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0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf

Titel: 0200 - Ich stieß das Tor zur Hölle auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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härtere Kaliber gewesen als die drei in der Tiefgarage. Denn die anderen schossen zuerst, danach stellten sie die Fragen, die sie sich meistens sparen konnten.
    Ein Geräusch schreckte mich aus meinen Gedanken hoch. Es war außerhalb des Wagens aufgeklungen, und es hörte sich an, als würde jemand im Hintergrund schmatzen oder schlürfen. Ich wurde vorsichtig. Zuerst ein Blick in den Rückspiegel. Ich sah wohl einige abgestellte Wagen, zwei Säulen und Gangausschnitte, aber keinen Gegner, der sich an meinen Wagen heranschleichen wollte. Im Innenspiegel bot sich das gleiche Bild. Trotzdem war ich sicher, mich nicht getäuscht zu haben. Da schlich irgendetwas heran und kam immer näher, denn jetzt waren die seltsamen Geräusche abermals zu hören. Mein Herz schlug schneller.
    Ich verfluchte den Umstand, dass die Kerle meine Beretta an sich genommen hatten. Nun war ich so gut wie waffenlos bis auf das Kreuz natürlich. Wenn es kein dämonisches Wesen war, das sich meinem Wagen näherte, dann sah es übel aus, denn mit dem Kreuz konnte ich gegen einen normalen Menschen überhaupt nichts ausrichten.
    Ich runzelte die Stirn, als sich das Geräusch wiederholte. Es war mir nicht fremd, denn in der letzten Zeit hatte ich es des Öfteren vernommen. So hörten sich Ghouls an, wenn sie auf Beutezug waren. Sollte hier unten wirklich ein Ghoul lauern? Auszuschließen war so etwas nie. Da konnte mir jemand eine geschickte Falle gestellt haben, mich erst kampfunfähig zu schlagen, um danach den Ghoul zu schicken. Ich dachte an meine Ersatz Beretta, die im Handschuhfach lag, und wollte mich gerade vorbeugen, als mir der Geruch in die Nase drang.
    Leichengestank! Widerlich zu riechen. Er trieb in den Wagen hinein. Diesmal irrte ich mich nicht. Es war tatsächlich ein Ghoul, der sich meinem Wagen näherte. Oder zumindest ein mit ihm verwandter Dämon. Ich duckte mich zusammen und stieß die Tür noch weiter auf. Im Wagen sitzenzubleiben war zu gefährlich. Ich musste raus, wenn ich meinen Gegner stellen wollte. Nur so hatte ich eine reelle Chance. Ich schwang beide Beine herum. Gleichzeitig streifte ich die Kette, an der das Kreuz hing, über meinen Kopf. Jetzt hielt ich eine sehr starke Waffe in der Hand. Ihr hatte der Ghoul nichts entgegenzusetzen.
    Mit beiden Füßen berührte ich den Boden. In meinem Schädel begann wieder das Stechen. Ich riss mich zusammen, darum konnte ich mich einfach nicht kümmern. Kaum stand ich neben dem Bentley, als ich ihn schon sah. Der Ghoul befand sich links von mir, sogar offen in dem langen Mittelgang. Es machte ihm nichts aus, ob er nun gesehen wurde oder nicht. Der hatte wirklich Nerven. Dann traf mich der Schreck. In meinem Leben hatte ich viele Ghouls gesehen. Ich kannte ihre Gestalten, sie waren mal teigig, mal halbflüssig, mal plump und auch wie Menschen anzusehen. Dieser jedoch übertraf alle. Vor mir sah ich eine große schleimige Kugel. Ungefähr doppelt so groß wie ein Fußball. Die Kugel schimmerte bräunlichgrün, und mit Bestimmtheit konnte ich sagen, dass es kein Ghoul im eigentlichen Sinne war, sondern mehr ein Mittelding zwischen Ghoul und Monster, denn als sich die Kugel bewegte, da klappte ein Maul auf. Und was für eins. Es war so groß wie die Gestalt selbst. Dementsprechend wirkte das Gebiss. Dieses widerliche, runde, schleimige Ding bestand fast nur aus Zähnen. Ekelerregend…
    Und es kam näher. Es wollte mich erledigen. Ich ging auf noch ziemlich wackligen Beinen um den Wagen herum, bis ich vor der Kühlerschnauze stand und schräg auf den Ghoul hinabschauen konnte. In der rechten Hand hielt ich die Kette. An ihrem Ende baumelte das Kreuz, und ich ließ es hin und herpendeln, so dass der Ghoul es sehen musste. Augen hatte das Wesen. Hellgraue Knöpfe in der schleimigen Masse. Sie bewegten sich mal nach rechts, dann wieder nach links. Dabei rollten sie noch, quollen hervor, wichen danach wieder zurück und hielten mich unter Beobachtung.
    Weit klappte der Ghoul seine beiden Kiefer auseinander. Wieder sah ich die Zähne. Er bewegte sich auch noch mehr auf mich zu, und ich ließ ihn kommen. Ich wollte ihn so weit haben, dass ich mein Kreuz in sein grässliches Maul stoßen konnte. Er kam, er tat mir den Gefallen. Die Schmerzen in meinem eigenen Kopf spürte ich überhaupt nicht mehr, ich hatte nur Augen für den Ghoul und konzentrierte mich auf ihn. Jetzt befand er sich so dicht vor mir, dass er schon meine Fußspitzen berührte. Ich senkte den rechten Arm. Schnell führte

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