Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
Vom Netzwerk:
sticken und schreiben kann, ein Ort, wo eine Frau auf
einer Seite des Kamins und ein Mann auf der anderen sitzen kann. Ein Ort der
Ruhe und des Friedens, wo die Welt in Ordnung ist. Du bist willkommen, es dir
hier bequem zu machen, wann immer du möchtest, Jocelyn.«
    Er
blickte sie über die Schulter lange Zeit schweigend an. Was, zum Teufel, ging
hier vor? Es konnte nur einen Grund, eine Leidenschaft geben, die ihn in dieses
Haus führte. Er wollte keinen anderen Grund. Er könnte abhängig davon werden
abhängig von ihr werden. Und doch brannte sein Herz darauf und sehnte sich
hoffnungsvoll danach.
    Wonach
genau?
    »Möchtest
du Tee?« Sie zog die Nadel durch den Stoff und erhob sich. »Soll ich nach dem
Tablett klingeln?«
    »Ja.«
Er verschränkte die Hände fest auf dem Rücken. »Ja, bitte.«
    Er
beobachtete sie.
    »Hier
ist noch viel freier Platz«, sagte er. »Ich werde ein Pianoforte hierher
bringen lassen. Darf ich?« Er konnte kaum glauben, dass er tatsächlich um
Erlaubnis fragte.
    »Natürlich.«
Sie sah ihn ernst an. »Es ist unser Raum, Jocelyn. Deiner ebenso wie
meiner.«
    Er
dachte einen Moment, es könnte Glück sein, das ihn jäh übermannte. Aber er
erkannte es bald als eine gleichermaßen unvertraute Empfindung.'
    Schreckliche
Angst.

Kapitel 16
    Jane ging früh zu
Bett, aber sie konnte nicht schlafen. Sie gab nach einer halben Stunde auf,
erhob sich, zündete eine Kerze an, zog einen warmen Morgenmantel über ihr
Leinennachthemd, schlüpfte in ihre Hausschuhe und ging wieder die Treppe hinab
in ihre Zuflucht. Ihre gemeinsame Zuflucht. Ihr gemeinsamer Zufluchtsort, hatte
er es genannt.
    Mr
Jacobs war noch auf. Sie bat ihn, das Feuer neu zu schüren. Der junge Lakai
brachte Kohlen herein und fragte, ob er noch etwas für sie tun könne.
    »Nein,
danke, Phillip«, sagte sie. »Das ist alles. Ich finde allein ins Bett, wenn ich
müde bin.«
    »Ja,
Madam«, sagte er. »Vergessen Sie nicht, den Kaminschutz vors Feuer zu stellen,
wenn Sie gehen, Madam.«
    »Das
werde ich nicht.« Sie lächelte. »Danke, dass du mich daran erinnert hast. Gute
Nacht.«
    »Gute
Nacht, Madam«, erwiderte er.
    Sie
beschloss zu les'en, bis sie zu müde war, um noch die Augen offen zu halten.
Sie setzte sich neben das Feuer, in den Sessel, in dem Jocelyn am Nachmittag
gesessen hatte, und nahm ein Buch auf. Nicht dasjenige, aus dem er vorgelesen
hatte. Sie ließ es unberührt. Vielleicht würde er, wenn er das nächste Mal kam,
mit Kapitel drei fortfahren wollen. Sie öffnete ihr Buch auf der Seite, bei der
sie am Vorabend unterbrochen hatte, und legte es auf ihren Schoß.
    Sie
blickte ins Feuer.
    Sie
hätte ihn nicht hier hereinlassen sollen. Sie wusste, dass sie diesen Raum
nicht länger als den ihren betrachten konnte. Es war nun ihr gemeinsamer Raum.
Sie konnte seine Gegenwart noch spüren. Sie konnte ihn sehen, wie er
zuvor behaglich, aber nicht unelegant in diesem Sessel gesessen hatte. Sie
konnte seine Stimme aus Mansfield Park vorlesen hören, als wäre er
ebenso in die Geschichte versunken, wie sie es gewesen war. Und sie konnte ihn
am Fenster stehen sehen ...
    Es war
unfair. Sie hätte ihr neues Leben meistern können, wenn ihre Beziehung
fortgeführt worden wäre, wie sie es erwartet hatte auf rein sexueller
Basis. Sie wusste genug, um erkennen zu können, dass Sex nicht Liebe war,
besonders Sex zwischen einem ausschweifend lebenden Duke und seiner Mätresse.
Aber sie wusste nicht, was dies war.
    Er
hatte heute Nachmittag mehr als zwei Stunden mit ihr in diesem Raum verbracht
mit seiner Mätresse , ohne sie nur einmal zu berühren. Er hatte nicht
mit ihr geschlafen. Nach dem Tee, während dem sie über den Krieg und politische
Reformen diskutiert hatten sie war Pazifistin, er nicht; sie
befürwortete die Reformen vollkommen, er war darin weitaus zurückhaltender ,
war er recht unerwartet aufgestanden, hatte sich vor ihr verbeugt, ihr einen
schönen Nachmittag gewünscht und war seines Weges gegangen.
    Er
hatte sie mit einem Gefühl innerlicher Leere zurückgelassen. Obwohl das nicht
die ganze Wahrheit Sie
hatten beinahe die ganze Zeit zusammen hier in der Zuflucht verbracht, und er
war nicht der Duke of Tresham gewesen, sondern Jocelyn. Aber Jocelyn mit
weitaus weniger Vorbehalten, als sie es gewohnt war. Jocelyn ohne jegliche
Maske. Ein Mensch, der wie niemals zuvor er selbst sein wollte. Ein Mann, der
Freundschaft und Anerkennung brauchte und ah, ja.
    Jane
seufzte geräuschvoll.
    Ein
Mann, der Liebe

Weitere Kostenlose Bücher