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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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hätte tun sollen, sobald sie festgestellt hatte, dass Lady Webb nicht in
London weilte, ihr nicht helfen konnte.
    Sie
würde den Earl of Durbury aufsuchen, wenn er sich noch in der Stadt aufhielt.
Wenn nicht, würde sie herausfinden, wo die Polizisten der Bow Street ihren Sitz
hatten und dorthin gehen. Sie würde Charles schreiben. Sie würde ihre
Geschichte jedermann erzählen, der zuhören würde. Sie würde ihr Schicksal
annehmen. Vielleicht würde sie eingesperrt und vor Gericht gestellt und des
Mordes für schuldig erklärt. Vielleicht würde das bedeuten, dass sie hängen
oder zumindest lebenslang eingesperrt würde. Aber sie würde nicht demütig
aufgeben. Sie würde bis zum letzten Augenblick wie der Teufel kämpfen ,
aber nicht mehr davonlaufen und sich verstecken.
    Sie
würde sich schließlich zeigen und kämpfen.
    Aber
noch nicht jetzt. Das war die Vereinbarung, die sie mit sich selbst traf,
während sie Unkraut aus den Rosenbüschen zog und die üppige, braune Erde
umgrub. Sie musste sich einen endgültigen Termin setzen, damit sie es nicht
weiterhin Woche für Woche, Monat für Monat hinauszögerte. Sie würde sich einen
Monat geben, einen Kalendermonat, ab heute. Ein Monat als Jocelyns Mätresse,
für seine Liebe, obwohl er sich des letzteren natürlich nicht bewusst wäre. Ein
Monat, um mit ihm als Mensch zu leben, mit einem Freund in der Zuflucht, wenn
er jemals dorthin zurückkehrte, und als Geliebter oben im Bett.
    Ein
Monat.
    Und
dann würde sie aufgeben. Ohne es ihm zu sagen. Es könnte sich für ihn natürlich
zum Skandal ausweiten, wenn bekannt würde, dass er sie drei Wochen lang im
Dudleyhaus beherbergt hatte, oder wenn jemand erfuhr, dass sie hier seine
Mätresse gewesen war. Aber darüber würde sie sich keine Gedanken machen.
Sein Leben hatte auch bisher nur aus Skandalen bestanden. Er schien dadurch
sogar aufzublühen. Sie glaubte, dass er diesen speziellen Skandal eher
belustigt aufnehmen würde.
    Ein
Monat.
    Jane
setzte sich auf die Fersen zurück, um ihr Werk zu betrachten, als sich Phillip
vom Haus her näherte.
    »Mr.
Jacobs hat mich geschickt, Madam«, sagte er, »um Ihnen zu sagen, dass gerade ein neues
Pianoforte, eine Staffelei und weitere Pakete eingetroffen sind. Er möchte
wissen, wo sie hingebracht werden sollen.«
    Jane
erhob sich und folgte ihm zum Haus zurück.
    Ein
herrlicher Monat, in dem sie nicht versuchen würde, ihre Gefühle zu verbergen.
    Ein
Monat Liebe.
    Es folgte eine
Woche, während der Jocelyn seine Familie, die Olivers, die Forbesbrüder und
alle anderen Skandalthemen ignorierte, mit dem die Hautevolee sich weiterhin
unterhielt. Eine Woche, während der er an den meisten Vormittagen im Park
ausritt, danach eine oder zwei Stunden lang bei White's frühstückte, die
Zeitungen las und sich mit seinen Freunden unterhielt, während der er aber nur
bei wenigen gesellschaftlichen Anlässen erschien.
    Kimble
und Brougham waren natürlich höchst belustigt und zu saftigen Späßen aufgelegt.
Das heißt, bis die drei Männer eines Morgens auf dem Weg von White's eine
glücklicherweise verlassene Straße entlanggingen und Kimble erneut den Mund
auftat.
    »Ich
kann nur sagen, Tresh«, erklärte er und gab vor, gelangweilt zu sein, »dass du
die erfreuliche Miss Ingleby ruhig an mich weiterreichen kannst, wenn sie dich
schließlich erschöpft hat. Dann werde ich zusehen, dass ich sie erschöpfe.
Ich kenne vermutlich einen oder zwei Tricks, die sie nicht von dir gelernt
haben wird. Und wenn ...«
    Sein
Monolog wurde grob unterbrochen, als eine Faust mit seiner linken Kinnseite
kollidierte und er mit einem Ausdruck blanken Erstaunens aufs Pflaster sank.
Jocelyn betrachtete kaum weniger erstaunt seine noch immer geballte Faust.
    »Oh,
Donnerwetter!«, protestierte Conan Brougham.
    Jocelyn
sagte barsch zu seinem Freund, der behutsam sein Kinn betastete: »Willst du
Genugtuung?«
    »Oh,
Donnerwetter«, sagte Brougham erneut. »Ich kann nicht bei euch beiden Sekundant
sein.«
    »Du
hättest es mir sagen sollen, alter Junge«, bemerkte Kimble reumütig und
schüttelte den Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben, bevor er sich
aufrappelte und seine Kleidung abklopfte. »Dann hätte ich den Mund gehalten.
Beim Zeus, du liebst dieses Mädchen. In welchem Falle der Faustschlag
verständlich war. Aber du hättest fairer sein und mich warnen können, Tresh. Es
ist nicht die angenehmste Erfahrung, in eine deiner Fäuste zu laufen. Nein, ich
fordere natürlich keine Genugtuung, so dass

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