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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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anstatt
Rottönen und ohne alle diese Rüschen und die albernen Nippsachen wirkt er nun
eher vornehm und elegant. Ich mag ihn und fühle mich hier recht wohl.«
    »Tatsächlich,
Jane?« Er wandte den Kopf und sah sie an wieder mit diesem brennenden
Blick. »Und hast du es auch mit dem Schlafzimmer so gehalten? Oder werde ich
zwei harte, schmale Feldbetten vorfinden, auf denen jeweils ein härenes Hemd
ausgebreitet liegt?«
    »Wenn
sie Scharlachrot als notwendigen Reiz empfinden«, sagte sie, versuchte, das
Pochen ihres Herzens zu ignorieren, und hoffte, dass es sich nicht in ihrer
Stimme verriet, »dann werden Sie meine Umgestaltung des Raumes vermutlich nicht
mögen. Aber mir gefällt er, und das allein zählt. Ich bin diejenige, die jede
Nacht dort schlafen muss.«
    »Also
ist mir das untersagt?« Er hob die Augenbrauen.
    Wieder
dieses törichte Erröten. Dieses Anzeichen von Gefühlserregung, das sie nicht
verbergen konnte. Sie konnte ihre Wangen brennen spüren.
    »Nein«,
sagte sie. »Ich habe zugestimmt schriftlich , dass Sie kommen
und gehen können, wie es
    Ihnen beliebt.
Aber vermutlich beabsichtigen Sie nicht, hier zu leben, wie ich es tue. Nur
zu kommen, wenn Sie ... Nun, wenn Sie ...« Sie hatte die Gewalt über die englische
Sprache verloren.
    »Wenn
ich Sex mit dir will?«, schlug er vor.
    »Ja.« Sie nickte.
»Dann.«
    »Und
ist es mir untersagt zu kommen, wenn ich das nicht will?« Er schürzte die
Lippen und betrachtete sie einige beunruhigende Augenblicke lang schweigend.
»Steht das im Vertrag? Dass ich nur zum Sex hierher kommen kann, Jane? Nicht
zum Tee? Um mich zu unterhalten? Oder vielleicht einfach nur zum Schlafen?«
    Das
käme einer richtigen Beziehung gleich. Ein zu verführerischer Gedanke.
    »Möchten
Sie das Schlafzimmer sehen?«, fragte sie.
    Er
betrachtete sie noch ein wenig länger, bevor er lächelte dieses leichte
Lächeln, das seine Augen erhellte, die Mundwinkel aufwärts zog und Janes Knie
weich werden ließ.
    »Um die
neuen Möbel zu sehen?«, fragte er sie. »Oder um Sex zu haben, Jane?«
    Seine
grobe Ausdrucksweise brachte sie aus der Fassung. Aber alle beschönigenden
Umschreibungen dessen hätten das Gleiche bedeutet.
    »Ich
bin Ihre Mätresse«, sagte sie.
    »Ja, das bist du.«
Er schlenderte näher heran, die Hände noch immer auf dem Rücken. Er neigte den
Kopf zu ihr und sah ihr in die Augen. »Kein Zeichen stählernen Märtyrertums.
Dann bist du für den Vollzug bereit?«
    »Ja.«
Sie glaubte, auch dazu bereit zu sein, schändlich zu seinen Füßen
zusammenzusinken, aber diese Tatsache hatte nichts mit schwacher
Entschlossenheit, sondern nur mit schwachen Knien zu tun.
    Er richtete
sich auf und bot ihr seinen Arm.
    »Dann
sollten wir gehen«, sagte er.
    Die Möbel waren
geblieben, nur die Farbzusammenstellung hatte sich geändert. Aber er hätte
ebenso wenig erkannt, dass er sich im selben Raum befand, wenn ihn jemand mit
verbundenen Augen hierher geführt hätte. Der ganze Raum war in Salbeigrün,
Cremefarben und Gold gehalten. Er war die Eleganz selbst.
    Wenn
Jane Ingleby eines im Überfluss besaß, dann guten Geschmack sowie einen Blick
für Farbe und Gestaltung. Noch eine im Waisenhaus erlernte Fähigkeit? Oder in
dem Pfarrhaus oder Herrenhaus auf dem Lande oder wo auch immer, zum Teufel, sie
aufgewachsen war?
    Aber er
war nicht gekommen, um die Einrichtung des Raumes zu bewundern.
    »Nun?«
Ihre Augen strahlten, und ihre Wangen waren gerötet. »Was denken Sie?«
    »Ich
denke, Jane«, sagte er und sah sie mit schmalen Augen an, »dass ich dein
Haarjetzt endlich offen sehen will. Nimm die Nadeln heraus.«
    Es war
nicht mit der üblichen Strenge aufgesteckt. Es war auf eine Art gewellt und
aufgedreht, die das hübsche, elegante Kleid, das sie trug, ergänzte. Aber er
wollte ihr Haar frei fließen sehen.
    Sie zog
geschickt die Nadeln heraus und schüttelte den Kopf.
    Ah. Es
reichte ihr bis unter die Taille, wie sie es gesagt hatte. Ein Strom reinen, glänzenden,
sich kräuselnden Goldes. Sie war schon vorher schön gewesen. Selbst in dem
scheußlichen Dienstmädchenkleid und mit der grässlichen Haube war sie schön
gewesen. Aber nun ...
    Es war
einfach unbeschreiblich. Er verkrampfte die Hände hinter dem Rücken. Er hatte
zu lange gewartet, um es jetzt zu überstürzen.
    »Jocelyn.«
Sie neigte den Kopf zu einer Seite und sah ihn mit ihren sehr blauen Augen
direkt an. »Ich befinde mich hier auf unvertrautem Boden. Du wirst die Führung
übernehmen müssen.«
    Er

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