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0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

Titel: 0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinem Schädel anfing zu hämmern, sah die Stoßstange, streckte den Arm aus, hielt mich an ihr fest und quälte mich auf die Beine. Der erste Versuch ging in die Hose. Ich fiel wieder zurück und landete hart auf beiden Kniescheiben. Dann versuchte ich es ein zweites Mal. Jetzt klappte es besser. Allerdings stand ich wie das berühmte schwankende Rohr im Wind, musste mich abstützen, beugte meinen Kopf nach vorn und schaute auf die Motorhaube des Silbergrauen.
    Mir war übel, unter meiner Schädeldecke veranstalteten kleine Teufel ein Feuerwerk, und sogar in meinen Ohren schmerzte es. Ich biss die Zähne zusammen und hatte plötzlich auf die Schläger einen unheimlichen Zorn.
    Wenn ich die zwischen die Finger kriegte, würden sie erst einmal hinter Gittern landen. Aber warum hatten sie mich angegriffen? Das war die Frage. Wollten sie mich nur ausrauben, oder bezweckten sie etwas anderes damit? Ausrauben, das war es! Wahrscheinlich hatte ich es mit Straßenräubern zu tun gehabt, die scharf auf ein paar Pfund gewesen waren.
    Mit der linken Hand stützte ich mich weiter ab, mit der rechten fühlte ich nach meiner Brieftasche. Sie war weg! Wie hätte es auch anders sein können. Ebenso war meine Beretta verschwunden und auch die Geldbörse. Nur das Kreuz hatten sie mir gelassen.
    Ich fluchte. Hin und wieder unterbrochen von den bohrenden Kopfschmerzen. Dabei fühlte ich mich nicht in der Lage, allein in die Wohnung hochzufahren. Ich wollte mich erst ein wenig ausruhen. Und das konnte ich am besten in meinem Wagen.
    Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen. Es war schwer für mich, das Gleichgewicht zu behalten. Ohne mich abzustützen, schaffte ich es wirklich nicht. An der Regenrinne des Daches hielt ich mich fest und suchte nach den Autoschlüsseln. Auch sie waren verschwunden. Jetzt konnte ich mich nicht einmal mehr in den Wagen setzen. Meine Wut wurde noch größer. Ich glitt einen Schritt vor und stieß mit der rechten Schuhspitze gegen einen auf dem Boden liegenden Gegenstand. Sofort hielt ich inne, denn ich hatte ein Geräusch vernommen, das an ein leichtes Klirren erinnerte.
    Als ich unter großen Mühen den Kopf senkte, sah ich auch, wogegen ich gestoßen war. Vor mir lag mein Schlüsselbund. Und nicht nur er. Auch meine Brieftasche fand ich wieder und die Geldbörse. Sie waren zum Glück nicht unter den Wagen gefallen, als sie vom Schlüsselbund weggestoßen worden waren. Aber ich musste mich bücken. Eigentlich ein Klacks. In meinem Zustand jedoch glich es einem kleinen Horrortrip.
    Fest musste ich die Zähne zusammenbeißen. Mehrmals hatte ich Mühe, das aufkommende Schwindelgefühl zurückzudrängen, und als ich die persönlichen Dinge schließlich in den Händen hielt, da war ich wirklich ziemlich geschafft.
    Meine zitternden Finger konnten den Wagenschlüssel kaum halten, als ich die Tür aufschloss. Wie ein alter Mann, der sich kaum bewegen kann, ließ ich mich in den Sitz fallen. Geldbörse und Brieftasche lagen in meinem Schoß. Ich schaute nach. Zwei Schilling hatte man mir noch gelassen. Ein verdammter Hohn. Ungefähr 22 Pfund waren weg, dagegen hatten sich die Räuber nicht für meine Papiere interessiert.
    Obwohl sie auf dem Schwarzmarkt damit auch einiges hätten verdienen können. Mehr, als sie mir abgenommen hatten. Wahrscheinlich dachten sie nicht soweit. Ich steckte beides ein.
    Die Tür hatte ich offengelassen.
    So weit es ging, lehnte ich mich in den Sitz zurück und lag mit dem Hinterkopf an der Stütze. Erst einmal atmete ich tief durch. Das tat wirklich gut. Ich merkte, wie sich mein Kreislauf stabilisierte und es mir besser ging. Ich hob den rechten Arm und fühlte dort nach, wo mich der Hieb getroffen hatte.
    Eine Beule zierte meine Stirn. Der Pistolengriff hatte exakt die Stelle zwischen den Augen markiert. Wahrscheinlich würde mir ein Horn wachsen, so dass ich zum Gespött der anderen Kollegen wurde. Der Polizeibeamte in mir meldete sich. Immer wieder überlegte ich, ob diese Typen wirklich nur einen Überfall auf mich vorgehabt hatten oder ob etwas anderes dahintersteckte. Die zweite Möglichkeit war auf keinen Fall auszuschließen, denn ich hatte Gegner genug.
    Die Dämonen schickten zumeist ihre eigenen Geschöpfe, um mich zu attackieren.
    Wenn Gangster oder Straßenräuber auftraten, war meist ein anderer im Spiel. Logan Costello! Er gehörte ebenfalls zu meinen Feinden. Nicht erst einmal hatte er seine Leute losgeschickt, um mich zu überfallen, doch das waren immer

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