um es
mitzuerleben. Zumindest hast du das Gerede von dieser ermüdenden HailshamAffäre
und dieser Angelegenheit in Cornwall abgewendet. Stimmt es, dass eine Bettlerin
geschrien und dich abgelenkt hat?«
    »Keine
Bettlerin«, sagte er. »Sie steht dort am Vorhang. Darf ich dich mit Miss Jane
Ingleby bekannt machen?«
    Lady
Heyward fuhr auf ihrem Sessel herum und sah Jane zutiefst erstaunt an. Es war
deutlich erkennbar, dass sie nicht bemerkt hatte, dass außer ihr und ihrem
Bruder noch jemand im Raum war. Nicht dass der Vorhang irgendwelchen Schutz
bot, aber Jane war wie ein Dienstmädchen gekleidet. Es war eine in gewisser
Weise beruhigende Erkenntnis, dass sie diese Tatsache praktisch unsichtbar
machte.
    »Sie,
Kleine?«, sagte Lady Heyward mit einer Arroganz, die sie dem Duke noch
ähnlicher machte. Sie konnte höchstens eines oder

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