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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der Kleine denn da?« fragte ich.
    Roxane zuckte die Schultern. »Vielleicht auch gegen die schwarze Macht kämpfen.«
    »Der? Das ist doch wohl nicht dein Ernst.«
    »Vielleicht gelingt es ihm, im Tunnel der Kraft stärker zu werden«, meinte Roxane. »Er will es auf jeden Fall versuchen.«
    Ich schob den Diamondback in die Schulterhalfter, und erst jetzt löste sich die Starre aus Cruvs Gliedern. Ich versöhnte ihn mit einem warmen, freundlichen Lächeln und winkte ihn zu mir.
    »Hallo, Cruv!« Ich streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin Tony Ballard. Vielleicht haben dir meine Freunde schon von mir erzählt. Nichts für ungut, daß ich dich vorhin so erschreckt habe.«
    »Macht nichts«, erwiderte der Gnom und schlug fest ein. »Ich bin Kummer gewöhnt. Mr. Silver reagierte genauso.«
    »Ich hoffe, du bist nicht nachtragend.«
    »Noch nie gewesen«, antwortete Cruv.
    »Dann werden von nun an auch wir beide Freunde sein«, meinte ich.
    »Das wäre mir sehr recht, Tony Ballard«, gab der Knirps mit dem Dreizack zurück.
    »Wir müssen weiter«, drängte Mr. Silver. »Wir werden so bald wie möglich auf der Erde gebraucht.«
    »Augenblick noch«, sagte Roxane und holte zwei Zentaurenspeere. Einen behielt sie, den anderen gab sie mir.
    »Das sind Zauberspeere«, erklärte die schöne Hexe und sagte mir, welche Wirkung man damit erzielen konnte.
    »Wenn es nicht nützt, sie mitzunehmen«, meinte ich, »schaden wird es auf keinen Fall.«
    Wir brachen auf, und unser Ziel war der Tunnel der Kraft, in den auch ich mich – wenn ich schon mal da war – begeben wollte. Mal sehen, vielleicht fiel auch für mich ein bißchen mehr Kraft ab. Ich hätte sie gut gebrauchen können.
    ***
    Im Heimatmuseum herrschte allgemeine Verwirrung. Selbst Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, war perplex. Hatte sich Tony Ballard mit einem Zaubertrick gerettet? Seit wann beherrschte der Dämonenhasser Magie?
    »Verdammt!« knurrte Kapitän Nimu Brass wütend. »Wo ist er hingekommen? Wo ist Tony Ballard? Was war das für eine Riesenhand?«
    »Ich habe keine Ahnung«, mußte Rufus zugeben.
    Der Kapitän der schwarzen Piraten starrte ihn gereizt an. »Du, der vorgibt, ein so mächtiger Dämon zu sein, weißt nicht, was gespielt wird?«
    Rufus hob herrisch seine Knochenhand. »Vorsicht! Hüte deine Zunge, Nimu Brass, sonst lernst du meine Stärke kennen!«
    Der Piratenkapitän lachte rauh. »Es kann mit deiner Stärke nicht weit her sein, wenn du dir von Tony Ballard so auf der Nase herumtanzen läßt!«
    Blaues Licht blitzte in Rufus' Augenhöhlen kurz auf. Nimu Brass stieß einen markerschütternden Schrei aus und fiel auf die Knie.
    Er faßte sich mit beiden Händen entsetzt an die Kehle. Die Augen traten ihm weit aus den Höhlen.
    »Tu das nie wieder!« donnerte Rufus' Stimme durch den Raum.
    »Hörst du? Beleidige mich nie wieder, sonst hänge ich dir ewige Qualen an deinen verdammten Hals!«
    Die grausame Kraft, die der Dämon ausgesandt hatte, ließ von Nimu Brass ab. Der Piratenkapitän erhob sich schwerfällig. Er hatte von diesem Moment an Angst vor Rufus und würde es nicht noch einmal wagen, ein abfälliges Wort über ihn zu verlieren.
    Niemand kümmerte sich um den verletzten Leiter des Museums.
    Albert Hood konnte kaum glauben, was er gesehen hatte, aber es war tatsächlich passiert: Der Platz, wo Tony Ballard gelegen hatte, war jetzt leer.
    Diese flirrende Geisterhand hatte dem Dämonenjäger das Leben gerettet. Hood hatte Tony Ballard keine Chance mehr gegeben. Er hatte den Mann abgeschrieben, und Tony Ballard selbst hatte wohl auch nicht mehr damit gerechnet, aus dieser Klemme noch mal rauszukommen. Die Zombie-Piraten waren drauf und dran gewesen, ihn mit ihren Säbeln aufzuspießen.
    Hatte Ballard einen Verbündeten im Himmel? Für Albert Hood sah es so aus. Er hätte viel dafür gegeben, wenn diese geheimnisvolle Kraft auch ihn von hier fortgeholt hätte.
    Aber er war auf sich selbst angewiesen. Er mußte sich selbst helfen. Niemand sonst würde es tun. Während Rufus und Nimu Brass haderten, stahl sich Hood davon.
    Sein Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen. Er befürchtete, die lauten Schläge würden ihn verraten. Als Rufus seine Stärke demonstrierte, blickten alle auf Nimu Brass.
    Keiner interessierte sich für den Leiter des Heimatmuseums, der aufgeregt der Tür zustrebte. Wenn es ihm gelang, das Gebäude zu verlassen, würde er Alarm schlagen, damit die Zombies das Gold nicht abtransportieren

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