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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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ernsthaft darüber nachdenken zu lassen, sich beruflich zu
verändern. Und es genügte ebenso, die eigensinnige Entschlossenheit eines
Mannes zu wecken, nicht von einem kleinen Mädchen einen Strich durch die
Rechnung gemacht zu bekommen. »Sie hat keine Arbeit angenommen, Sir«, sagte er voller
Überzeugung zu dem aufgebrachten, rotgesichtigen Mann, der zweifellos an die
gewaltige Rechnung dachte, die innerhalb eines Monats im Pulteney aufgelaufen
war. »Sie würde keine Arbeit als Gouvernante oder Gesellschafterin einer Lady
suchen das wäre zu öffentlich. Aus demselben Grund würde sie keine
Arbeit als Verkäuferin in einem Laden annehmen. Sie würde irgendwo arbeiten, wo
sie nicht gesehen würde. In irgendeinem Betrieb. Bei einer Damenschneiderin
oder Putzmacherin vielleicht.«
    Wenn
sie überhaupt arbeitete. Der Earl hatte ihm niemals genau gesagt, wie viel Geld
das Mädchen gestohlen hatte. Mick vermutete allmählich, dass es nicht viel
gewesen sein konnte. jedenfalls nicht genug, um ihr ein stilvolles Leben zu
ermöglichen. Solch eine junge, unerfahrene Frau hätte inzwischen bestimmt
Fehler gemacht, wenn sie ein großes Vermögen besessen hätte, das sie verlockte,
in die Öffentlichkeit zu treten.
    »Worauf
warten Sie also?«, fragte seine Lordschaft kalt. »Warum suchen Sie nicht jeden
Betrieb in London auf? Sollen die berühmten Kriminalbeamten der Bow Street von
einem kleinen Mädchen überlistet werden?« Seine Stimme troff vor Sarkasmus.
    »Suche
ich eine Mörderin?«, fragte Mick Boden. »Wie geht es Ihrem Sohn, Sir?«
    »Mein
Sohn«, sagte der Earl verärgert, »steht an der Schwelle des Todes. Sie suchen
in der Tat eine Mörderin. Ich schlage vor, dass Sie sie finden, bevor sie ihr
Verbrechen wiederholt.«
    Und so
begann Mick erneut mit der Suche. London hatte natürlich unzählige Betriebe. Er
wünschte nur, er wüsste sicher, welchen Namen das Mädchen im Moment benutzte.
Und er wünschte, dass es ihr nicht irgendwie gelungen wäre, ihr blondes Haar zu
verbergen, offensichtlich ihr kennzeichnendstes Merkmal.
    Es war eine lange
Woche. Jocelyn verbrachte viel zu viel Zeit mit nächtlichem Trinken und Spielen
und versuchte am Tage, sich gewaltsam in Form zu bringen, indem er lange
Stunden damit verbrachte, seine Fechtkünste auszufeilen und bei Gentleman Jackson's
im Boxring seine Ausdauer aufzubauen. Sein Bein reagierte gut auf die Übung.
    Ferdinand
war aufgebracht, als er erfuhr, was mit seiner Karriole geschehen war, und war
entschlossen, die Forbesbrüder aufzuspüren, die seit dem Tag nach dem Duell
nicht mehr gesehen wurden, um ihnen allen einzeln den Handschuh ins Gesicht zu
schlagen. Zuerst wollte er nicht einsehen, dass es der Streit seines Bruders
war. Es war immerhin sein Leben, das bedroht worden war. Aber Jocelyn blieb
beharrlich.
    Angeline
hatte einen Schwächeanfall bekommen, als sie die Nachricht über die gebrochene
Achse hörte, hatte Heyward vom Oberhaus herbeizitiert und sich dann, um ihre
strapazierten Nerven abzulenken, einen neuen Hut gekauft.
    »Ich
wundere mich, dass es an den Ständen im Covent Garden noch Früchte gibt,
Angeline«, stellte Jocelyn fest, während er den Hut durch sein Lorgnon mit
gequältem Gesichtsausdruck betrachtete, als er sie eines Tages zur
Promenadenzeit bei einem Ritt durch den Hyde Parkmit ihrer
Schwiegermutter bei einer Ausfahrt in einem offenen Landauer traf. »Ich hatte
vermutet, dass sie alle diese Ungeheuerlichkeit auf deinem Kopf zieren.«
    »Das
ist der neueste Schrei«, erwiderte sie von sich eingenommen, »gleichgültig was
du sagst, Tresham. Du musst mir wirklich versprechen, niemals wieder eine
Karriole zu lenken. Du oder Ferdie. Ihr werdet euch umbringen, und meine Nerven
werden sich niemals wieder erholen. Heyward behauptet, es sei kein Unfall
gewesen. Ich vermute, dass es einer der Forbesbrüder war. Wenn du nicht aufdeckst,
wer es war, und ihn zur Rechenschaft ziehst, werde ich mich des Namens Dudley
schämen müssen.«
    »Du
heißt nicht mehr Dudley«, erinnerte Jocelyn sie trocken, bevor er als Gruß an
die Witwe Lady Heyward den Hut zog und weiterritt. »Du hast den Namen deines
Ehemannes angenommen, als du ihn geheiratet hast, Angeline.«
    Er war
nicht so unbedingt wie sein Bruder und seine Schwester darauf erpicht, die
Forbesbrüder zu finden und zu bestrafen. Die Zeit würde kommen. Sie mussten es
ebenso sicher wissen wie er. Inzwischen sollten sie ruhig in ihrem Versteck
bleiben und sich vorstellen, was geschehen würde, wenn

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