02 - Von dir kann ich nicht lassen
jemanden Jocelyn gewesen. Für niemanden in seiner
Familie. Für keine Frau. Nicht einmal für seine engsten Freunde. Er würde sich
lieber jetzt umwenden und gehen und niemals zurückkehren, als mitJane in diesem
Bett zu schlafen, nur weil sie sich dazu verpflichtet fühlte. Das war eine
recht beunruhigende Erkenntnis.
»Ich
will dich, Jocelyn«, flüsterte sie.
Sie
meinte es zweifellos ehrlich. Ihre blauen Augen sahen ihn offen an. Sie sagte
die einfache Wahrheit.
Und dann
beugte sie sich vor, lehnte sich mit ihrem ganzen Körper leicht an ihn und
legte ihre Lippen an die Höhlung unterhalb seiner Kehle. Es war eine Geste
süßer Hingabe.
Umso
süßer, weil es für Jane uncharakteristisch schien. Er kannte sie gut genug, um
erkennen zu können, dass sie dies niemals nur täte, weil Hingabe von ihr
erwartet würde.
Er
fühlte sich seltsam beschenkt.
Er
fühlte sich seltsam begehrt. Auf eine Art, wie er es noch niemals zuvor in
seinem Leben empfunden hatte.
»Jane«, sagte er,
sein Gesicht in ihrem seidigen Haar. »Jane, ich muss in deinem Körper sein. In
dir sein. Lass mich hinein.«
»Ja.« Sie legte den
Kopf zurück und sah ihm in die Augen. »Ja, das werde ich, Jocelyn. Aber du musst
mir zeigen wie. Ich bin nicht sicher, ob ich es weiß.«
Ah.
Endlich Jane. Sie sprach mit ihrer kühlen, sachlichen Stimme die, wie er
jäh erkannte, ihre Nervosität verbarg.
»Es
wird mir ein Vergnügen sein«, erwiderte er, sein Mund an ihrem, während seine
Finger die Knöpfe an der Rückseite ihres Kleides in Angriff nahmen.
Kapitel 14
Sie war nicht
nervös.
Oh,
doch, sie war nervös.
Sie war
in einem Sinne nervös, dass sie nicht recht wusste was sie tun sollte, und
befürchtete, linkisch zu sein.
Aber
sie hatte keine Angst. Und empfand auch kein Entsetzen über das, was sie tat.
Oder Scham. Und sie hatte nicht gelogen. Sie wollte ihn. Sie begehrte ihn
verzweifelt. Und er war schön mit festen, harten Muskeln, breiten
Schultern und starker Brust, schmal in Taille und Hüfte und mit langen Beinen.
Er war warm und duftete nach einem moschusartigen Eau de Cologne.
Er war
Jocelyn, und nur sie hatte seinen Namen jemals intim benutzt. Sie wusste, wie
wichtig Namen waren. Nur ihre Eltern hatten sie jemals bei ihrem zweiten
Vornamen genannt, ihrem wahren Namen, demjenigen, der ihre wahre Identität zu
umfassen schien. Ihre Eltern und nun Jocelyn. Sie hatte versucht, ihn daran zu
hindern, sie Jane zu nennen, aber er hatte es dennoch getan.
Und so
kannten sie einander auf unbeschreibliche Art schon, bevor sie sich körperlich
kennen lernten, was nun gerade begann. Er entkleidete sie. Ihre Nacktheit
machte sie nicht verlegen. Sie sah sich durch den Ausdruck in seinen dunklen
Augen und wusste, dass sie wunderschön und begehrenswert war.
Sie
erwiderte seinen Blick.
»Jane.«
Er legte seine Hände leicht auf ihre Taille und zog sie an sich. Sie atmete bei
dem Gefühl seiner bloßen Haut an ihren Brustwarzen langsam ein. »Wir sind
bereit fürs Bett. Komm, leg dich hin.«
Die
Kälte des Lakens an ihrem Rücken nahm ihr einen Moment den Atem. Sie hatte die
Farben des Raumes verändert, aber nicht die Stoffe. Satin, hatte sie vermutet,
war erotisches Beiwerk für das, was in diesem Bett geschehen würde.
Sie
beobachtete ihn, während er sich ganz entkleidete. Er wandte ihr nicht den Rücken
zu, und sie wandte den Blick nicht von ihm ab. Sie musste sich mit dem Anblick
und Gefühl seines Körpers ebenso vertraut machen, wie sie es mit ihrem eigenen
Körper war. Warum mit Schüchternheit und Zurückhaltung beginnen?
Sie
wusste recht genau, was geschehen würde. Sie hatte immerhin ihr ganzes Leben
auf dem Lande verbracht. Aber sie war dennoch schockiert. Es war gewiss nicht
genug Platz.
Er
lächelte dieses für ihn so typische, fast verinnerlichte Lächeln, während er
neben ihr ins Bett stieg und sich auf einen Ellbogen aufstützte, um sie
anzusehen.
»Du
wirst dich sowohl an den Anblick als auch an das Gefühl gewöhnen, Jane«, sagte
er. »Ich hatte noch niemals eine Jungfrau. Es wird bei diesem ersten Mal
vermutlich wehtun und bluten, aber ich verspreche dir auch Freuden. Und ich
werde dir diesen Schrecken nicht eher zumuten, als dein Körper dazu bereit ist.
Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass er bereit wird. Weißt du etwas über
das Vorspiel?«
Sie
schüttelte den Kopf »Ich kenne nicht einmal das Wort.«
»Es
bedeutet, was es aussagt.« Seine Augen lachten sie noch immer sanft an. »Wir
werden spielen,
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