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0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

Titel: 0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten irgend etwas anderes auf Lager.
    »Was soll das Gerede? Sagt mir, was ihr von mir wollt. Auch ein Polizist hat ein Recht auf Feierabend.«
    »Willst wohl mit ner Süßen auf die Matratze steigen, Bulle, wie?« hechelte der Luger Träger. »Aber daraus wird nichts. Gar nichts, glaub mir. Denn Jamie wird sich jetzt mit dir beschäftigen. Und vielleicht schneidet er richtig zu. Wer weiß…?«
    Er grinste mich an, und die Kanone lag ruhig in seiner Rechten. Also doch Profis. Mir wurde es langsam ungemütlich. Jamie war der Schwarze. Und er nickte, als er seinen Namen hörte. Er würde sicherlich gern schneiden, nur womit? Das Messer schüttelte er sich wirklich aus dem Ärmel. Ob ihr es glaubt oder nicht, Freunde, ich sah kein Heft, sondern nur eine verdammt lange, dünne Klinge, die schon mehr Ähnlichkeit mit einer Stricknadel hatte. Irgendwie war sie an seinem Arm befestigt und fuhr auf einen Kontakt heraus. Jetzt zeigte sie auf mich. Dann drehte Jamie sie und grinste noch breiter.
    »Damit kann ich schneiden.«
    »Sicher.« Ich nickte.
    »Gib nur acht, dass du dir nicht ins eigene Fleisch schneidest.«
    Jamie lachte. Er konnte sich überhaupt nicht mehr einkriegen. Dabei bog er den Oberkörper zurück und drehte den Kopf, um seinen Kumpan anzuschauen. Auch der sah zu ihm. Mich ließ er für einen Sekundenbruchteil aus den Augen. Da versuchte ich es. Auch wenn hinter mir der Verletzte stand und ich nicht wusste, ob er eine Waffe auf mich gerichtet hielt. Ich startete und warf mich gegen Jamie. Meine Handkante wühlte sich durch. Er verzog das Gesicht, das Grinsen erstarrte zur Grimasse, dann kippte er mit weichen Knien gegen seinen Kumpan mit der Luger, denn mein Hieb hatte ihn verdammt mitgenommen. Ich hörte ihn pfeifend atmen und auch stöhnen.
    »Die Bullensau, dieser Hund Dieser…«
    Noch hatte Darling seine Kanone. Das gefiel mir gar nicht. Doch in meiner Euphorie hatte ich den dritten Typ vergessen. Der angeblich Verletzte wurde sehr schnell aktiv. Er sprang mir in den Nacken. Das wäre nicht einmal so tragisch gewesen, aber er hieb mit beiden Händen zu, und den Schlag vertrug höchstens ein Ochse. Ich war jedenfalls keiner, kriegte plötzlich keine Luft mehr, weil man meinen Rücken »zerschnitten« hatte, und sah alles nur verschwommen. Die beiden anderen Kerle wurden zu aufgeblähten Ballons.
    Jamie hatte noch Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht. Er wurde nicht mehr von seinem Partner gehalten, und für mich sah er aus wie eine aufgeblasene Bubblegum Figur. Darling hielt noch seine Pistole fest. Damit schlug er zu. Mein Seh- und auch Reaktionsvermögen waren schwer beeinträchtigt. Was mir so lange vorkam, das geschah in Wirklichkeit innerhalb von Sekunden. Darling holte nicht einmal weit aus, aber der Waffengriff sollte meine Stirn treffen. Riesengroß tauchte er vor mir auf, und dann dröhnte etwas gegen meinen Kopf.
    Gleichzeitig platzte im Schädel einiges auf, jedenfalls hatte ich das Gefühl. Und im nächsten Augenblick meldete ich mich ab. Ich fiel nach vorn. Zuletzt hörte ich noch ein Dröhnen. Auf die Erde konnte ich nicht gefallen sein, dafür allerdings auf die Kühlerhaube eines abgestellten Wagens. Von ihr rutschte ich langsam nach unten und legte mich auf dem schmutzigen Boden der Tiefgarage lang. Das war's. Die drei Schläger jedoch erwachten zu einer fieberhaften Tätigkeit…
    ***
    Die Finger waren lang wie Pfeile. Dazu mit spitzen Nägeln, auf denen der grüne Lack glänzte. Dabei stachen die Hände aus zwei Ärmeln hervor, die zu einem Gewand gehörten, das eine violette Farbe hatte und wie Seide glänzte. Übergestreift hatte das Gewand eine außergewöhnliche Frau. Ein Wesen, das zu dieser Kleidung passte, denn die Frau konnte man wirklich mit dem Begriff geheimnisvoll umschreiben. Und sie tat alles, um das Geheimnis um ihre Person zu bewahren.
    Ihr Name: Tanith. Ihr Beruf: Wahrsagerin und Astrologin. Ihr Einkommen: sehr hoch.
    Gerade das letzte musste man besonders anmerken, denn in den vergangenen zwei Jahren hatten Hellseher und Wahrsagerinnen eine Hochkonjunktur erlebt. Durch Fernsehsendungen und Zeitungsberichte waren sie in aller Munde, und besonders tat sich eine attraktive Schweizerin hervor, die praktisch in ganz Europa ein Begriff war und sogar eine eigene Fernsehschau hatte.
    Nicht so Tanith. Sie hasste Popularität, denn sie brauchte sie nicht. Tanith hatte auch so ihren Kundenstamm, und zu dem zählten die reichsten Leute der Welt.
    Der griechische Milliardär

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