02 - Von dir kann ich nicht lassen
brauchte.
Aber
sie bezweifelte, dass er dieses höchste Geschenk jemals annehmen würde, selbst
wenn er sich die Notwendigkeit selbst eingestünde.
Und sie
bezweifelte noch mehr, ob er in der Lage wäre, solch ein Geschenk zurückzugeben.
Und wer
war sie, dass sie es ihm anbieten wollte? Eine Flüchtige. Eine Mörderin
nein, das nicht. Sie fing schon an, es selbst zu glauben. Sie konnte sich nicht
vorstellen, dass allein der Schlag, den sie Sidney
sein
konnte, denn sonst wäre sie nicht gleichzeitig vollkommen aufgewühlt gewesen
körperlich, geistig, seelisch.
verpasst
hatte, ihn getötet hatte.
Sie
erschauderte bei der Erinnerung,
Und
dann lehnte sie den Kopf an den Sessel zurück und lauschte den Geräuschen von
Mr. Jacobs oder Phillip am Eingang, der für die Nacht abschloss. Kurz darauf
klopfte es an ihrer Tür.
»Herein«,
rief sie. Es musste schon Mitternacht oder später sein. Die Dienstboten sollten
bereits zu Bett gegangen sein.
Er
wirkte stark und satanisch, vom Hals bis zu den Knöcheln in einen langen,
schwarzen Abendmantel gehüllt. Er stand in der Tür, eine Hand noch auf dem Türknauf,
während ihr Magen einen vollständigen Salto vollführte und sie erkannte, dass
der Nachmittag tatsächlich verhängnisvoll für sie gewesen war.
»Noch
auf?«, fragte er. »Ich sah Licht unter der Tür.«
»Hast
du einen eigenen Schlüssel?«, fragte sie ihn.
»Natürlich«,
erwiderte er. »Dies ist mein Haus.«
Sie
erhob sich und trat auf ihn zu. Sie hatte ihn einfach nicht erwartet.
Und
dann geschah etwas Seltsames. Er nahm seine Hand vom Türknauf, als sie sich
näherte, und breitete die Arme aus, so dass das weiße Seidenfutter seines
Mantels und die elegante, in Schwarz und Weiß gehaltene Abendkleidung darunter
sichtbar wurden. Aber Jane bemerkte den Glanz seiner Erscheinung nicht
wirklich. Sie ging weiter auf ihn zu und wurde bald von den Falten seines
Mantels umhüllt, während sie ihr Gesicht hob und er gleichzeitig das seine
senkte.
Es war
eine lange, intensive und heftige Umarmung. Aber das Seltsame daran war, dass
sie nicht sexueller Natur war zumindest nicht vollkommen. Jane hatte
wenig Erfahrung mit Umarmungen, aber sie erkannte instinktiv, dass hier nicht
einfach ein Mann seine Mätresse küsste, bevor er mit ihr schlief Er war
Jocelyn. Und er küsste sie, Jane.
Als die
Umarmung endete, wurde er wieder zum Duke of Tresham.
»Ich
werde dich heute Nacht arbeiten lassen Jane«, sagte er.
»Natürlich.«
Sie trat zurück und lächelte.
Und
keuchte erschreckt, als er ihr Handgelenk hart umfasste und mit harten, kalten
Augen auf sie herabsah.
»Nein!«,
stieß er heftig hervor. »Du wirst mich nicht so anlächeln, Jane wie
eine übersättigte, kokette Frau, die ihren müden Zynismus hinter einem kühlen,
einladenden Lächeln verbirgt. Es ist nichts Natürliches daran. Wenn du
mich nicht willst, dann schick mich zum Teufel, und ich werde gehen.«
Sie
entwand sich seinem Griff. »Was erwartest du, wenn du davon sprichst, mich
arbeiten zu lassen?«, fragte sie verärgert. »Arbeitet eine Frau für
einen Mann im Bett, wenn sie ihn begehrt? Indem du es Arbeit nennst, machst du
mich zur Hure.«
»Du
warst diejenige«, erinnerte er sie mit Augen so kalt wie Stahl, »die von
vertraglichen Pflichten und Rechten sprach. Zu was macht das mich? Es macht
mich zu jemandem, der den Zugriff auf deinen Körper erkauft hat. jemand, der
die Dienste einer Hure gekauft hat. Es macht dich zu einer Frau, die arbeitet,
wenn sie für mich auf dem Rücken liegt. Begegne mir nicht mit gerechtem Zorn,
Jane, und erwarte, dass ich demütig den Kopf senke. Du kannst meinetwegen zum
Teufel gehen.«
»Und du
kannst ...« Aber sie zwang sich innezuhalten und tief durchzuatmen. Ihr Herz
pochte heftig. »Wir streiten wieder. Was es dieses Mal mein Fehler? Wenn es so
war, tut es mir Leid.«
»Dieser
grässliche Vertrag ist schuld«, grollte er.
»Der
allerdings mein Fehler ist.« Sie lächelte ihn kurz an. »Ich freue mich
wirklich, dich zu sehen, Jocelyn.«
Zorn
und Kälte schwanden aus seinem Gesicht. »Wirklich, Jane?«
Sie
nickte. »Und ich begehre dich wirklich.«
»Tatsächlich?«
Er sah sie grübelnd und mit sehr schwarzen Augen an.
War
dies wirklich der Duke of Tresham? Seiner selbst unsicher? Unsicher, ob er
willkommen war?
»Ich
sage das in dem Raum, in dem unser Vertrag keine Geltung hat, wie wir
übereinkamen«, sagte sie, »also muss es wahr sein. Komm mit mir ins Bett.«
»Ich
war im Theater«,
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