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020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

020 - Das Schiff der schwarzen Piraten

Titel: 020 - Das Schiff der schwarzen Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bewegen! schrie es in ihr.
    Verbissen versuchte sie es, hätte es aber nie geschafft, wenn Yora es nicht zugelassen hätte. Die Dämonin wollte sich noch an Vickys Todesangst weiden, deshalb ließ sie die Schriftstellerin gewähren.
    Als Vicky Bonney erkannte, daß die Kälte sich ein wenig aus ihren Gliedern zurückzog, meinte sie, dies mit ihrem Willen erreicht zu haben. In ihrer Verzweiflung stürzte sie sich auf das Mädchen mit dem Seelendolch.
    Die Latte surrte durch die Luft. Yora demonstrierte ihre Stärke, indem sie sich nicht von der Stelle rührte. Die Latte traf ihre Stirn mit großer Wucht, doch sie zeigte nicht die geringste Wirkung.
    Eigentlich hätte die Haut aufplatzen müssen, so kräftig hatte Vicky Bonney zugeschlagen, doch Yora stand unverletzt da, schaute die Schriftstellerin an und lächelte böse.
    Da warf Vicky Bonney die Latte weg, wirbelte herum und jagte auf die Tür zu, die Yora verlassen hatte. Aber die Totenpriesterin bewies, daß sie auch die Raum-Zeit-Manipulation beherrschte.
    Sie ließ es geschehen, daß Vicky Bonney die Tür des Bootshauses aufriß. Doch plötzlich war das keine Bootshaustür mehr, sondern irgendeine Tür auf dem Geisterschiff.
    In ihrer großen Aufregung bekam das Vicky Bonney nicht sofort mit. Sie wunderte sich nur darüber, daß die Leiter nicht mehr vorhanden war, über deren Sprossen sie ins Bootshaus gelangt war.
    Jetzt hatte sie morsche, glitschige Holzstufen vor sich, die sie hinunterjagte. Erst als sie unten anlangte, kam ihr zu Bewußtsein, wo sie war, und das erschreckte sie erneut, denn auf dem Schiff der schwarzen Piraten war sie ihres Lebens erst recht nicht sicher.
    Gehetzt sah sie sich um. Die Totenpriesterin war nicht zu sehen.
    Dafür vernahm Vicky Bonney das dumpfe, grollende Knurren jenes Zombies, der als Wache auf dem Geisterschiff zurückgeblieben war.
    Die Schriftstellerin fuhr herum – und hatte den bleichen Piraten auf eine Distanz von zwei Metern vor sich!
    ***
    Lance Selbys Nerven vibrierten. Die Zombies bewegten sich mit der Schnelligkeit einer Leichenprozession vorwärts. Die Dorfbewohner bildeten eine breite Gasse, durch die die Vertreter der Hölle schritten. Niemand wagte sie anzugreifen. Die schwarzen Piraten schleppten die Truhen an den starr stehenden Menschen vorbei.
    Das Gold war niemandem so wichtig. Sollten es die Geisterpiraten mitnehmen und damit auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Was den Leuten so sehr unter die Haut ging, war das Schicksal der drei Jungen, die sich im Bann des Bösen befanden.
    Den Piratendolch an die Brust gesetzt, schritten sie hinter den Zombies. Völlig emotionslos. Sie waren bereit, sich für die Hölle zu opfern, und das erschütterte alle, die es sahen.
    Das Ende dieser unheimlichen Prozession bildete Rufus, an dessen Haltung zu erkennen war, wie sehr er diesen Triumph genoß, und der Dämon war vorsichtiger, als Lance Selby, Frank Esslin und Oda dachten.
    Ihm war Tony Ballard entkommen. Nun wollte Rufus nichts mehr dem Zufall überlassen. Es genügte ihm nicht, die Dorfbewohner mit Hilfe der Geiseln unter Druck zu setzen.
    Er nahm auch Einfluß auf die Umstehenden, schuf eine Blockade, die sie daran hinderte, aktiv zu werden. Der schwarze Impuls erreichte auch Lance, Frank und Oda.
    Der Parapsychologe merkte mit einemmal, wie sein Kampfwille zersetzt wurde. Er wehrte sich gegen diesen Einfluß, konnte sich davor aber nicht schützen. Verbissen versuchte er in seinem Inneren die Oberhand zu erringen. Es gelang ihm nicht.
    Das Amulett! dachte er aufgeregt. Faß das Amulett an!
    Er öffnete sein Hemd und legte den kleinen Lederbeutel frei, den er um den Hals trug. Aber Rufus' Magie sorgte dafür, daß er vergaß, was er tun wollte. Seine Hand senkte sich wieder, und er unternahm nichts.
    Frank Esslin erwischte es genauso böse. Er hatte die Hand ins Jackett geschoben. Seine Finger umschlossen den Kolben der Walther-PPK-Pistole, die in seiner Schulterhalfter steckte.
    Natürlich hatte er nicht die Absicht, die Waffe gegen Charlie le Mat, Jimmy MacKenzie oder Roy Cassidy einzusetzen. Er wollte damit höchstens zuschlagen, wenn es sein mußte. Abgefeuert hätte er die Pistole nur auf einen der Zombies oder auf Rufus.
    Doch die dämonische Sperre erreichte auch ihn. Ein trüber Schleier des Vergessens breitete sich für kurze Zeit über seinen Geist, und er stand genauso tatenlos da wie alle anderen, an denen die schwarze Prozession vorbeizog.
    Nur Oda konnte Rufus nicht sperren. Die weiße Hexe

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